
Rennbericht
Faggioli mit hauchdünnem Sieg in Portugal
Die ersten Station der Tour über die iberische Halbinsel führte den harten Kern der EBM-Fahrer zur Rampa da Falperra in den Norden Portugals. Auf Einladung eines begrennverrückten portugiesischen Unternehmers nahm auch der Schweizer Reto Meisel die „kleine Weltreise“ auf sich und wird dann auf dem Rückweg, am kommenden Wochenende, im Baskenland beim spanischen EM-Lauf von Al Fito antreten. In Portugal angekommen, wurde der Mercedes SLK 340 Judd V8 gleich in den Farben des einheimischen Gönners aufwendig und komplett foliert und erstrahlte danach in ungewohnter Art und Weise. „Leider endete unser erstes Rennen auf der iberischen Halbinsel mit einer Enttäuschung“, resümierte Meisel. „Erhofft hatten wir sommerliche Wetterverhältnisse, wurden dann aber durch den Atlantikeinfluss regelrecht unterkühlt und teilweise durchnässt. Vor unserem ersten Rennlauf am Sonntag wechselten wir viermal die Räder, weil es immer wieder kurz regnete. Auf nicht komplett abgetrockneter Strecke gelang uns dann doch nach rund 30 Minuten Wartezeit an der Startlinie (Unterbruch auf Grund Unfalls von Renzo Napione) mit Sliks ein einigermaßen akzeptabler Lauf. Das Wetter meinte es dann doch noch gut und es trocknete ab 16 Uhr ab. Doch leider machte uns ein weiteres Mal die Defekthexe einen Strich durch die Rechnung. Dieser verflixte Anlasser aus England gab kurz vor der Startlinie zum gefühlt zehnten Mal den Geist auf. Die logische Schlussfolge ist, dass wir nun endgültig alles umbauen werden und auf einen bewährten Anlasser von Bosch zurückgreifen. Trotzdem hoffen wir, dass wenigsten der Ersatzanlasser das Rennen am kommenden Wochenende in Fito überlebt. Um den Gesamtsieg rauften wie gewohnt Simone Faggioli im Norma und Osella-Waffe Christian Merli. Beide fuhren je einmal Laufbestzeit und Merli sogar neuen Streckenrekord in 1:47,890 min und einem Schnitt von 173,51 km/h. Nach der finalen Zieldurchfahrt siegte dennoch zum insgesamt sechsten Mal Faggioli hauchdünn vor Merli. Faggioli ist unterdessen noch immer im 2017ner Modell des Norma M20 FC unterwegs. Das weiter verfeinerte Modell 2018 soll dann erstmals Anfang Juni in Ecce Homo (Tschechien) zum Einsatz kommen. Eschdorf-Sieger Sebastien Petit punktete auf Gesamtrang drei erneut erfolgreich in der EM-Wertung. Nach seiner gelungenen Premiere mit seinem flammneuen Norma M20 FC Judd V8 von Eschdorf, machte sich der Luxemburg ex-Champion Guy Demuth ebenfalls auf die über 1900 km lange Anfahrt ins Umland von Braga. Demuth kam erneut bestens mit dem noch ungewohnten Boliden zurecht und lande am Ende auf Platz vier, noch vor dem spanischen ex-Europameister der 80er und 90er Jahre Andres Vilarino, gleichfalls auf Norma V8, der […]
Marcel Steiner Kolumne: Voll motiviert hin, gefrustet zurück aus Eschdorf
Nach dem ansprechenden Resultat vom Rechberg waren mein Team und ich motiviert und zuversichtlich, auch in Eschdorf um das Podest zu kämpfen. Die versammelte Konkurrenz aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und Slovenien machte es uns aber nicht leicht. Wir waren nur als kleine Delegation unterwegs, daher war die Stimmung im Team sehr entspannt. Schnell war unser Fahrerlagerplatz eingerichtet und ich konnte die Strecke besichtigen. Mit der Wagenabnahme hatten wir grosses Glück; wir brachten sie reibungslos über die Bühne, während andere zum Teil lange in der Kolonne stehen mussten. Gegen Abend lösten wir am Formel Nissan von Sascha Herz noch ein Problem an der