
2018
Drittes Buch zum alt-ehrwürdigen Klingenring-Bergpreis erschienen
Im letzten Jahr ging es für Andreas Seidel um die Neuerscheinung seines 2. Buchs zum Klingenring-Bergpreis, dem damaligen Motorsport-Highlight in Solingen, im Bergischen Land der Jahre 1966-1984. Seit kurzem steht die Fortsetzung seiner beiden Werke in den Startlöchern, Erscheinungstermin war der 3. Oktober 2018. Der Titel des neuen dritten Buchs lautet „Klingenring-Bergpreis – Die Schwarz Auf Weiss – Edition“. Das neue Buch beinhaltet wieder, neben vielen Fotos (über 250), die kompletten ONS-Ergebnislisten aller Solinger Rennen von 1966-1984, was der Autor in einer Recherche über 3 Jahre zusammen getragen hatte. Dazu kommt eine komplett überarbeitete und auch erweiterte Teilnehmerliste, die in kleinerem Umfang schon mal im 1. Band in 2016 erschien. Die einzelnen Kapitel sind wie folgt geordnet, das heißt es gibt 10 Kurzbiografien der erfolgreichsten, deutschen Bergrennfahrer, die alle auch in Solingen gestartet sind. Dann werden alte Zeitungsberichte und Berichte von ehemaligen Motorsportjournalisten zu lesen sein, die über die Rennen am Klingenring berichteten, sowie jede Menge „neues“ Bildmaterial, das komplett in Schwarz/Weiß gehalten wurde. „Schwarz auf Weiss“ ist nun auf 250 Seiten nachzulesen, wer, wie, wann gegen wen damals gefahren ist, d.h. alle Ergebnisse und Platzierungen sind hier genau nachzulesen, und auch Schwarz auf Weiss belegbar. Alleine diese kaum noch zu bekommenden Ergebnislisten der ONS sind es schon wert, dieses Buch zu kaufen! Das Vorwort hat diesmal der Kölner Rennfahrer Wilhelm „Willi“ Deutsch geschrieben, der in den 1960 und 70iger-Jahren einer der erfolgreicheren Bergrennfahrer und Rundstreckenpiloten Deutschlands war! Er war damals zugleich Teampartner und Dutz-Freund von Formel 1-Legende James Hunt, in der frühen Formel 2 gewesen. Da viele Teilnehmer auch aus dem Bergischen Raum dabei waren, gibt es bestimmt noch einige Leser, die sich gut an diese Veranstaltungen erinnern können. „Das dritte (und definitiv letzte) Buch zum Klingenring wurde von mir deshalb geschrieben, da mir erneut einige Motorsportfans noch viele Fotos aus ihren Archiven haben zukommen lassen, die es wirklich wert sind, nicht in meinem PC zu stecken, sondern für alle ersichtlich in einem neuen, lesenswerten Buch zu sein“, sagt der enthusiastische Autor Andreas Seidel. Das Buch ist erneut NICHT im Handel zu beziehen, sondern nur über den Verfasser Andreas Seidel im Eigenverlag. Der Preis beträgt wieder 29,80 Euro + Postversand. Bestellungen werden per eMail angenommen, unter: klingenring-bergpreis@web.de
Mickhausener Vierzehn-Nothelfer-Kapelle ist wieder komplett
Wo Anfang Oktober ansonsten die Teilnehmer des traditionellen ADAC-Bergrennens in halsbrecherischem Tempo die kurvenreiche Kreisstraße von Mickhausen nach Birkach hinauf rasen, standen an der bekannten „Rennstrecke“ im Herzen der Stauden kürzlich Andacht und Besinnung im Vordergrund. Klimmachs langjähriger Pfarrer Kresimir Gagula feierte an der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle einen vormittäglichen Gottesdienst. Der Geistliche bezeichnete die 14 Heiligen als Brücken zu Gott. Nachweislich seit dem 14. Jahrhundert werden die besonderen Helfer in vielfachen