
August 2022
KW Berg-Cup präsentierten sich stark beim Schweiz-Gastspiel
Im direkten Ländervergleich gewannen KW Berg-Cup Piloten in Oberhallau vier von sieben Klassen. Insgesamt holten sie vor großer, begeisterter Zuschauerkulisse 10 von 21 möglichen Podestplätzen. Der NSU-Bergpokal kam bei seinem ersten Auftritt in Oberhallau hervorragend an. Wie in den Vorjahren war das „Bergrennen Oberhallau“ erneut ein freundschaftlicher und höchst spannender Gipfelsprint-Ländervergleich. Deshalb fassen wir in diesem Bericht, so wie übrigens auch für die Punktevergabe, die entsprechenden Schweizer und KW Berg-Cup Klassen zusammen. Von den drei durchgeführten Läufen wurden die zwei schnellsten zum Rennergebnis addiert. Ein besondere Herausforderung für die Organisatoren des „Vereins Pro Bergrennen Oberhallau“ und die Teilnehmer stellte am Trainingssamstag (27.08.) das Wetter dar, das mehrfach zwischen nasser und rasch auftrocknender Fahrbahn wechselte. Erst am Sonntag herrschte auf der 3-Kilometer-Piste gleichbleibendes Slickwetter mit zum größtem Teil bedecktem Himmel bei moderaten Temperaturen. Was aber weder der Begeisterung der zahlreichen Fans noch der Motivation der Aktiven abträglich war. In der 1600er-Klasse der Gruppen A/F/CTC war der Schweizer Yves Bracelli im Peugeot 106 GTi der schnellste Pilot vor Robert Maslonka (VW Polo G60) und Ronny Hering mit seinem VW Scirocco. Die 2000-Kubik-Abteilung ging an den KW Berg-Cup, geholt von Michael Schumacher (VW Polo G60) vor Honda-Pilot Nicola Fankhauser und Maximilian Gladbach im BMW E36. Ungefährdeter 1400er-Sieger der Gruppen H/FS/E1 war Armin Ebenhöh mit seinem VW Minichberger Scirocco. Rang zwei holte sich der vom Scirocco zum VW Polo zurück gewechselte Franz Weißdorn vor Martin Bächler (VW Lupo). Superenger Ausgang dann in der 1,6-Liter Abteilung. 2021 hatte Andy Heindrichs im Opel Wiebe Corsa (Foto oben) Martin Bürki mit seinem VW MB Polo vier Hundertstelsekunden hinter sich lassen können. Diesmal drehte der Schweizer den Spieß um, war 21 Hundertstel eher im Ziel als Andy. Martins Junior Mike Bürki (VW MB Scirocco) komplettierte als Dritter das Podium. Klar im KW Berg-Cup Griff lag die 2-Liter Klasse. Wobei es an der Spitze nach zwei kleinen Rutschern von Mario Minichberger (VW Corrado R) in und vor der bekannten Tarzankurve noch richtig eng wurde. Schlussendlich gewann er neun Hundertstel vor Erwin Buck mit seinem VW Spiess Scirocco. Auf Position drei als bester Schweizer dann Reto Steiner (Ford Escort RS 2000). Sensationell das Ergebnis der 3-Liter-Klasse. Beim ersten Gipfelsprint mit dem Opel Gerent Kadett seit Eichenbühl 2019 fuhr Edi Bodenmüller auf Rang drei hinter den starken Schweizern René Köchli (Honda Civic) und Sieger Hermann Bollhalder im Opel Speedster Egmo. Gleich zwei Antriebswellenschäden an seinem Audi 80 Quattro banden Hauke Weber […]