Wippschaltung. Samstagfrüh stand nochmals eine Streckenbesichtigung an. Es war fast Mittag, als wir zum 1. Trainingslauf antreten konnten. Ich war sehr gespannt, wie sich der LobArt auf dieser Strecke nun anfühlen würde. Doch bereits nach wenigen Kurven war ich sehr enttäuscht: Das Auto untersteuerte massiv und ich konnte keine Geschwindigkeit aus den Kurven mitnehmen. So realisierte ich bloss die viertschnellste Zeit mit 1.8 Sek. Rückstand auf die Bestzeit, hinter drei Normas und knapp vor einem Osella. Im 2. Probelauf versuchten wir über die Fahrzeughöhe das Untersteuern zu beheben. Der LobArt verhielt sich aber nur geringfügig besser. Ich fuhr zwar um eine Sekunde schneller, doch der Rückstand auf die Spitze wuchs auf 2.3 Sek. an. Zudem fiel ich hinter Cyrille Frantz im neuen Osella PA30. Im 3. Training wollte ich weitere Änderungen am Fahrwerk ausprobieren. Die Elektronikprobleme vom Rechberg meldeten sich aber zurück und ich konnte den Motor am Vorstart nicht mehr anlassen. Also schleppten wir den Rennwagen zurück ins Fahrerlager und. suchten noch bis weit in die Nacht den Elektronikfehler, leider erfolglos. Nach einer wiederholten Streckenbesichtigung am Sonntagmorgen standen vor dem Rennen noch einige Arbeiten am LobArt an, die mein Team perfekt und zeitgerecht ablieferte. Die kürzere Übersetzung und das Set-up passten besser auf die Sprintstrecke von Eschdorf. Ich konnte mich auf 50.601 steigern und reihte mich hinter Sébastien Petit (Norma-Mugen, 48.260 Streckenrekord) und Patrik Zajelsnik (Norma-Mugen, 49.232) ein. Beim 2. Rennlauf musste ich mich an der Startlinie noch etwas gedulden. Wegen Ölflecken im Vorstartbereich haben die Organisatoren erst die gesamte Strecke auf weitere Verunreinigungen geprüft. Mein Einsatz und weitere Adaptionen am Fahrwerk zahlten sich in 50.075 aus, womit ich den 3. Platz halten und mich 0.3 Sek. vor Jelle De Coninck positionieren konnte. Vor meinem Start zum 3. Wertungslauf hörte ich über den Lautsprecher, die meisten Fahrer […]
Harte Prüfung für Berg DM-Teams in Luxemburg
Zum Auftakt seiner Saisonrunde war die Deutsche Automobil-Bergmeisterschaft zu Gast in Eschdorf im Herzen Luxemburgs. Die Deutschen Bergspezialisten trafen an gleicher Stelle, wo im Jahr 2014 das erste FiA Hillclimb Masters der Geschichte stattfand, auf eine geballte internationale Elite der Bergszene, die man sonst nur noch bei einem Berg-Europameisterschaftslauf zu Gesicht bekommt. Zur 30. Jubiläumsveranstaltung gelang es der Union des Pilotes Luxemburg die Top-Fahrer aus Frankreich, Belgien, Deutschland und der Schweiz in das Ardennendorf zu locken und erneut ein spitzenmäßiges Rennwochenende zu organisieren. Einen dem entsprechend schweren Stand hatten die Deutschen im Gesamtklassement, sieht man einmal vom Deutsch-Slowenen Patric Zajelsnik ab. In den jeweiligen Hubraumklassen und Gruppen, in der die Punkte zur Berg DM ausgefahren werden, fiel die Bilanz nach der letzten Zieldurchfahrt positiver aus. Gegen die Praxis bei den Bergrennen in Deutschland, wo alle Läufe in der Addition gewertet werden, verfährt man in Luxemburg nach dem „Französischen Modell“, allein den schnellsten von drei Durchgängen zu werten. Gerade beim vorherrschenden „Kaiserwetter“ des vergangenen Wochenendes, mit gleichbleibenden Bedingungen, garantierte dieser Wertungsmodus den rund 4.000 Fans an der nur 1,85 km kurzen Sprintstrecke, Spannung bis zur letzten Sekunde. Im ersten Lauf am Morgen, zeigte sich der amtierende französische Meister Sebastien Petit