Notlagen von den Menschen um Hilfe angerufen. Um ihre Lebensgeschichten ranken sich wunderbare Legenden und vielfältige Patronate. Nach der Waldmesse weihte Pfarrer Gagula die neuen Figuren, die – von einem großzügigen anonymen Spender gestiftet – den Altarraum der Kapelle seit Kurzem wieder zieren: eine Holzskulptur von Gott Vater und eine Heilig-Geist-Taube. Zusammen mit der Figurengruppe der Heiligen Familie ist die Innenausstattung der Kapelle damit jetzt wieder komplett. Die Original-Figuren waren im Jahr 1967 bei einem dreisten Einbruch aus der kleinen Waldkapelle gestohlen worden. Der Diebstahl konnte nie aufgeklärt werden, die Figuren blieben verschwunden. Im Spätsommer 2014 wurde die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle an der Kreisstraße zwischen Mickhausen und Birkach nach ihrer Generalsanierung wieder feierlich eingeweiht. Auf Anregung und Initiative des Fördervereins, dem Karl Dölle aus Birkach mit viel Engagement und Herzblut vorsteht, findet seither alle zwei Jahre ein Gottesdienst an der Kapelle statt. Zahlreiche Gläubige aus dem ganzen Staudengebiet fanden sich auch heuer bei der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle zur Freiluftmesse ein. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Schmuttertaler Musikanten aus Mickhausen unter der Leitung ihres Dirigenten Philipp Ramminger mit der Deutschen Messe von Schubert. Um die Sicherheit der Gottesdienstbesucher an der viel befahrene Straße zu gewährleisten, wurde die Kreisstraße an diesem Vormittag für den Verkehr gesperrt. Den Ordnungsdienst übernahmen die Feuerwehren von Birkach und Mickhausen. von Walter Kleber
Heiße Fahrten für guten Zweck beim diesjährigen Osnabrücker Bergrennen
Schon seit etlichen Jahren verbinden verschiedene Akteure beim Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen ihre schnellen Fahrten am „Uphöfener Berg“ mit der Einwerbung von Spenden für eine Charity-Aktion und unterstützen damit ein in der Regel sinnvolles und nachhaltiges soziales Projekt. Anlässlich der diesjährigen 51. Auflage am ersten Augustwochenende nutzten wieder einige Teams die Gelegenheit und traten nicht nur mit attraktiven Fahrzeugen auf der Rennstrecke an, sondern ließen auf dem Beifahrersitz eines Rennboliden Gästen Platz nehmen, die mit einer Spende die gute Sache unterstützten. Insgesamt vier Spendenaktionen wurden jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt und dabei die eingeworbenen Spenden an die jeweils bestimmten Empfänger übergeben. „Für uns ist der soziale Gedanke im Rahmen des Bergrennens seit vielen Jahren ein ganz wichtiger Aspekt und wir freuen uns, dass es immer wieder neue Teilnehmer und Beteiligte bei Cars&Fun gibt, die eine gute Sache unterstützen“, sagt Organisationsleiter Bernd Stegmann, der mit dem MSC Osnabrück e.V. als Veranstalter natürlich auch regelmäßig diverse Projekte begleitet. Das Project Orange Team mit Christian Eckstein, Oliver Mix und Andreas von der Haar ist seit vielen Jahren mit verschiedenen Fahrzeugen in Kooperation mit McDonalds Eckstein und der Neuen Osnabrücker Zeitung beim Bergrennen dabei. In diesem Jahr wurde der Erlös der Taxifahrten für die Stiftung „Sportler für Sportler“ bestimmt und Marc Ruhrmann nahm für die Stiftung, die sich der