
Trento-Bondone
70. Trento-Bondone wird 2020 nicht durchgeführt
Das traditionsreiche Bergrennen Trento-Bondone, das für das erste Juli-Wochenende auf dem Programm wäre, ist definitiv abgesagt worden. Der norditalienische Veranstalter hoffte bis zuletzt, für die 70. Auflage dieses Bergrenn-Klassikers alle nötigen Genehmigungen zu erhalten. Über 200 Piloten hatten ihre Teilnahme bereits zugesichert. Vom Regierungskommissariat kam schlussendlich der negative Bescheid. „Die Enttäuschung ist so groß und wir können diese nicht verbergen“, lässt der Präsidenten der Scuderia Trentina Fiorenzo Dalmeri wissen. „Wir arbeiten seit vielen Wochen hinter den Kulissen um den Traum des Neustarts der Bergrennen in Italien hin zu bekommen, der jetzt geplatzt ist. Am vergangenen Donnerstag haben wir die Nachricht erhalten, dass das Bergrennen Trento-Bondone 2020 nicht stattfinden darf. Das Covid-Virus hat gewonnen und unser Sport und die Region Trentino haben verloren. Eines der ältesten Bergzeitfahrrennen der Welt wird in diesem Jahr in der Box bleiben, wie es schon einige Male seit seiner Geburt passiert ist.“ Die Organisatoren waren sogar bereit die Herausforderung anzunehmen die Veranstaltung hinter verschlossenen Türen, also ohne Zuschauer durchzuführen und damit auf eine wichtige Finanzierungsquelle zu verzichteten. Zwischenzeitlich meldete sich auch Europameister Simone Faggioli zu Wort. „Wenn ich über die Absage nachdenke, muss ich sagen dass ich sehr, sehr verbittert bin, weil nichts dem Ablauf von Trento-Bondone entgegensteht. Es wäre eine sehr wichtige positive Botschaft des Neustarts in Italien gewesen, eine Demonstration für alle, wie Engagement, Wille und Entschlossenheit die Grundlage sind, um den Motorsport weiterleben zu lassen. Vor allem bedaure ich die großartige aber vergebliche Arbeit, die die Scuderia unter der Führung von Fiorenzo Dalmeri geleistet hat. Zweitens denke ich auch an die Wirtschaft, an Hotels und Restaurants, die sich um die Veranstaltung drehen. Ich bitte alle Organisatoren von Bergrennen am Ball zu bleiben und weiterhin daran zu arbeiten dass Veranstaltungen durchgeführt werden können. Wir Piloten und mit uns alle Unternehmen, die auch dank der Szene des Bergrennsports arbeiten und leben, werden startbereit sein, das Gaspedal nach unten zu drücken.“
Werkstatt-Report #37: Mit neuen Kleinigkeiten zum Monte Bondone
Der VW Golf 16V von Rainer Schönborn ist in seiner gesamten Schönheit wieder ganz der Alte. Der mehrfache Überschlag beim Osnabrücker ADAC Bergrennen 2016 (ja, es ist schon wieder so lange her) ist vergessen. In diesem Winter konnte sich der Berufsfeuerwehrmann und Reifenhändler in aller Ruhe vielen Kleinigkeiten widmen und ins Detail gehen. Das schwierigste war dabei der Umbau von 230 mm auf 250mm Reifenbreite. Dadurch mussten erneut die Radhäuser und Felgen umgebaut werden, ebenso zwei neue Übersetzungen. Dazu spendierte der Mosel-Hunsrücker seinem „Schätzchen“ noch einen Diffusor mit Unterboden im Heckbereich. Da eine Teilnahme beim legendären und 17,3 km langen Berg-Klassiker Trento-Bondone Anfang Juli in Italien geplant ist, wurde eigens ein Ölkühler verbaut. Aus familiären Gründen ist eine genaue Saisonplanung aktuell nicht möglich. „Ich lasse es auf mich zu kommen. Im KW Berg-Cup versuche ich die Pflichtläufe hin zu bekommen“, verrät Schönborn weiter.
Boxengeflüster 06/2018: Wussten Sie schon dass…?