Berguerand siegt in Oberhallau in Meisterform trotz Disqualifikation
Vor einer rekordzuschauerkulisse lieferten sich Eric Berguerand und Marcel Steiner ein tolles Duell in Rekordzeiten beim vorletzten Berg SM-Lauf von Oberhallau, das der Walliser trotz einer Disqualifikation gewann. Reto Meisel ist bereits Tourenwagenmeister. Laut Schätzungen des Vereins pro Bergrennen Oberhallau, der alles bestens im Griff hatte, kamen an beiden Tagen rund 16’000 Zuschauer in den Schaffhauser Klettgau. Bei idealen äußeren Bedingungen erlebten sie am Sonntag einen unbezwingbaren Eric Berguerand und einen starken Herausforderer Marcel Steiner. Durchgefallen bei der Kontrolle Erst unterbot der im LobArt-Sportwagen früher gestartete Steiner im ersten Rennlauf den von Berguerand 2018 aufgestellten Streckenrekord von 1’08,00 um drei Hundertstel, ehe der Walliser ein paar Minuten später 1’07,56 realisierte. Im zweiten Durchgang bei wärmeren Temperaturen gelang dem Berner eine 1’07,85, auf die Berguerand mit einer erneuten Bestzeit auf der drei Kilometer langen Strecke reagierte. Weil der Lola FA99 samt Fahrer das erforderliche Mindestgewicht von 640 Kilogramm bei der Kontrollmessung durch ASS aber leicht unterschritt, strich ihm die Jury den vermeintlichen Rekordlauf nachträglich. So war de facto Steiner der neue Leader, ohne es zu wissen. Den dritten Lauf legte Berguerand dann kurz nach 18.20 Uhr in 1’07,70 sicher zurück, sodass er in der Addition seiner beiden Zeiten am Ende um 56 Hundertstel vor Steiner lag. Eric Berguerand: «Mein Lola war genauso schwer, wie er sein musste, nur wusste ich nicht, dass es ein Gesamtgewicht gibt, das 80 Kilo höher liegt. Am Abend waren die Bedingungen für eine neue Rekordzeit dann nicht mehr so gut.» Entscheidung am Gurnigel Steiner seinerseits war ebenfalls noch nie so schnell am Oberhallauer Berg und erzielte dementsprechend neuen Sportwagenrekord. Marcel Steiner: «Auto und Motor sind nun gut, ich muss einfach noch besser werden. Ich habe das Vertrauen, mit dem Turbomotor im richtigen Moment aufs Gas zu treten oder drauf zu bleiben, noch nicht gefunden.» Was er nie sagt, obwohl er anbringen könnte: Der LobArt mit ihm an Bord ist auch 60 Kilo schwerer als Berguerands selbst gestrickter, optimaler Rennwagen. Ein Handikap, das er unter normalen Umständen auch am 11. September beim Bergrennen am Gurnigel nicht wettmachen kann. Probieren wird es der Hausherr dort auf jeden Fall. Falls Steiner in neuer Rekordzeit gewänne, müsste Berguerand allerdings nur in Wertung ins Ziel kommen, um sich noch den einen nötigen Punkt zur Sicherstellung des Meistertitels gutschreiben zu lassen. Dritter SM-Rang an Robin Faustini Mit drei guten 1’09er-Zeiten sicherte sich Vorjahressieger Robin Faustini den dritten Gesamtrang vor dem Osella-Markenkollegen Joël […]
Boxengeflüster 06/2022: Wussten Sie schon dass…?
