
Bergrennsport in EM-Format bekamen die vom Veranstalter angegebenen 20.000 Zuschauer beim EBM-Klassiker im tschechischen Sternberk-Ecce Homo geboten. Auf der knapp 8km langen Highspeedstrecke inklusive Kehren, waren in diesem Jahr 196 Fahrer mit von der Partie, die für spektakulären Rennsport sorgten. Dabei hatte man auch mit dem Wetter viel Glück, denn bis auf zwei Regenschauer am Nachmittag des Trainingstages blieb es am Stadtrand von Sternberk trocken. Der Renntag selbst gestaltete sich durch zahlreiche Zwischenfälle ein wenig zäh, wobei der letzte Teilnehmer um 16.25 Uhr das Ziel, nach zwei Durchgängen erreichte. Zudem kam es am Renntag zu drei brenzligen Situationen, wo anscheinend die Kommunikation mit den Streckenposten im oberen Teil der Strecke und dem Rennleiter gar nicht gut funktionierten. Da muss man sich für das nächste Jahr Gedanken machen, denn solche Fehler hätten auch anders ausgehen können.
Im Kampf um den Gesamtsieg setzte sich der erklärte Favorit mit Christian Merli durch. Der Italiener lieferte am Steuer seines Osella FA30 Judd LRM eine beeindruckende Performance ab, welche ihm am Ende den nächsten vollen Erfolg bescherten. Zudem konnte er um 0,08sec. auch seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr im 2. Rennlauf verbessern. Auf dem zweiten Gesamtrang folgte der spektakulär agierende Lokalmatador Petr Trnka, der mit seinem ex-Petit Norma M20FC Mugen sich weiter steigern kann. Mit einer herausragenden Leistung konnte er seine Zeiten vom Vorjahr nochmals deutlich verbessern und sich zudem beim Heimrennen den Sieg in der E2-SC Klasse sichern. Das Podium komplettierte in Sternberk der amtierende Deutsche DMSB Berg-Cup Meister Alexander Hin, der erstmals die anspruchsvolle und knapp 8km lange Strecke in Angriff nahm. Zudem nahm er heuer erstmals Platz am Steuer seines Osella PA30 Zytek LRM, mit dem er aber ebenfalls eine herausragende Leistung ablieferte. Damit stand nicht nur der zweite Platz bei den E2-SC Sportprototypen zu Buche, sondern auch im Gesamtklassement ein mehr als großartiges Ergebnis.“ Ich hatte anfangs große Bremsprobleme da wir ja neue Scheiben und Belege eingebaut haben und ordnungsgemäß zwar eingebremst hatten, aber irgendwie hat es nicht richtig funktioniert. Danach muss ich mich mit diesem Handikap das ganze Wochenende halt irgendwie rumschlagen“, sagte Hin nach dem Wochenende. „Das größere Problem ist dann wahrscheinlich immer das ich das erste Mal überhaupt auf dieser Strecke war und da haben die andern halt einen Riesenvorsprung was Fahrwerksabstimmung und so Streckenkenntnis betrifft. Bin aber natürlich zufrieden mit diesem dritten Platz im Gesamten und zweiter in der Klasse“.
Rang Vier-Gesamt sicherte sich der junge Schweizer Robin Faustini. Mit seinem Osella FA30 Zytek konnte er eine famose Vorstellung abliefern und sich im Laufe des Wochenendes immer weiter steigern. Damit konnte schlussendlich mit Rang Zwei bei den E2-SS Boliden ein mehr als grandioser Erfolg realisiert werden. Die Top5 Gesamt komplettierte der Tscheche Petr Vitek mit dem Osella PA30 Judd, der bei seinem Heimrennen zu überzeugen vermochte, womit am Ende des Wochenendes mit Rang Drei bei den E2-SC Boliden der wohl bislang größte Erfolg im Zuge der Berg Europameisterschaft zu Buche stand. Sechster wurde Gesamt der Franzose Sebastien Petit mit seinem brandneuen Nova NP 01-2 Honda Turbo, der sich im Laufe des Wochenendes immer weiter zu steigern vermochte, aber noch Abstimmungsarbeiten vor sich hat. Wobei am Ende des Wochenendes der vierte Platz bei den E2-SC Sportprototypen zu Buche stand. Auf Platz Sieben Gesamt folgte der Schweizer Joel Burgermeister, der auch erstmals in Sternberk an den Start ging und gleich mit einer herausragenden Vorstellung zu überzeugen vermochte. Mit seinem Tatuus F4 T014 Turbo konnte er sich nicht nur den eindrucksvollen dritten Platz bei den E2-SS Boliden sichern, sondern sich auch als schnellster 2l Pilot an diesem Wochenende feiern lassen.
Auf dem achten Gesamtrang folgte bereits der Tourenwagengesamtsieger mit dem Niederösterreicher Karl Schagerl. Dieser lieferte am Steuer seines VW Golf Rallye TFSI eine eindrucksvolle Performance ab, wobei er mit beeindruckenden Zeiten überzeugte. Vor allem im 1. Rennlauf konnte er mit einem unglaublichen Streckenrekord für Tourenwagen der Kategorie 1 für Aufsehen sorgen. Auf dem zweiten Platz folgte bei den Tourenwagen der spektakulär agierende Kosovare Liridon Kalenderi, der erstmals mit seinem neuen Mitsubishi Lancer Evo 9 an den Start ging. Mit diesem brachialen Boliden vermochte er sich gleich herausragend zu präsentieren, wobei er mit eindrucksvollen Zeiten für Begeisterung sorgte. Und das gleich beim ersten Auftritt in Sternberk. Das Podium komplettierte der Tscheche Marek Rybnicek mit dem KTM X-Bow GTX, der eine ebenfalls eine gute Leistung ablieferte. Vor allem im 2. Rennlauf konnte er sich nochmals entscheidend verbessern und mit diesem außergewöhnlichen Fahrzeug eine famose Zeit realisieren. Damit stand im Zuge der nationalen Meisterschaft auch der Sieg in der PF Klasse 2 für ihn zu Buche.
Rang vier Gesamt ging bei den Tourenwagen an den Kroaten Tomislav Muhvic, der in einem spannenden Kampf knapp die Oberhand behielt. Mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 9 konnte er mit großartigen Zeiten überzeugen und dabei mit seiner beherzten Fahrweise überzeugen, was am Ende des Wochenendes auch mit dem Sieg in der PF Klasse 2 im Zuge der Berg-EM belohnt wurde. Die Top5 komplettierte mit gerade einmal 0,23sec. (!) Rückstand der Tscheche Martin Jerman, der bei seinem Heimrennen am Ende des Wochenendes ein Erfolg realisierte. Sechster wurde bei den Tourenwagen sein tschechischer Landsmann Ivo Krampota, der mit seinem BMW E36 M3.
Text: Hillclimbfans.com / BiD, Fotos: FiA