im Norma M20 FC Mugen V8-Sportwagen (Foto oben) am ausgeschlafensten und stellte gleich einen neuen Streckenrekord, in 48, 260 Sekunden auf. Der junge Freiburger Patrik Zajelsnik, auf einem baugleichen Auto, präsentierte sich in blendender Frühform und verpasste auf dem zweiten Tagesrang nur um 57/100 Sekunden die Bestzeit von Petit. Bemerkenswert ist, dass Patriks Vater und Teamchef Josef Zajelsnik bei der Erstausgabe des Eschdorfer Bergrennens vor genau 30 Jahren ebenfalls zweiter der Gesamtwertung in einem Ralt BMW Formel 2 war. Das Podium komplettierte der Belgier Jelle de Coninck in einem turbobefeuerten Norma-Sportwagen. Der schnellste Pilot mit DMSB-Lizenz saß in einen Dallara-Opel F303 Formel 3, und hieß Frank Debruyne auf Gesamtrang 19. Die Favoriten auf den diesjährigen nationalen Berg-Meistertitel kommen aus den Teilnehmerstarken Tourenwagen-Gruppen A/F und E1 sowie bei den Rennsportwagen aus den 2-Literklassen der Formel- und Sportwagen – das ist schon sicher. In der Gruppe A/F war es der junge Franke Markus Fink im Citroen C2 VTS, der die 1600 ccm Klasse gewinnen konnte. In der seit Jahren hart umkämpften 2-Literklasse, war es die Überraschung des Tages, den Seriensieger aus dem Vorjahr Kai Neu im Ford Focus ST, nur auf Rang drei einlaufen zu sehen. Es siegte Slalom-Ass Ralf Orth im BMW […]
Zweiter Schotten-Sieg und neuer Streckenrekord für Pregartner
Das Wetter ist bei Openair-Veranstaltungen immer ein zentrales Thema, auch beim alljährlichen ADAC Bergpreis Schottenring. Ohne Übertreibung, stimmte beim „kleinen Jubiläum“ zur 15. Auflage als Auftakt zum DMSB-Berg-Cup, dem KW- Bergcup inklusive NSU- Bergpokal vor rund 2.500 Zuschauern alles. Der veranstaltende MSC Rund um Schotten konnte sich bei besten Wetterbedingungen sowohl über ein qualitativ hochwertiges, als auch volles Starterfeld und gute Stimmung freuen. Auch das Verhältnis zur Bevölkerung des Schottener Stadtteils Rudingshainer bezeichnete die im nordrhein-westfälischen Solingen wohnende Rennleiterin Sabine Fischer, die auch wieder an Pfingsten beim Wolsfelder Bergrennen die Fäden in Händen hält, als hervorragend. Eine optimale Bühne also für die Favoriten auf den Sieg der Rennwertung, die beiden Österreicher Herbert Pregartner (Sieger 2016) Herbert Stolz (Sieger 2013 und 17) jeweils im Porsche, dem Odenwälder Holger Hovemann im Opel Kadett und dem nach seinem Debüt letztes Jahr Vorjahreszweiten und noch Sieglosen Norbert Handa aus der Nähe von Würzburg im Lancia Delta Intergrale. Nachdem Hovemann seinen rund 700 PS starken Hecktriebler am Samstagabend nach den Trainingsläufen wegen Motorschaden abstellen musste, wurde in den vier Wertungsläufen am Sonntag aus dem Vierkampf ein Dreikampf um die Krone. „Es hat nicht sollen sein“, sagte ein enttäuschter Holger Hovemann. „Das Auto fühlte sich so gut an und Motor lief wie nie zuvor, einfach brachial, bis er dann ohne Vorankündigung kaputt ging“. Am Sonntag in der Früh legte Pregartner im 911 GT2 R mit 1:16,691 min. auf der bekannten 3033 Meter langen Strecke von Rudingshain über die Serpentinen Richtung Götzen deutlich vor und distanzierte sowohl Handa als auch Stolz im Allrad-935 DP 2 um fast vier Sekunden. Im zweiten Lauf konterte Handa minimal, konnte Pregartner letztlich aber nicht wirklich Paroli bieten. Der Österreicher legte mit seinem rund 900 PS- Boliden in den letzten beiden Durchgängen nach, stellte beim Finale mit 1:16,113 min. einen neuen Streckenrekord auf und holte sich mit 5:07 Minuten Fahrzeit seinen zweiten