DASS am Rande des Int. Osnabrücker Bergrennen Anfang August ein Wiedersehen von Berg-Veteranen der 1980er und 90er Jahre zustande kam. Auf Einladung des MSC Osnabrück fand der vierfache Deutsche Automobil Bergmeister dieser Dekade Horst Fendrich, wieder einmal den Weg zu einem Bergrennen. Der Zotzenbacher ist aber auch gelegentlich beim Bergrennen in Eichenbühl anzutreffen. In Borgloh gab es ein Wiedersehen mit den damaligen Weggefährten Gerd Kauff und Uwe Lang. Unser Foto zeigt, eingerahmt von Fendrich und Kauff den BiD-Chronisten Thomas Bubel, der diese Zeit als junger Fotograf und ab 1996 als „Schreiberling“ für MOTORSPORT aktuell miterlebte. DASS der ehemalige Formel 1-Pilot René Arnoux mit seinem damaligen Renault RS10 F1 beim 60. Bergrennen Marchampt, Lauf zur Französischen Bergmeisterschaft, Jubiläumsgast war. Der französische F1-Fahrer mit 7 Grand-Prix Siegen in den Jahren von 1978 und 1989, der von Sponsoren eingeladen wurde, war sogar vom 22. bis 24. Juli mit dem legendären Renault RS10 aus dem Renault Sport-Museum bei Demonstrationsfahrten auf der Bergrennstrecke im Beaujolais zu sehen. DASS das Ibergrennen im Heilbad Heiligenstadt übrigens schon zu DDR-Zeiten dreimal stattfand. Einen bedauerlichen tödlichen Unfall 1977 nahm die DDR-Regierung zum Anlass, weitere Austragungen zu verbieten. Der wahre Grund aber dürfte gewesen sein, dass Heiligenstadt kaum 5 km von der damaligen deutsch-deutschen Grenze entfernt lag und die vielen Zuschauer im Grenzgebiet der Regierung ein Dorn im Auge waren. Seit Mitte der 1990er Jahre wird das Rennen nun wieder kontinuierlich durchgeführt. DASS der britische Sportjournalist Tristan Shale-Hester berichtet, dass es bei den ersten Bergrennen im Vereinigten Königreich Anfang des 20. Jahrhunderts darum gegangen sei, welches Fahrzeug und welcher Fahrer es auf einer steilen Bergstrecke am weitesten aufwärts schaffte. Die Anwohner waren nicht begeistert, dass diese Wettbewerbe auf öffentlichen Straßen stattfanden, und so mussten private Strecken gefunden werden. In Shelsley Walsh nahe Birmingham stellte ein autobegeisterter Landwirt 1905 die Zufahrt zu seinem Hof zur Verfügung. Shelsley Walsh ist heute das älteste Bergrennen, das kontinuierlich auf der ursprünglichen Strecke ausgetragen wurde, und noch heute liegt im Ziel ein landwirtschaftlicher Betrieb. DASS die Sicherheitsausrüstung der Aktiven immer auf dem neuesten Stand sein muss. So ist beispielsweise auch die feuerfeste Kleidung jeweils nur bis zum aufgedruckten Datum zugelassen und muss danach ersetzt werden. „Die Schuhe sind aber abgelaufen“, erklärte ein technischer Kommissar einem Fahrer einmal beim Blick auf das überschrittene Gültigkeitsdatum. Abgelaufene Schuhe? Der Fahrer erschrak und versprach sogleich: „Kein Problem, ich lasse sie nächste Woche neu besohlen!“
Nach Feuerunfall von Damien Chamberod – Sicherheit in Frankreich im Gespräch
Am späten Sonntagnachmittag, am Fuße des Siegerpodiums beim 46. Bergrennen von Chamrousse oberhalb von Grenoble, sprachen nur Wenige über die Ergebnisse des 11. Laufs der französischen Berg-Meisterschaft 2022, vielmehr über den haarigen Unfall von Damien Chamberod, der die Rennleitung zu einer zweistündigen Unterbrechung der Veranstaltung zwang. Der dritte Durchgang des Programms musste danach gestrichen werden. Ein Unfall, der leider nicht der erste der Saison in Frankreich ist und der im Mikrokosmos unweigerlich für Gesprächsstoff sorgt. Nach dem Crash, verbunden mit einem technischen Problem, der zu einem Brand am neuen Nova-Proto Turbo-Sportwagen führte, gelang es Damien Chamberod glücklicherweise, schnell aus seinem Auto auszusteigen. Nach diesem Schock klagte der Sohn des früheren französischen Champions Bernard Chamberod über Rückenschmerzen. Die Rettungskräfte griffen vorsorglich vor Ort ein und transportierte ihn mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus von Grenoble, um ihn untersuchen zu lassen. Erst am Mittwoch durfte der Spitzenpilot das Hospital verlassen. „Ich hatte harte Stunden und die kommenden Tage werden es genauso sein, aber ich kämpfe wie immer und habe das Glück in guten Händen zu sein“, sagte Chamberod. „Dieses Wochenende gab es Helden über die nicht genug geredet wurde. Tausend Dank Euch“. Laut einem Insider der französischen Bergmeisterschaft (CFM) ist der Unfall des Piloten aus Noyarey bereits der neunte in elf Rennen im Jahr 2022; und bei alle waren turbogeladene Rennsportfahrzeuge beteiligt. Alles Fahrer, die sich in der Spitze der Meisterschaft bewegen, wie Fabien Bourgeon, Maxime Cotleur, Anthony Le Beller, Cyrille Frantz und bereits zum zweiten Mal Damien Chamberod (nach dem 22. Mai in La Pommeraye), erlebten große Schreckmomente mit ihrem Rennwagen. Das wirft natürlich Fragen auf.
