Wetterkapriolen forderten Patrick Rahn und sein Team beim Glasbachrennen

Für Berg-Neueinsteiger Patrick Rahn stand am mittleren Juni-Wochenenden der erst zweite Einsatz mit dem neu erworbenen Dallara F306 Formel 3 auf dem Plan. Der Mann aus der Region Lippe hatte beim 24. Internationalen ADAC Glasbachrennen genannt, dem einzigen Lauf der Berg-Europameisterschaft auf deutschem Boden. Zugleich wurde das Rennen am Rennsteig in Thüringen zur Deutschen Bergmeisterschaft gewertet. Die 5,5 km lange Bergpiste bei Bad Liebenstein, ist sehr anspruchsvoll und auf Grund der Länge und des Höhenunterschieds eine Herausforderung für jeden Rennfahrer, besonders aber für Neulinge an diesem „längsten Berg“ Deutschlands.

In den drei Trainingsläufen am Samstag und dem Warm-Up am Sonntag in der Früh, herrschten sommerliche und trockene Bedingungen. Patrick schaffte es sich von Lauf zu Lauf im Kurvenlabyrinth der Glasbachstraße, die sich die ersten zwei Kilometer oberhalb des Örtchens Steinbach entlang schlängelt, besser und besser zu Recht zu finden. Doch pünktlich zu den beiden entscheidenden Rennläufen zur sonntäglichen Mittagszeit, drehte das Wetter und kurze Schauer überquerten mehrfach das Renngelände. So wurde die Reifenwahl zum Lotteriespiel, da zwischendurch der Asphalt immer wieder am Abtrocknen war. Im Gegensatz zur einigen Tourenwagenklassen hatten die Starter in den Klassen und Gruppen der Rennsportfahrzeuge zwei Mal das Los „feuchte Strecke“ gezogen, was es für unseren Formel 3-Newcomer besonders schwer machte. Die im Training gesammelten Eindrücke waren somit dahin und die Fahrzeiten purzelten nicht mehr, sondern wuchsen an. Zudem summieren sich die Abstände auf einer so langen Strecke deutlich heraus. Die Chancen auf eine vordere Platzierung in der Gesamtwertung „schwammen“ für Patrick Rahn mit dem Regenwasser förmlich davon. Am Ende stand ein 52. Platz in der Gesamtwertung von knapp 140 Teilnehmern zu Buche. In der Klasse E2-SS bis 2000 ccm der Formel-Rennwagen belegte er Platz vier, hinter seinen Konkurrenten, die die Strecke und ihre Tücken bereits aus den Vorjahren kannten.

Am letzten Wochenende in Juni folgt für das Team von und mit Patrick Rahn das nächste Neuland, mit dem ADAC Ibergrennen in Heiligenstadt, dann auf dem nur rund zwei Kilometer kurzen, sogenannten Holzweg. Zuvor wird das Team ihr „Schmuckstück“ auf einer lokalen Ausstellung zeigen den zahlreichen Besuchern und im Lokalradio dabei Rede und Antwort stehen. Da Patrick und seine Frau bald Nachwuchs erwarten, ist für den Hochsommer eine „Babypause“ ohne Renneinsätze eine Selbstverständlichkeit für den werdenden Vater. Frühestens Anfang August zur seinem Heimspiel beim Osnabrücker Bergrennen möchte sich Patrick wieder hinter das Lenkrad seines weiß-grünen Renners klemmen.

Über Thomas Bubel 745 Artikel
Thomas Bubel ist Jahrgang 1966, verheiratet und hat zwei Kinder. Er berichtet seit 20 Jahren in Wort und Bild über Bergrennen. Seit 1991 ist er Pressesprecher seines Heimatvereins Homburger Automomobilclub und des Homburger ADAC Bergrennens. Seit 11 Jahren betreibt der freie Journalist und Fotograf "Bergrennen in Deutschland", die Webseite für alle am Berg.