Förderung des Behindertensports mit großem Engagement widmet, den Betrag von 500 Euro mit großer Freude entgegen. Walkenhorst Motorsport aus Melle ist seit Jahren auf der Rundstrecke mit aktuellen BMW Modellen äußerst erfolgreich. Der Gesamtsieg eine Woche vor dem diesjährigen Bergrennen beim legendären 24 Stunden Rennen in Spa gehört ganz sicher zu den größten Erfolgen des Teams. Mit den Taxifahrten des BMW Z 4 GT 3 ließ sich Teamchef Henry Walkenhorst etwas Besonderes einfallen und auch der Zweck des Erlöses war eine tolle Idee: Die Streckenposten des Bergrennens sollten von den Einnahmen profitieren und so kommt die Summe von 1.500 Euro den ehrenamtlich Tätigen an der Strecke zugute, die seit vielen Jahren für die Durchführung des Bergrennens unverzichtbar sind. Auch die WSM Sports GmbH um Teamchef Wolfgang Schrey war diesmal in Kooperation mit Porta Möbel für einen guten Zweck am Start. Am Steuer eines BMW 235 i Racing saß Mattias Schrey und konnte damit ebenfalls eine Reihe von Gästen das einmalige Gefühl einer Rennfahrt auf der Piste vermitteln. Sein Bruder Michael Schrey übergab dem Kindergarten und Familienzentrum St. Stephanus Hollage den Betrag von 750 Euro und darüber freute […]
Der Kampf des Peter Naumann ist zu Ende
Am Samstag, den 27. Oktober 2018 verstarb im Alter von 51 Jahren der bekannte KW Berg-Cup Fahrer Peter Naumann. Bis zu seinem schweren Unfall beim Bergrennen in Homburg im Juli 2015, war der Schwabe einer der erfolgreichsten und schnellsten Piloten des Deutschen Bergrennsports in der legendären Gruppe H. Nach langwierigen Rehamaßnahmen, in Folge eines Schädelhirntraumas, erreichten die Ärzte eine erhebliche Verbesserung seines Gesundheitszustandes, bis dieser Prozess stagnierte. In letzter Zeit lebte Peter Naumann wieder zuhause in Weil der Stadt im nördlichen Schwarzwald, bei seiner Frau Anne die ihn aufopferungsvoll pflegte. Anfang Oktober waren die beiden mit dem Wohnmobil noch im Urlaub. Peter war guter Dinge und konnte viel mit machen und erleben. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub, erkrankte Peter und musste ins Krankenhaus. Eine Virusinfektion hatte den früheren Garten- und Landschaftsbau Unternehmer erwischt und die Ärzte mussten ihn ins künstliche Koma legen aus dem er nicht mehr aufwachte und am letzten Samstag um kurz nach 13 Uhr starb. Peter Naumann war einer der Urgesteine des KW Berg-Cup. Seit 1991 war er, mit gelegentlichen Unterbrechungen immer einer der Top-Fahrer in den Klassen bis 1600 ccm, bis 1300 ccm und zum Schluss mit dem VW Polo 1.4 G40 Supercharger in der Klasse bis 2000 ccm Hubraum. Von 1995 bis 1999 wechselte er zwar auf die Rundstrecke, aber nicht um selbst zu fahren sondern um seinen Kumpel Thomas Stingl als Team-Manager im ADAC GT-Cup und der STW-Meisterschaft zur Seite zu stehen. Ab dem Jahr 2003 betätigte sich Naumann wieder regelmäßig im Bergrennsprort und fuhr zu zahlreichen Klassensiegen im Rahmen des KW Berg-Cup und des DMSB Bergpokals. Ein letzter großer Erfolg gelang Naumann im Jahr 2014, mit dem Gewinn des DMSB Berg-Team-Cup unter dem Namen „Gipfelstürmer 54“, zusammen mit Manfred Schulte, Franz Weissdorn und Roman Sonderbauer. R.I.P. Peter! Mach´s gut…
Boxengeflüster 10/2018 „Masters-Spezial“: Wussten Sie schon dass…?