Einzigartige Zuschauerbrücke fürs Bergrennen Eichenbühl steht
Deutschlands erste Fußgängerbrücke bei einem Bergrennen der Neuzeit, wird in der Zukunft für mehr Sicherheit und Komfort der motorsportbegeisterten Besucher des Eichenbühler Bergrennens sorgen. Ermöglicht hat dies der Veranstalter des Rennens, der Motorsportclub Erftal, der mit seiner Idee ein Nadelöhr im Zuschauerstrom nun beseitigte. Wie ältere Motorsportfreude wissen, existierte bereits in den 1970er Jahren ein ähnliches Bauwerk bei diesem traditionsreichen Bergrennen. Mit einem Kran und dank vieler fleißiger Helfer wurde die Zuschauerbrücke am Donnerstagabend, 18.08.2022 errichtet. Der MSC Erftal bedankte sich anschließend bei einer kleinen Feier herzlich bei allen, die mitgewirkt haben. Danach segnete und weihte Pastoralreferent Hermann Gömmel die Brücke. Er sprach auch einen Segen für ein sicheres Bergrennen 2022 und für alle, die daran mitwirken. Abschließend konnte der Abend gemütlich ausklingen. Der finanzielle Rahmen von 25.000 Euro für das Bauwerk konnte dank einiger Sponsoren eingehalten werden. Zuschauerbrücken sind bei Bergrennen höchst selten. Beim Schweizer Bergrennen am Gurnigel gehört eine Zuschauerüberweg schon sehr lange zum Erscheinungsbild des Schweizer Meisterschaftslaufs und auch beim slowakischen EM-Lauf von Dobsina kommt seit wenigen Jahren eine Brücke für die Rennbesucher zum Einsatz. Am 10. und 11. September 2022 kann dann auch beim Bergrennen Eichenbühl eine Brücke seiner Bestimmung übergeben werden. Foto: MSC Erftal
Nach drei Jahren wieder ein Bergrennen am Gurnigel
Der Schweizer Sport steht in diesen Tagen zwar im Bann des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes in Pratteln. Viele andere Sportvereine bereiten sich derzeit aber für ihre Großanlässe vor, die danach für nationales Echo sorgen werden. So geht am zweiten September-Wochenende das zum 51. Mal ausgetragene Bergrennen am Gurnigel im malerischen Gantrischgebiet über die Bühne. Wegen der Corona-Pandemie musste der Verein Bergrennen Gurnigel (VBG) in den Jahren 2020 und 2021 schweren Herzens auf die Austragung verzichten. Umso mehr freuen sich alle Mitarbeitenden in dem vom neuen Präsidenten Kurt Ruchti (rechts im Bild) angeführten Organisationskomitee auf den 10./11. September 2022, wenn im Fahrerlager und am Start in Rüti bei Riggisberg nach zweijähriger Zwangspause wieder die Rennmotoren in Gang gesetzt werden. Die Geschichte des Automobilsport-Klassikers vor den Toren Berns reicht bis ins Jahr 1910 zurück. Damit gehört das Bergrennen am Gurnigel zu den ältesten seiner Art in Europa. Nachdem es 2019 von Regen beeinträchtigt worden war, hofft der VBG inständig auf schönes, mildes Spätsommerwetter. Dann dürften wieder rund 10‘000 Zuschauer die Naturtribünen entlang der 3734 Meter langen, fahrerisch anspruchsvollen Strecke ins Gurnigelbad bevölkern. In diesem Jahr zählt Gurnigel als sechster und letzter Lauf zur Schweizer Automobil-Bergmeisterschaft 2022. Daher werden am 11. September gegen 18 Uhr die letzten Meisterschaftsentscheidungen in der ablaufenden Rennsaison fallen. Details zum Teilnehmerfeld folgen später. News werden laufend im Internet auf www.gurnigelrennen.ch aufgeschaltet. Dort können Besucher über ein Ticketingsystem auf einfache Weise auch ihre Eintrittskarten mit Rabatt beziehen. von Peter Wyss