Sieg nach 2016. Handa wurde mit 5:13 erneut Zweiter und muss seine Siegambitionen in Schotten auf 2019 verschieben. Mit 5:22 komplettierte der etwas farblos agierende Herbert Stolz mit Rang drei unter 77 Fahrern, 69 in Wertung, das Siegerpodest. Darauf hatten die heimischen, mittelhessischen Fahrer keine Chance. Die besten Aussichten auf vordere Plätze hatte der Ober Mörlener KW Berg-Cup Neuling Stefan Bodin, der einen Porsche 944 GTR steuerte. Doch seine Fahrt endete im Training am Samstagnachmittag in der sogenannten Bachkurve, der ersten Serpentine oberhalb von Rudingshain in der Leitplanke. „Ich war nach […]
Patrik Zajelsnik mit Podiumsplatz in Frankreich
Nach den ersten beiden Läufen zur Französischen Bergmeisterschaft ganz im Süden Frankreichs, gastierte das Championnat de la Montage in Abeschviller im Osten der Republik und damit in der Nähe der grünen Grenze zu Deutschland und Luxemburg. Mit dabei waren, neben wenigen Deutschen Startern auch die Fahrerinnen und Fahrer der Luxemburger Berg-Meisterschaft, die in ihrer eigenen Wertung unterwegs waren. Die drei Durchgänge, von denen wie in Frankreich üblich, nur der schnellste Lauf für die Endplatzierung ausschlaggebend ist, stand im Zeichen der beiden Rivalen Geoffrey Schatz und Sebastien Petit. Mit zwar relativ gleichen Fahrzeugen aus dem Hause Norma, aber unterschiedlichen Motorkonzepten, lieferten sich die Beiden einen exzellenten Zweikampf, im Verlaufe dessen der Streckenrekord von beiden Piloten unterboten wurde und schlussendlich Schatz die Nase seines Norma BMW 4-Liter V8 vorne hatte. Nur um 31/1000 Sekunden verpasste Petit, der auf 3-Liter V8-Power von Zytek vertraut und so auch in der Berg EM starten kann, die Wiederholung seines Vorjahressieges. Bereits bestens in Frühform zeigte sich der Freiburger Patrik Zajelsnik in seinem V8-Norma. Für seine schnellen Fahrten, die am Ende Gesamtrang 3 bedeuteten, erntet der junge Tankstellenunternehmer Lob und Anerkennung von der Französischen Elite. Alexander Zajelsnik steuerte das von Bruder Patrik übernommen Norma Vorgängermodell, jetzt ebenfalls mit V8-Pover, auf Gesamtrang 12. Auch der Badener Dino Gebhard, kam mit seinem neu angeschafften Norma M20 Honda 2-Liter den kurzen Weg herüber um den weißen Sportwagen erstmals unter Rennbedingungen zu bewegen. Unter allen fast 50 Rennsportfahrzeugen die das Ziel sahen wurde Dino 37. Bei den Tourenwagen und GT siegte der junge Pierre Courroye im Mc Laren MP4 12C unangefochten vor Nicolas Werver (Porsche 997 GT2) und Philippe Schmitter im Renault RS 01. Der schnellste Tourenwagenpilot des Tages kam jedoch aus der Schweiz und startete in der Luxemburger Extrawertung. Ronnie Bratschi debütierte im neu aufgebauten E1-Mitsubishi Lancer Evo 8 (BiD berichtete bereits) und kann sicherlich für den Anfang mit dem aktuellen Stand seines spektakulären Fahrzeuges zufrieden sein und mit Optimismus im Gepäck am kommenden Wochenende nach Eschdorf reisen. Als „rollout in den Frühling“ nahm Frank Debruyne im bewährten Dallara F303 Formel 3, den ebenfalls kurzen Sprung von Baden herüber. Ohne großartig zu puschen langte es für den 47jährigen zweifachen Deutschen Bergmeister, der auch in dieser Saison wieder für das pfälzische CR-Racingteam in AST-Farben fahren wird, zu Gesamtrang 2 vor dem besten Luxemburger Daniel Donkels im Tatuus Formel Renault. Aus rein Deutscher Sichtweise gelang Manfred Schulte im Luxemburger Feld der Sieg […]
Merli führt nach Rechberg erstmals die EM an