DASS der Luxemburger Leon Linden, nach eigenen Angaben, beim FIA Hillclimb Masters letztmals an einem Bergrennen teilnahm und seine Motorsportkarriere mit diesem wundervollen Anlass beendete. Der 80jährige gelernte Automechaniker war seit 1968 aktiver Renn- und Rallyefahrer. Rund 700 Starts absolvierte der Pettinger allein bei Bergrennen. Mit seinem Dallara Formel 3-Rennwagen gelang ihm unter anderem 2006 die Luxemburger Bergmeisterschaft. Bei der Team und Fahrervorstellung auf der Piazza Grande in Gubbio ging erst ein Raunen und dann ein riesen Applaus durch das Publikum, als der Sprecher Alter und Fahrzeug des ältesten Teilnehmers des diesjährigen Masters verkündete. Es war wohl einer der schönsten Momente in Leo´s 50jähriger Zeit im Motorsport. DASS der Luxemburger Patrick Weber, den Viele als versierten Experten und langjährigen Streckensprecher beim Hillrace in Eschdorf kennen, auch beim FIA Hillclimb Masters in Italien im Einsatz war. Mit seiner Sprachgewandtheit informierte er die Fans an der Strecke in den Sprachen Deutsche, Englisch und Französisch, sodass der einheimische Sprecher fast „arbeitslos“ war. Auch moderierte Weber mit seinem italienischen Kollegen am Samstagabend die Parade und Presentationszerimonie in mitten der Altstadt von Gubbio. Allerdings waren die Reportagen an der Strecke nicht immer so ganz verständlich, da die an der Strecke verteilten Lautsprecher per Funk angesteuert wurden und den beiden Sprechern nur ein Sprechfunkgerät als Mikrophon zur Verfügung stand. DASS der Deutsche Bergmeister Armin Ebenhöh in Gubbio sein vorerst letztes Bergrennen fuhr. Der Niederbayer war seit 2004 bei fast jedem Berg DM und KW Berg-Cup-Lauf am Start und möchte zumindest in 2019 eine Entspannungspause vom Rennsport einlegen und sich etwas mehr Ruhe gönnen. Zuvor hatte der Geschäftsführer bei Skoda Auto Weissdorn aber noch einen Auftritt bei der ADAC 3-Städte-Rallye, dem Saisonabschluss der Deutschen Rallyemeisterschaft. Im Vorprogramm der Super Special-Stage, das mitten in Straubing vor der Joseph-von-Fraunhofer-Halle stattfand absolvierte Armin Ebenhöh mit seinem VW Scirocco 16V Demofahrten und wurde live im Interview präsentiert. Der ebenfalls aus dem KW Berg-Cup bekannte Christian Auer fungierte im ex-Fritz-Köhler BMW M3 E36 als Taxifahrer. DASS Italien, als Gastgeber des Masters mit 38 Startern die Größte Abordnung in Gubbio stellte, erstaunlicherweise gefolgt von den Britten mit 16 Fahrerinnen und Fahrern und den Franzosen mit 13 Aktiven. Selbst die Polen reisten noch mit 11 Teilnehmern an. Die kleinste Gruppe, mit dem neuen KW Berg-Cup Gesamtsieger Thomas Strasser und Altmeister Felix Pailer stellte übrigens der österreichische Verband, der zeitgleich mit dem Masters seinen letzten Berg-Meisterschaftslauf beim italienischen Bergrennen von Cividale (Friaul) durchführte und so […]
Volksfeststimmung und Besucherrekord beim Edelweiß-Bergpreis Roßfeld