Merli-Rekord und Steiner-Podium im Schweizer Jura
Europameister Christian Merli zeigte beim Bergrennen St-Ursanne–Les Rangiers mit dem Tagessieg in Rekordzeit seine große Klasse. Angeführt vom Gesamtdritten Marcel Steiner überzeugten auch einige Schweizer im Jura. Die wechselhafte Witterung, verbunden mit mehreren Zwischenfällen, ließen am Samstag nur zwei Trainingsläufe auf nie ganz trockener Strecke im Jura zu. Und nach einem Dutzend Fahrer unterbrach die Rennleitung den ersten Rennlauf am frühen Sonntagmorgen für zwei Stunden. Danach begannen praktisch alle Teilnehmer am 77. Int. Bergrennen St-Ursanne–Les Rangiers bei null, was für die Neulinge und die weniger Geübten eine besondere Herausforderung darstellte. Christian Merli nahm sie an und meisterte sich im Stile eines großen Champions. Demonstration des Europameisters Obwohl der Italiener ohne Druck von Simone Faggioli, der hier schon neunmal gewonnen hatte, lockere 25 EM-Punkte für den Tagessieg hätte nach Hause fahren können, unterbot er den Streckenrekord seines Landsmann von 2019 im zweiten Rennlauf um eine Zehntelsekunde. Die neue Rekordmarke auf dem 5180 Meter langen Parcours steht nun bei 1’39,201, was einem unfassbaren Schnitt von 187,98 km/h entspricht – notabene bei einer Dorfdurchfahrt und drei Haarnadelkurven. Christian Merli: «Ich wollte ja nicht einfach den Tagessieg abstauben, sonst hättest du geschrieben, ich hätte es einfach gehabt. Aber nach den gestrigen Verhältnissen war heute alles wieder anders. Ich habe es probiert und es hat geklappt.» In der Addition blieb der erste neue Tagessieger in Les Rangiers seit Marcel Steiner 2010 mit 3’19,739 allerdings über Faggiolis Wert von 2019, was seine Leistung aber keineswegs schmälern soll. Mit total acht Sekunden Rückstand sicherte sich der Tscheche Petr Trinka den zweiten Gesamtrang und den Sieg bei den Sportwagen. 2018 und 2019 hatte er bei den Zweilitern gewonnen. Mit 1’43,513 ist der angehende Vizeeuropameister nun der drittschnellste Mann aller Zeiten hinter Merli und Faggioli. Steiner gewinnt SM-Wertung mit Schweizer Rekord Marcel Steiner lieferte dem Osteuropäer ein tolles Duell, das er um weniger als eine Sekunde verlor. Mit 1’44,037 realisierte der Berner seinerseits die schnellste je von einem Schweizer gefahrene Zeit auf diesem Parcours. Das LobArt-Chassis, der Motor (Helftec-Honda-Turbo) und der Fahrer harmonieren von Rennen zu Rennen besser, was für Steiner Motorsport seit Wochen mit viel Feinarbeit verbunden ist. Auch Robin Faustini so schnell wie noch nie Mit den 25 Punkten für den Sieg in der Schweizer Wertung übernahm Steiner den zweiten SM-Zwischenrang von Robin Faustini. Der Aargauer zeigte jedoch einmal mehr eine reife Leistung, indem beim ersten Start im Jura mit dem Osella FA30 – der mit Merlis […]
Ein Wochenende der Superlative um das F3-Team Patrick Rahn