DASS der amtierende WEC-Weltmeister Timo Bernhard zu den Trainingsläufen des 45. Homburger ADAC Bergrennens nicht etwa mit seinem Porsche-Dienstwagen angefahren kam, nein der Lokalmatador bezog die 14,5 km zwischen seinem Wohnort Bruchmühlbach-Miesau und dem Fahrerlager an der Käshofer Straße in sein Fitnessprogramm mit ein und joggte die Distanz mit seinem Kumpel Marco Glasen, der bei den gelegentlichen Rallyes von Timo und Timos Vater Rüdiger Bernhard ebenfalls für die Navigation, dann auf dem Beifahrersitz sogt. DASS sich Anfang Juli Manfred Schulte mit seinem Citroen AX Kit Car einen Traum verwirklichte und beim legendären Bergrennen von Trento-Bondone an den Start ging. Der Citroen-Manager ging auf dieser 17,3 km langen Strecke in der FIA Klasse E1 1600 starten. Zuvor hatten die Brüder Gerhard und Hugo Moser den Kit Car speziell für diese lange Distanz perfekt vorbereitet. Doch das Abenteuer fing schon bescheiden an. Gleich nach der Einreise nach Italien wurde das Team von der Polizei aus dem Verkehr gezogen und gewogen. Mit 300 kg Übergewicht hatten die Westfahlen ein Problem. In ihrer Not haben sie einiges an Gewicht in den Rennwagen gepackt, ihre Strafe gezahlt und durften dann weiter fahren. Am Monte Bondone stand dann „Italoschwabe“ Egidio Pisano zur Streckenbesichtigung bereit. In der Kürze der Zeit war es jedoch unmöglich den Streckenverlauf zu lernen, gibt es doch auf den 17,3 Kilometern eine Kurve nach der anderen, dazu drei Ortsdurchfahrten. Leider gab es nach dem 1.Trainingslauf ein elektronisches Problem, dass nicht vor Ort gelöst werden konnte. Somit war das Abenteuer vorzeitig beendet. Im kommenden Jahr will die Truppe um Manfred Schulte einen neuen Anlauf wagen. DASS beim Bergrennen Trento-Bondone der Deutsche Unternehmer und Oldtimerliebhaber Michael Stoscheck einen New Stratos als Vorausfahrzeug mit der Startnummer „00“ den vielen Fans vor Ort präsentieren durfte. Michael Stoscheck ist selbst Besitzer der Firma die diese Fahrzeuge herstellt, die an das legendäre Rallyeauto aus den 1970er Jahren namens Lancia Stratos erinnern. Die moderne Konstruktion im Look des alten „Rallye-Monsters“ wird von einem 4,3 Liter Ferrari-Motor angetrieben und verfügt über 540 PS. DASS sich kürzlich in Bezug auf das im letzten Jahr erschienene Buch „Am Krähberg donnern wieder die Motoren“ etwas ereignet, was wohl kaum jemand erwartet hatte. Der Autor Michael Schmitt durfte am 15. Juni in Köln den Auto Bild Buchpreis entgegen nehmen. Das Buch belegte in der Kategorie Motorsport den 1. Platz. In einer der kommenden Ausgabe der Auto Bild Klassik soll ein Artikel über die Preisverleihung erscheinen. Der Odenwälder kann jetzt […]
Neuner-Schallmauer von Trento knapp verpasst
Der Florentiner Simone Faggioli schaffte auf Norma M20 FC Zytek beim Berg EM-Lauf von Trento-Bondone eine historische Rekordmarke von 9 Minuten 00, 52 Sekunden und war fast sieben Sekunden schneller als im Vorjahr. Faggioli gewann zum neunten Mal das von der Scuderia Trentina organisierte Rennen. Das Podium komplettierten mit Christian Merli und Diego De Gasperi zwei Trentiner auf Osella. „Ich bin begeistert und fast ungläubig“, waren Faggiolis erste Worte nach der Ziellinie. „Das habe ich nicht erwarten, diese Zeit zu erreichen. Es ist wichtig zu sagen, dass es die Arbeit des gesamten Teams und der Pirelli-Techniker war. Auch auf dem letzten Streckenteil, konnte ich den Angriff dank der ausgezeichneten Reifen fortzusetzen“.