Die diesjährige Saison in der Berg-Europameisterschaft verspricht hochinteressant und spannend zu werden – dass mit Sicherheit mehr als in den Vorjahren. So lautet die Erkenntnis nach dem zweiten von zwölf Rennen der EBM vom vergangenen Wochenende am österreichischen Rechberg. Das traumhafte Frühlingswetter lockte die Fans in großen Schaaren ins steirische Almenland. Und auf den Wiesen und Almen entlang der rund 5 km langen klassischen Bergrennstrecke verlebten die Zuschauer einen herrlichen Renntag. Nur wenigen Unverbesserlichen stiegen die Unvernunft und der Alkohol zu Kopf, die dann von der Polizei aus den Sperrzonen entlang der Rechberg-Bundesstraße geholt werden mussten. Diese war im Vorfeld, von Posten 3 bis Posten 16 neu asphaltiert worden. Dass noch ein recht frischer Belag zuweilen rutschig sein kann, mussten einige Piloten am eigenen Leib erfahren, darunter auch der Tscheche Dan Michel (Lotus Elise) und der Schwarzwälder Alexander Hin. Beiden drehte es bei Highspeed den „Hintern weg“ und sie krachten in die Betonelemente. „Leider kein Glück am Rechberg für uns“, resümierte Hins Team-Chef und Konstrukteur Emanuel Pedrazza. „Alex verlor unseren PRC S4 ITC beim anbremsen der Puntigammer Kurve mit über 225 km/h. Obwohl das Fahrzeug eine 14 Jahre alte Konstruktion ist hat der PRC S4 mit Alex Hin zuvor gezeigt, dass wir mit Ausnahme von Merli und Faggioli mithalten können. Wir werden reparieren und schnellstmöglich zur nächsten Attacke blasen“. Die bereits angesprochenen „Italo-Stars“ Christian Merli im Werks-Osella FA 30 und Simone Faggioli im Werks Norma M20 FC bestimmten die beiden Rennläufe am Sonntag in gewohnter Art und Weise. Wie schon ein Wochenende zuvor am französischen Col St. Pierre musste Faggioli seinen Landsmann überraschender Weise ziehen lassen. Vor Wochenfrist gab ein seltener Fahrfehler den Ausschlag zu Gunsten Merlis. Diesmal war es aber unverkennbar Merlis blendende Form, die schlussendlich zum deutlichen und dritten Rechberg-Gesamtsieg in Folge des Südtirolers führte. Ganze 6,5 Sekunden Poster sprechen eine deutliche Sprache. Nach dem ebenfalls überraschenden Tagessieg am Col St. Pierre des französischen Meisters Sebastien Petit im Norma M20 FC, war man auch am Rechberg auf dessen Abschneiden gespannt. Das Team Petit Autosport plant insgesamt an acht Läufen der aktuellen Berg EM teilzunehmen und kann so zum Kreis der Titelanwärter gezählt werden, zumal Faggioli wegen seines Starts am Pikes Peak in den USA mindestens einen EM-Laufen auslassen muss und sich somit keine weiteren Patzer mehr leisten kann. Christian Merli muss am 22. Mai nochmals in Slowenien vor Gericht erscheinen, wo weiter die Geschehnisse um den letztjährigen EM-Lauf […]
Auch das Saisonfinale war von Erfolg gekrönt
Die Bergrennsaison 2017 ist Geschichte und das CR-Racingteam hat diese, wie erwartet sehr erfolgreich mit einem Klassensieg und einem sechsten Gesamtrang beim ADAC Bergrennen Mickhausen beendet. In der Stauden-Region im Augsburger Umland fand am Wochenende vor dem Tag der Deutschen Einheit, die Finalveranstaltung der Deutschen Automobil-Bergmeisterschaft und des internationalen FiA Hillclimb Cups statt. Diese hochrangigen Meisterschaften sorgten erneut für ein erstklassiges Teilnehmerfeld. Frank Debruyne, die Galionsfigur des Pirmasenser CR-Racingteams in Sachen Bergrennsport, stand bereits vor dem Rennwochenende als zweifacher Vize-Champion in der Deutschen Meisterschaft und dem DMSB Berg-Cup für Sportwagen fest. Der schwarz-weiße Dallara F303 Formel 3-Rennwagen mit dem