Nicht weniger als 12.000 Besucher pilgerten am letzten September-Wochenende 2018 nach Berchtesgaden, um bei der fünften Auflage des Edelweiß-Bergpreises mit dabei zu sein. Das Prachtwetter und die traumhafte Herbstkulisse bildeten den perfekten Rahmen für die Classic-Veranstaltung, welche die hochgesteckten Erwartungen der internationalen Oldtimer-Fans sogar noch übertraf. Im Eindruck diesen großen Erfolgs zieht Initiator Joachim Althammer zufrieden Bilanz – und plant bereits für die Fortsetzung im September 2020. Legendäre Renn- und Tourenwagen, spektakuläre Vorkriegs-Boliden, wilde Gesellen in Lederkombis auf historischen Motorrädern, die allseits beliebten Oldtimer-Busse und lachende Gesichter wohin man auch blickte – der diesjährige Edelweiß-Bergpreis am Roßfeld wurde für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis. Grandios: Die Stars der Veranstaltung – allen voran Roßfeld-Botschafter Walter Röhrl, aber auch Jochi Kleint in seinem VW Twin-Golf II „Pikes Peak“, Triple-Le Mans-Gewinner Benoit Treluyer oder die Rennhelden Karl Wendlinger und Frank Biela – waren während des Wochenendes am Berg ebenso gut gelaunt wie die unzähligen Besucher, die sich in bewährter Manier von den OIdtimer-Bussen gen Gipfel chauffieren ließen. Auch Moderatoren-Legende Rainer Braun zeigte sich in Höchstform und entlockte seinen Gesprächspartnern, darunter Herbert Schnitzer und Kurt Bergmann, so manche Anekdote aus der goldenen Ära des Motorsports. Angesichts der Begeisterung aller Beteiligten fällt das Resümee von Organisator Joachim Althammer äußerst positiv aus: „Unsere Strategie, Jahr für Jahr in die Qualität und Originalität des Teilnehmerfelds zu investieren, hat sich 2018 erneut ausgezahlt. Wir hatten sensationelle Autos mit dabei, allen voran natürlich der einzigartige Ferrari 212 E Montagna, der 1969 alle Läufe der Berg-Europameisterschaft gewonnen hat.“ Wenngleich sich beim Edelweiß-Bergpreis alle Teilnehmer als Gewinner fühlen dürfen, bewertete eine Jury auch in diesem Jahr die Geschichte der teilnehmenden Fahrzeuge sowie den optischen Eindruck der teilnehmenden Fahrer. Auch die Sympathie-Bekundungen der Zuschauer flossen in diese Wertung ein. Gesamtsieger über alle Klassen wurde Heinrich Maltz, der bereits beim ersten Roßfeldrennen 1958 mit dabei gewesen war, auf einem DKW Junior, Baujahr 1959. 12.000 zahlende Gäste an den beiden Veranstaltungstagen am Berg bedeuten einen neuen Besucherrekord – und gute Nachrichten für die Lebenshilfe Berchtesgadener Land, welcher der Reinerlös zugute kommt. „Mein Dank gilt dem gesamten Team und allen Helferinnen und Helfern, ohne die der Edelweiß-Bergpreis in dieser Form nicht möglich wäre“, so Joachim Althammer im Anschluss an die Veranstaltung. „Angesichts des enormen Besucheransturms werden die Eintrittskarten für den nächsten Edelweiß-Bergpreis voraussichtlich nur noch im Vorverkauf verfügbar sein. Damit wollen wir sicherstellen, dass die Qualität der Veranstaltung für jeden einzelnen Besucher erhalten bleibt und […]
Eine Deutsche Masters-Bilanz
Eines ist sicher, wer bei der dritten Auflage des von der FiA initiierten Hillclimb Masters in der mittelalterlichen Stadt Gubbio in Italien nicht dabei war, der hat definitiv etwas verpasst. Diejenigen die aber die weite Reise nach Umbrien auf sich genommen haben, werden dieses Wochenende für immer in ihr „Bergrennherz“ geschlossen haben und noch lange von unzähligen Gänsehautmomenten zehren können. Das lokale Comitato Eugubino Corse Automobilistiche und der italienische Motorsportverband ACI hatten, in Zusammenarbeit mit der FIA das wundervolle Masters-Konzept prächtig weiterentwickelt. Unter den über 20 Nationen, die ihre besten Bergrennfahrer nach Mittelitalien schickten befand sich auch das deutsche Team, mit den Piloten Hans-Peter Eller, Armin Ebenhöh, Egidio Pisano und Manfred Schulte im Nationen Cup, Markus Fink (U25-Wertung) sowie Alexander Hin und Jörg Weidinger (mit