Die Saison in der Deutschen Berg-Meisterschaft bog mit dem 54. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen fulminant auf die Zielgerade ein, auf der noch drei Stationen liegen. Nach einer kleiner Sommerpause war auch das Formula 3 Motorsport-Team Patrick Rahn bei seinem Heimrennen selbstverständlich mit von der Partie, um nicht zu sagen Party. Denn diese gab es an diesem herrlichen Sommerwochenende dann auch in mehrfacher Hinsicht. Schon am Donnerstag von Training und Rennen lud der MSC Osnabrück zur stimmungsvollen Welcomeparty, danach feierten die rund 30.000 Zuschauer dieses glanzvolle Event und den Rennsport auf den vollbesetzten Zuschauerwiesen am Uphöfer Berg und zum guten Schluss hatte Patrick Rahn und seine Truppe einen erfolgreichen und befriedigenden Renntag zu begießen. Aber der Reihe nach! Wie schon seit Jahren, fand sich im Osnabrücker Land erneut ein internationales Spitzenfeld ein. Mit Pieter Zeelie war gar ein Pilot aus Südafrika angereist. Patrick konzentrierte sich zunächst auf „sein Ding“, und näherte sich in den drei Trainingsläufen der diesmal anvisierten magischen Minutengrenze. Zu diesem Zeitpunkt spürte der Detmolder bereits das Material und Mensch bestens vorbereitet sind. Nach der Nachtruhe brannte Patrick Rahn auf den Renntag, ebenfalls mit drei Läufen. Gleich bei der ersten Auffahrt stimmten Brems- und Einlenkpunkte präzise und mit 59,515 Sekunden war gleich der Knoten geplatzt. Im zweiten Run erreichte der Dallara F306 OPC Spiess sogar minimal flotter das Ziel nach 2.030 Metern. Auch im finalen Durchgang stand keine Eins vor den Sekundenziffern im Timing. Demnach ist Rang vier in der Formelklasse bis 2-Liter, hinter dem Schweizer Burgermeister und den beiden Franzosen Allais und Guth, aber vor sämtlicher deutscher Konkurrenz, als vollen Erfolg zu werten. „Als bester der DBM-Klassenwertung ist dies ein weiterer Hammer, nach dem Ibergrennen. Und das auf dieser wirklichen Mut-Strecke von Osnabrück“, bilanzierte Rahn. „Die Veranstaltung war absolut top, mit riesiger Zuschauerresonanz und einer phänomenalen Stimmung. Die Organisatoren haben allen Beteiligten ein wundervolles Wochenende beschert. Nach der letzten Zeit durch die Umstände mit Corona, genau das, was die Leute und auch unser Team wieder glücklich macht. Dank der guten Betreuung durch meine Teammittglieder hatte ich immer den Kopf frei und konnte mich aufs wesentliche konzentrieren. Dennoch möchte ich meine Leistungen noch nach oben ausbauen“. Daher freut sich das gesamte Team-Rahn und schon jetzt auf die kommenden Rennen in diesem Herbst und ein wenig schon auf die Saison 2023.
Ein Faible für historische Rennwagen: Stephan Collisi
Der bayerische Unternehmer Stephan Collisi hat sich den historischen Rennwagen verschrieben. „Ich liebe diese alten Autos, und ich fände es schade, sie nur im Museum zu sehen. Denn dafür sind sie nicht gebaut worden.“ Als er sich mit 17, 18 Jahren ernsthaft für Autos zu interessieren beginnt, sitzt er bald im ersten eigenen Rennwagen. Mit der Zeit werden die Autos größer: „Auf der Rundstrecke bin ich u.a. Formel 5000 gefahren. Das sind Formel-1-Chassis aus den 1960er Jahren mit einem Chevy-Motor. Ich hatte auch Can-Am-Autos, großvolumige zweisitzige Rennsportwagen mit bis zu 9,5 l Hubraum und um die 1000 PS.