Werbeschriftzug von AST – Abwasser-Sanierungs-Technik lief über die gesamte Saison wie ein Schweizer Uhrwerk. Dem entsprechend konnte es der 46jährige Badener ruhig angehen lassen, denn nicht nur die beiden Vize-Titel hatte er auf dem Habenkonto sondern auch zahlreiche persönliche Bestzeiten und Formel 3 b.z.w. 2-Liter-Formel-Streckenrekorde eingefahren. Beim Bergrennen Unterfranken Anfang September und beim Homburger Bergrennen Mitte Juli fuhr Frank Zeiten, die vor ein paar Jahren noch sehr nahe am damaligen absoluten Streckenrekord gelegen hätten. In den Tageswertungen der DM-Rennen konnte er insgesamt vier Mal auf Platz zwei das Podium erklimmen, wobei beim Wolsfelder Bergrennen an Pfingsten der Gesamtsieg nur hauchdünn verpasst wurde. Auch der Deutschen Berg-Europameisterschaftslauf am Glasbach in Thüringen im Juni war ein Highlight vom Ergebnis her und auch von den gefahrenen Zeiten. Bei diesem Höhepunkt der Deutschen Bergsaison war auch CR-Teamchef Andreas Germann mit seinem Dallara F305/11 in Brawoliner-Farben am Start. Aus beruflichen Gründen blieb dies leider die einzige Teilnahme in der diesjährigen Bergmeisterschaft für den Pirmasenser Unternehmer. Da bleibt nur die Hoffnung auf mehr Starts für Andreas im Jahr 2018. Doch zurück zum furiosen Finalwochenende in Mickhausen. Wunderbares „Altweibersommerwetter“ prägte den Trainingstag und Frank Debruyne beherrschte die Formel-Klasse bis 2-Liter Hubraum ohne Mühe vor bereits großer Zuschauerkulisse, vor dem jungen Nordschwarzwälder Mathieu Wolpert, der im Laufe der Saison auf einen mit Franks baugleichen Dallara F303 umgestiegen war. In der Nacht zum Sonntag kam der vorhergesagte Regen und machte die rund zwei Kilometer lange Sprintstrecke Richtung Birkach zur Rutschbahn. Die Grippverhältnisse sind bei diesen Bedingungen stets extrem schwierig, zumal der Regen alsbald nachließ und der Asphalt allmählich abtrocknete. „Ich wollte ich nichts mehr riskieren, doch nachdem ich nach dem zweiten Durchgang 1,3 Sekunden hinter Mathieu war, musste ich im letzten Lauf doch noch mal alles geben“, resümierte Frank. Auf der trockengefahrenen Ideallinie machte er mit seiner Tagesbestzeit von 55,318 […]
Die Bernina Gran Turismo 2017 verlangte Teilnehmern alles ab
Die Bernina Gran Turismo hat auch in diesem Jahr wieder einmal auf eindrucksvolle Art und Weise bewiesen, dass Bergrennen einfach zu den Schweizern gehören, wie es auch beim Käse der Fall ist. Dabei sind nicht nur für die Fahrer Attraktionen wie schöne Landschaften ein waschechtes Highlight der Saison, sondern natürlich auch für die Zuschauer des Events. Die Abnahme der Rennwagen fand dieses Jahr erstmalig vor dem Kempinski Grand Hotel statt. Die Bernina Gran Turismo dieses Jahres ist mittlerweile schon wieder Geschichte, denn sie fand vom 22. bis zum 24. September statt. Charakteristisch für dieses Event ist vor allem die atemberaubende Kulisse der Schweizer Berge, durch die die Teilnehmer geleitet werden. Auch mit Wetterumschwüngen müssen die Fahrer dabei rechnen und die äußeren Bedingungen zum Beispiel bei der Anfahrt von Kurven berücksichtigen: Die Bernina Gran Turismo fand 2017 schon zum dritten Mal statt Einer der Teilnehmer fuhr einen Ferrari 250 Auch der Lancia Fulvia Fanalone zog die Blicke auf sich Ziel des Rennens, bei dem die Fahrer den Berninapass hochfuhren, war die hoch oben gelegene Passhöhe. Die Strecke war insgesamt 5,7 Kilometer lang und führte unter anderem auch einen Jaguar C-type und einen Ford GT 40 hinauf zum Ziel. Abgesehen