Wild Cards). Zu Diskussionen kam es bereits am Freitag bei der Technischen Abnahme im Fahrerlager, vor herrlicher Kulisse. Streitpunkt war hier der Tribut Plasa BMW, den Jörg Weidinger in Gedenken an den großen Georg Plasa, wie in Goodwood im Wettbewerb pilotieren sollte. Uneins war man sich über die Einstufung des damals für die Gruppe E1 aufgebauten BMW 320 Judd V8. Schlussendlich bestätigten die FIA-Kommissare aber die zuvor gewählte Einstufung in die Gruppe E2-SH, der Silhouetten-Fahrzeuge. Bei einer Zulassung in der Gruppe E1, wäre Weidinger urplötzlich einer der Topfavoriten auf eine Medaille und der Aufschrei unter den arrivierten E1-Piloten sicher groß gewesen. Dem wollte man von Seiten der FiA wohl aus dem Weg gehen. Wie dem auch sei, der Plasa-BMW rollte im ersten Rennlauf am Sonntagmorgen kurz vor dem Ziel mit Getriebeproblemen aus und konnte vom KW-Team für die weiteren Läufe nicht wieder flott gemachte werden. Wenig später wurden die Kehren vor dem Ziel unterhalb des Klosters Madonna della Cima zum „Deutschen Eck“. Alexander Hin verlor das Heck seines Reynard Judd F3000 und rutschte in die Leitplanken. Nach seinem hervorragenden 13. Gesamtrang im Training hatte der Schwarzwälder wohl einen Ticken zu viel gewollt. Hins Team um „Chefmechaniker“ Uwe Lang, konnte den Boliden für die Läufe zwei und drei wieder instand setzten und verhalf dem Hausbau-Unternehmer zu einem versöhnlichen Rang 21, in diesem Feld der Extraklasse. Die weiteren Deutschen Starter spielten bei der Vergabe der Medaillen, wie befürchtet keine Rolle und auch in ihren Gruppen blieb nicht mehr als die Statistenrolle übrig, gegen die Hubraum- und PS-Riesen aus allen Teilen Europas. Dennoch schlug man sich tapfer. Zweitschnellster der DMSB-Fraktion wurde Hans-Peter Eller im 2l-VW Corrado auf Gesamtrang […]
Marcel Steiner Kolumne: Geniales Saisonende beim FIA Hill Climb Masters
Lange war ich mir nicht schlüssig, ob ich die 800 Kilometer lange Anreise nach Gubbio (IT) auf mich nehmen wollte. Doch dann erlebten mein Team und ich ein unbeschreibliches Wochenende in einem mittelalterlichen Städtchen bei herrlichem Herbstwetter und einem faszinierenden Rennen Doch erst mal eins nach dem andern: Bereits am Mittwochabend nach Arbeitsschluss nahmen wir die Reise unter die Räder des Teambuses. Abgesehen von einer Reparaturpause am Anhänger kamen wir gut voran und erreichten Gubbio donnerstags um sechs. Nach einem kurzen Nickerchen machte ich mich auf zur Streckenbesichtigung. Dabei konnte ich massiv vom Training auf dem Simulator eine Woche zuvor bei Racing Fuel Academy profitieren; vielen Dank, Wani! Der Streckenverlauf und die Ideallinie hatte ich schon ziemlich raus. Freitagfrüh konnten wir unseren reservierten Platz im Fahrerlager direkt neben der technischen Abnahme im wunderschönen Städtchen beziehen. In Windeseile hatten wir ausgeladen und waren, in Kooperation mit Michel Zemp und Team, eingerichtet. Die Wagenabnahme nahmen die Organisatoren für einmal sehr genau – die komplette Fahrerausrüstung und alle sicherheitsrelevanten Teile am Auto (Sicherheitstank, Sicherheitsgurt, Überrollbügel, etc.) mussten angegeben werden und wurden kontrolliert. Am Samstag war ich gespannt und motiviert, die Strecke endlich mit dem Rennwagen erkunden zu können. Schon die Startaufstellung am Vorstart war ein Erlebnis, zwischen vielen neuen Fahrzeugen und mir noch unbekannten Fahrern aus 21 Nationen. Endlich