
Das Niveau in der Französischen Bergmeisterschaft hat durch die Corona-Pandemie absolut nicht gelitten, ganz im Gegenteil. Am vergangen Wochenende präsentierte sich ein erlesenen Feld in allen Gruppen und Klassen beim 50. Jubiläums-Bergrennen von Abreschviller in Ostfrankreich, nahe der deutschen Grenze zu Kehl oder Saarbrücken. Präsent im Fahrlager war sehr kurzfristig Georg Lang von Lang-Rennsporttechnink, der das Fahrzeug von TracKing-Erfinder Fabien Bourgeon betreute. Der Osella PA 30 V8 wurde vom Eigner Alexander Hin ebenso kurzfristig zur Verfügung gestellt. Da sich die Entwicklung des neuen Turbo-Motors für Bourgeons Revolt-Eigenbau etwas verzögert, er aber endlich Meisterschaftspunkte sammeln muss, kam das großzügige Angebot von Alexander Hin gerade recht.
Der Französische Spitzenfahrer kam im Training auf Anhieb sehr gut bei seiner Premiere mit dem potenten Osella zurecht, sodass Georg Lang (ab Wolsfeld wieder hinterm Steuer seines Tatuus Renault) etwas Extraleistung und Endgeschwindigkeit zugeben konnte. Nachdem ersten von drei Durchgängen war dann die Überraschung perfekt. „Fab“ Bourgeon führte mit 47,668 Sekunden das Gesamtklassement an, vor der versammelten Französischen Elite. Nur Geoffrey Schatz wartet weiter auf seinen neuen Motor. Im zweiten Lauf rollte der italienische Bolide beim Versuch des herausbeschleunigen aus der engen Spitzkehre, mit gebrochener Antriebswelle aus. Aber, noch war nichts verloren, denn in Frankreich zählen nur die beiden schnellsten Läufe am Ende für das Resultat. Wohlweislich hatte Alexander Hin am Freitag noch eine Ersatzwelle verbeigebracht, die dann auch rechtzeitig vor dem alles entscheidenden dritten Lauf eingebaut war.
Zum Abschluss verbesserte sich Bougeon marginal zur seiner Zeit am Morgen, musste aber Damien Chamberod im Norma M20 FC Turbo, den Tagessieg überlassen. Hinter dem zweitplatzpierten Bourgeon folgten Cyrille Frantz (Osella PA 30 Turbo), Billy Ritchen (Nova Proto NP01 V8) und Sebastien Petit im brandneuen Nova Proto NP01 Turbo. Rang sechs ging an den jungen Belgier Corentin Starck im Nova Proto NP01 Turbo aus der 2-Literklasse. Erstmals in diesem Jahr saß der Freiburger Patrik Zajelsnik in seinem Norma M20 FC V8 um Kilometer zu sammeln. Er belegte Gesamtrang acht.
Fotos: Nicolas Millet