davon, dass die Abnahme der Rennwagen, die immer im Fokus des Interesses liegt, in diesem Jahr erstmalig vor dem prestigeträchtigen Kempinski Grand Hotel vollzogen wurde, stand auch bei dem einen oder anderen Buchmacher die Frage im Mittelpunkt, wer denn gewinnen würde. Mittlerweile ist es normal, dass auf den Ausgang von Rennveranstaltungen Tipps abgegeben werden können. Mybet und andere Sportwettenanbieter passen für die Kunden dementsprechend immer häufiger ihre gesamte Angebotspalette an. Geschichtlicher Rückblick reicht weit bis ins Jahr 1929 zurück: In Bezug auf die Bernina Gran Turismo ist vor allem beeindruckend, dass bereits im Jahre 1929 die ersten Bestrebungen dahingehend stattgefunden haben, in dieser Hinsicht etwas anzubieten. Auf die Initiative von manchen Pionieren im Tourismus hin wurde in diesem Jahr nämlich erstmalig die „Internationale Automobilwoche St. Moritz“ veranstaltet. Auch zu dieser Zeit war der Kern der Woche das bekannte „Bernina Bergrennen“. Zum damaligen Zeitpunkt war es mit einer Distanz von stolzen 16,5 Kilometern aber noch weitaus anspruchsvoller, sodass auch legendäre Fahrer wie Hans Stuck von der Strecke äußerst angetan waren. Dieser war auf einem Austro-Daimler unterwegs, wobei sein Widersacher Louis Chiron mit einem Bugatti versuchte, das Rennen zu gewinnen. Zu der Automobilwoche gehörte damals aber auch noch das sogenannte „Kilometerrennen“Der Start und das Ziel […]
Gelungenes KW Berg-Cup-Finale in den Mickhausener Stauden
Die Auflage 2017 – von der alle Freunde des Bergrennsports inständig hoffen, dass sie nicht zur „Final Edition“ wird – war sicher eine der besten der letzten Jahre. Auch Petrus spielte diesmal zumindest einigermaßen mit. Am Trainingssamstag verwöhnte er sogar mit sehr annehmbarem Herbstwetter, ließ es danach allerdings nachtsüber regnen. Das hörte zwar am Sonntagvormittag auf, aber in den Waldpassagen blieb die 2,2-Kilometer-Strecke tückisch feucht, stellte dadurch höchste Anforderungen an die Pilotinnen und Piloten des „Int. 37. ADAC Bergrennen Mickhausen“. 174 davon nahmen die drei Übungsdurchgänge programmgemäß um Punkt 09:30 Uhr in Angriff. Kurz vor halbsieben tauchten die letzten Autos abends wieder ins Fahrerlager ein. Am Sonntag wurde eine Stunde früher aufgerufen und begonnen. Viele rechneten mit einer stark von Unterbrechungen geprägten ersten Auffahrt. Ganz gemäß der Faustformel: „Wird nur auf trockener Piste trainiert und das Rennen startet nass, so sind häufige Ausrutscher vorprogrammiert.“ Dies traf in Mickhausen zum Glück nicht zu. Hier hat wahrscheinlich der Wertungsmodus geholfen. Der vorsah, nur die zwei besten von drei Heats zum Schlussresultat zu addieren. Da für den weiteren Verlauf des Sonntags Wetterbesserung in Aussicht gestellt war, hielt sich die Angriffslust im ersten Run in Grenzen. Erst ab dem Zweiten wurde die vornehme Zurückhaltung abgelegt, was vermehrte Vorfälle nach sich zog. Die aber allesamt glücklicherweise glimpflich verliefen. Bevor wir uns jetzt gleich das Geschehen im Einzelnen betrachten muss unbedingt noch erwähnt werden, dass Mickhausen 2017 wirklich ein würdiger Abschluss der 30. KW Berg-Cup Saison war. Mit einem tollen internationalen Fahrerfeld, das einerseits durch das Top-Prädikat „Int. FIA Hill Climb Cup“ angelockt worden war, andererseits durch den guten Ruf der Veranstaltung des ASC Bobingen. Die für die herzliche Aufnahme des Berg-Trosses im Fahrerlagerort Münster seit jeher bekannt und nicht zuletzt deshalb bei vielen Aktiven echt