konnte ich an die Startlinie vorziehen. Ich absolvierte einen zügigen Besichtigungslauf auf der mir neuen Piste. Ich klassierte mich an 7. Position hinter sechs italienischen Fahrern (ein Norma und fünf Osella). Für den 2. Trainingslauf versuchte ich den LobArt etwas besser auf die Bodenwellen abzustimmen. Ich konnte mich um 3 Sekunden steigern, rutschte aber auf den 8. Rang zurück. Zu den italienischen Landsmännern gesellte sich noch Sebastien Petit (Frankreich/Norma-Mugen). Christian Merli (Italien/Osella FA30) realisierte die Trainingsbestzeit vor Simone Faggioli (Italien/Norma-Zytek). Auf den 3. Platz fehlten mir aber lediglich 2 Sekunden. Für den Renntag war also alles offen. Nach den Trainingseinheiten folgte gegen Abend die Fahrerparade in der Altstadt von Gubbio vor tausenden Zuschauern. Es war ein eindrückliches Gefühl, erst alleine und dann mit den anderen Schweizer Fahrern dort einzulaufen. Am Sonntagmorgen standen nach der Streckenbesichtigung einige Abstimmungsarbeiten am LobArt an, die wir wegen der Festlichkeiten verschoben hatten. Gut vorbereitet ging es zum 1. Rennlauf. Der untere Teil der Strecke lag noch im Schatten und der Grip in den ersten Kurven war daher noch bescheiden. Ich konnte mich um gut eine Sekunde gegenüber der Trainingszeit […]
Karriere im Motorsport – Das sind die Bergrenn-Legenden
Eine Karriere im Motorsport ist der Traum vieler. Während der Einstieg in den Motorsport zwar alles andere als einfach ist, haben es dennoch bereits einige Größen zu wahren Erfolgen im Motorsport geschafft. Formel 1 ist die Königsdisziplin des Motorsports, die bereits eine Vielzahl internationaler Rennfahrer mit übertrefflichen Erfolgen und Millionenbeträgen auf dem Konto hervorgebracht hat. Doch auch wenn die Formel 1 weltweit mehr Bekanntheit genießt, darf natürlich auch der Bergrennsport nicht vernachlässigt werden. Mit einer Geschichte des Sports, die ihren Ursprung bereits Ende des 19. Jahrhunderts feierte, wurden auch in der Bergdiziplin bereits einige Bergmeister-Legenden hervorgebracht, die bis heute Ruhm und Ansehen genießen und dem ein oder anderen den Wunsch nach einer Karriere im Bergrennsport weiter verstärken. Formel 1 macht’s vor Geht es um die Karriere im Motorsport, kann die Formel 1 wohl nicht ausgelassen werden. Als bekanntester Motorsport wurden hier bereits eine Vielzahl an Rennfahrerlegenden hervorgebracht, die in dieser Aufzählung nicht völlig unerwähnt bleiben sollten. Beginnen wir in der heutigen Zeit. Der britische Rennfahrer Lewis Hamilton ist momentan auf Platz eins der Bestenliste der Formel 1, bereits vier Mal konnte er sich den WM-Titel holen. Er gehört somit nicht nur zu den Top 10 Verdienern der Sport-Superstars, sondern soll sogar mit seinen jungen 33 Jahren bereits jetzt zu den besten Fahrern der Geschichte des Sports gehören. Wenn das mal nicht ein Vorbild im Rennsport ist. Geht man in der Zeit etwas zurück, gehören Größen wie der Österreicher Niki Lauda, der drei WM-Titel ergatterte, zwei davon nach seinem furchtbaren Crash auf dem alten Nürburgring, ebenfalls dazu, sowie auch der argentinische Formel-1-Fahrer Juan Manuel Fangio, der von vielen als größter Rennfahrer aller Zeiten angesehen wird. Er trat nicht nur bei 51 Formel-1-Grand-Prix an, sondern holte sich auch bei insgesamt sieben WM-Teilnahmen fünf WM-Titel. Doch kommen wir zu unserem eigentlichen Lieblingssport, dem Bergrennsport. Auch hier gibt es