“ Jetzt fährt er mit seinem weißen Behnke Condor mit dem BMW-M10-Vierzylinder und rund 200 PS jedes Jahr ein Dutzend Bergrennen im In- und Ausland. Als Präsident der Interessengemeinschaft Rennsportfahrzeuge e.V. setzt er sich für die Belange seiner Fahrerkollegen ein. Aktuell baut er zudem einen weiteren Condor auf, mit dem er auf der Rundstrecke fahren will. Der Behnke Condor ist ein legendärer offener zweisitziger Rennwagen, dem Lotus aus England nachempfunden. Der Münchner Lotus-Importeur Peter Behnke baute davon bis 1974 insgesamt 17 Exemplare. Seine beiden Söhne firmieren heute als „Team Behnke Motorsport“, auf das auch Stephan Collisi vertraut: „Mit der Familie Behnke bin ich gut befreundet, und bei ihren Fahrzeugen habe ich meine motorsportliche Heimat gefunden. Ein besonderer Dank geht an Peter Behnke senior. Er unterstützt mich immer noch regelmäßig, und ich glaube, er freut sich sehr, dass jemand die Fahrzeuge, die er damals gebaut hat, noch so hochhält.“ Collisi legt auch selbst Hand an: „Ich habe bei mir zu Hause eine eigene Werkstatt.“ Bei Rennen ist er sein eigener Mechaniker. „Auch wenn ich mit den Behnkes zusammen bin, schraube ich an dem Auto eigentlich alles allein. Und egal wie gut man es vorbereitet, es bleibt eine Herausforderung, ein Auto mit einer so filigranen und schon älteren Technik über ein Wochenende am Laufen zu halten.“ Seine Familie begleitet ihn selten, doch das könnte sich bald ändern: „Meine Söhne sind jetzt 14 und 11 und haben den Spaß am Schrauben entdeckt. In diesem Sommer kommen sie zu ein paar Rennen mit.“ Abseits der Rennstrecke ist Collisi leidenschaftlicher Klavierspieler, und um seine Mitte zu bewahren, praktiziert er Tai Chi. Das gibt ihm wiederum Energie für seine Ziele im Rennsport: Seine Vorjahreszeiten stetig zu verbessern und in der deutschen Bergmeisterschaft möglichst weit vorn zu sein. Neben Gesamtsiegen in der historischen Berg-Europameisterschaft und der historischen Wertung der österreichischen Bergmeisterschaft hat er viele […]
Michl und Petit gewinnen den FiA Hillclimb Cup 2022
Beim Osnabrücker Bergrennen in Deutschland holten Christian Merli (Kategorie 2) und Nicolas Werver (Kategorie 1) die Tagessiege, während Sébastien Petit (Kategorie 2) und Dan Michl (Kategorie 1) am Ende der vier und letzten Veranstaltungen 2022 den Pokal holten des diesjährigen FIA International Hill Climb Cup. Die Ausgabe 2022 des International Hill Climb Cup hatte vier Veranstaltungen: Korczina in Polen, Ascoli in Italien, Gorjanci in Slowenien und Osnabrück in Deutschland. Letzteres fand am 6. und 7. August statt, mit 27 Fahrern, die speziell für den FIA Cup gemeldet waren, während sich der Rest des insgesamt 168 Teilnehmer starken Feldes auf die Deutsche Meisterschaft konzentrierte. Christian Merli (Osella FA30) setzte dem Osnabrücker Event erneut seinen Stempel auf, fuhr Zeiten jenseits der Konkurrenz und verbesserte sogar den absoluten Streckenrekord, den er bereits seit 2019 hielt. In der Kategorie 1 der geschlossenen Autos nutzte der Franzose Nicolas Werver die Power seines neuen Porsche 997 GT3 R zum Sieg gegen Dan Michl (Lotus Evora V8) und den Südafrikaner Peter Zeelie (Foto Mitte), der bei seiner ersten Teilnahme in Europa mit seinem aufgeladenen Toyota MR2 V6 einen starken Eindruck hinterließ. In der Endwertung des FIA International Cup setzt sich der Franzose Sébastien Petit (Nova NP01-2) in Kategorie 2 durch, vor den Tschechen Petr Vitek (Osella PA30) und Josef Hlavinka (Gloria C8F). Der Tscheche Dan Michl folgte seinem Landsmann Karel Treny in der Kategorie 1 vor dem Polen Piotr Staniszewski (abwesend in Deutschland) und dem Sarden Tonino Cossu aus Italien (Honda Civic Type-R), der am Samstag noch auf dem Dach lag und über Nacht wieder fahrtüchtig gemacht wurde.