beliebt ist. Sehr emotional gestaltet sich immer wieder die letzte Talfahrt nach Rennende über die Strecke durch das Spalier der super mitgehenden Fans. Von denen viele auch noch der stimmungsvollen Siegerehrung im Vorstartbereich beiwohnen, die dieses Jahr gegen 19 Uhr beendet war. Der Verlauf eines Rennens mit dem Modus „Zwei aus Drei“ ist schwierig zu schildern. Weil es keine Durchgängigkeit, dafür aber viele Veränderungen gibt. Wie das in den Klassen mit Beteiligung von KW Berg-Cup Aktiven nun genau ausgesehen hat, das wollen wir uns im Folgenden betrachten. Für die Freunde der Statistik halten wir noch schnell fest, dass 163 Fahrzeuge das Rennen aufnehmen, 159 davon beenden es in Wertung. Im […]
Steiners besonders schöner Saisonabschluss in Mickhausen
Der Schweizer Bergmeister Marcel Steiner gewann das Internationale Bergrennen Mickhausen nach einem harten Duell mit Patrik Zajelsnik. Romeo Nüssli triumphierte wie im Vorjahr in der Gruppe E1. Schönes Herbstwetter im Training vom Samstag, Regen am Morgen des Renntags, danach trocken und zum Schluss fast perfekte Verhältnisse – die 163 Fahrer aus sieben Nationen mussten sich beim Int. 37. ADAC Bergrennen Mickhausen südlich von Augsburg in Südbayern auf alle Bedingungen einstellen. Und am besten gelang dies Marcel Steiner. Nur im ersten Training und im zweiten Rennlauf am Sonntag war sein grosser Gegenspieler Patrik Zajelsnik im Norma M20 FC auf der 2,2 km langen Strecke um jeweils eine Zehntelsekunde schneller. Steiners klare Bestzeit im nassen ersten Rennlauf war aber für nichts, weil der Regen für den Rest des Tages aufhörte und die Piste langsam abtrocknete. Im zweiten Durchgang irritierten ihn die Ölflaggen im schnellen Régal-S, wo lange nach einem heftigen Unfall des Schweizers Patrick Hedinger (Peugeot 205) gar keine Rutschgefahr mehr bestand, etwas mehr als den mit slowenischer Lizenz startenden Deutschen. So musste der dritte, nahezu trockene Lauf die Entscheidung bringen. Steiner zeigte Nervenstärke und legte mit 49,258 die Tagesbestzeit hin, klar vor Zajelsnik (50,035). In der Addition der beiden besten Zeiten lag der Schweizer Bergmeister somit um 0,684 voraus. Nach seinen beiden Tagessiegen von 2010 und 2012 (als er Simone Faggioli bezwang) mit dem Osella FA30 war es für den 42-jährigen Berner der dritte beim grossen deutschen Finalrennen und der erste internationale Erfolg mit dem LobArt-Mugen. „Als weder Merli noch Faggioli auf der Startliste standen, wusste ich, dass ich hier mit Zajelsnik um den Sieg fahren werde. Der Saisonschluss in Mickhausen ist immer schön, und wenn man vor dieser tollen Zuschauerkulisse gut fährt und danach bei einer öffentlichen Siegerehrung gefeiert wird, ist das genial“, freute sich Steiner. Wie zuletzt beim Bergrennen Gurnigel durfte Christoph Lampert als Dritter auf dem Gesamtsiegerpodest mitfeiern. Mit jedem Rennen kommt der Vorarlberger besser mit dem Osella PA2000 Honda Evo zurecht. Hinter den drei Sportwagenpiloten belegte Simon Hugentobler zur eigenen Überraschung den vierten Platz und gewann damit die Gruppe E2-SingleSeater. Von seinem Sohn Robin Faustini gecoacht, der wegen Motorproblemen am Tatuus-Honda FM von Bossy Racing auf den geplanten Start verzichten musste, fand Hugentobler den richtigen Kompromiss, um die Power des Reynard-Mugen 97D bei den tückischen Bedingungen richtig einzusetzen. Fausto Bormolini, Tagessieger von 2007 in Mickhausen, blieb nach einem leichten Leitplankenkontakt im Nassen auch in den zwei weiteren Rennläufen […]