einige Legenden, die eine Erwähnung verdient haben. Der Bergkönig: Hans Stuck Wohl die Bergrennsportlegende schlechthin ist der deutsch-österreichische Rennfahrer Hans Stuck (Vater des heutigen DMSB-Präsidenten Hans-Joachim Stuck), der als „Der Bergkönig“ zu seiner Zeit in die Geschichte des Sports einging. Die 1900 in Warschau geborene Legende begann 1925 seine Karriere im Bergrennsport und gewann direkt im ersten Jahr sein erstes Rennen. Ende der 1920er erklomm er den Berg in einem Austro Daimler und holte sich mit ihm einen Sieg nach dem anderen nachhause. Er fuhr u.a. auch mit Mercedes und Porsche Rennen und gewann den Grand […]
Merli, Peruggini, Hall und Schnellmann holen Gold beim Masters in Gubbio
Grandioser Bergrennsport wurde beim Abschluss der Saison 2018 in Gubbio von der großen internationalen Bergrennfamilie geboten. Auf verkürzter Strecke wurde dabei das FIA Hillclimb Masters ausgetragen, wo sich die Toppiloten aus ganz Europa einfanden, um in 4 verschiedenen Kategorien um die begehrten Medaillen zu kämpfen. Die Location und das Ambiente der italienischen Altstadt begeisterte dabei nicht nur die Fahrer, sondern auch die zahlreichen Fans. Und auch die anspruchsvolle Strecke mit ihren Highspeedpassagen forderte die Piloten, was leider auch zu einigen Unfällen führte. Diese verliefen aber zum Glück alle glimpflich, jedoch wurde das Rennen am Sonntag deswegen ordentlich in die Länge gezogen und war erst kurz vor 17.30 beendet. Da für das Endergebnis nur der schnellste der drei Läufe herangezogen wurde, kam es somit zum Abschluss noch zum großen Showdown um den Gesamtsieg. Der neue Berg Europameister sowie italienische Bergmeister Christian Merli behielt dabei die Oberhand und konnte mit seinem Osella FA30 Zytek LRM somit eine beeindruckende Saison mit dem Gewinn des FIA Hillclimb Masters beenden. Mit einer beeindruckenden Performance konnte er die starke Konkurrenz auf Distanz halten und sich die Goldmedaille in der Kategorie 2 sichern. Für den sympathischen Südtiroler stand am Ende somit ein krönender Saisonabschluss zu Buche. Mit einem Rückstand von 0,7sec. ging der zweite Rang an seinen italienischen Landsmann Simone Faggioli, der im Norma M20FC Zytek eine ebenfalls beeindruckende Vorstellung ablieferte und grandiose Zeiten erreichte. Mit einer tollen Performance konnte er im entscheidenden Rennlauf nochmals nachlegen, ganz nach vorne reichte es aber für den x-fachen Berg Europameister nicht mehr. Zudem hatte er in Rennlauf 1 viel Glück, als bei einem Dreher kein Schaden am Boliden entstand. Das Podium komplettierte nach einem dramatischen 3. Rennlauf der Franzose Sebastien Petit, der somit den totalen italienischen Triumph vereitelte. Mit dem Norma M20FC Mugen konnte er mit einer grandiosen Leistung auf der für ihn völlig unbekannten Strecke von Gubbio überzeugen. Dabei lieferte er exzellente Zeiten ab, welche am Ende noch zur Bronzemedaille in der Kategorie 2 reichten. Diese gelang ihm aber erst im 3. Rennlauf, wo er sich noch gegen den jungen Italiener Domenico Scola durchsetzen konnte. Dieser musste sich am Ende mit dem undankbaren vierten Rang zufrieden geben, jedoch war seine Vorstellung trotzdem sehr hoch einzuordnen. Den im Gegensatz zur Konkurrenz war er in einem Osella P2000 Evo mit einem 2l Honda Motor am Start, welcher doch einiges an Motorleistung gegenüber den 3l Fahrzeugen zurückliegt. Schlussendlich fehlten dem bekannt spektakulär […]