Walliser Tagessieg beim Bergrennen am Gurnigel

12. September 2022

Nachdem die ersten zwei von drei Trainingsläufen am Samstag noch von Regen beeinträchtigt worden war, herrschten beim 51. Nationalen Bergrennen am Gurnigel am Sonntag ideale äußere Bedingungen. So war es nicht verwunderlich, dass der vom Walliser Eric Berguerand vor vier Jahren aufgestellte Streckenrekord von ihm selbst mit demselben Lola FA99 um 32 Hundertstelsekunden unterboten werden konnte. Seine neue Bestmarke auf der 3734 Meter langen Piste von Dürrbach ins Gurnigelbad steht nun bei 1:39,49, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135,1 km/h entspricht. Mit dem fünften Saisonsieg in sechs Bergrennen, alle in neuer Rekordzeit, sicherte sich Berguerand zugleich den Schweizer-Meister-Titel 2022 bei den Rennsportwagen. Lokalmatador Marcel Steiner kam noch theoretisch für den Titelgewinn infrage, hätte aber selbst in Rekordzeit gewinnen müssen, falls Berguerand nicht gewertet worden wäre. Nach einem leichten Leitplankenkontakt im ersten Rennlauf vom Sonntagmorgen konnte Steiner Motorsport den Schaden am LobArt-Sportwagen zwar beheben. Im zweiten und dritten Durchgang kam der Oberdiessbacher aber nicht an die gewünschten Zeiten heran und musste sich am Ende mit dem dritten Gesamtrang hinter dem jungen Aargauer Robin Faustini in einem Osella FA30 begnügen. Im Stil von Berguerand errang Reto Meisel im selbst gebauten Mercedes SLK 340 in dieser Saison bereits den fünften Gesamtsieg bei den geschlossenen Rennfahrzeugen, wobei er seine eigene Bestzeit von 2018 mit demselben Wagen um beinahe vier Sekunden auf fantastische 1:48,84 verbesserte. Damit bestätigte der Aargauer seinen überlegenen Titelgewinn in der Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen auf eindrückliche Weise. Einen Berner Doppelsieg gab es durch Martin Bürki auf VW Polo und Philipp Krebs auf Renault Clio im Schweizer Berg-Pokal 2022 für hubraumkleinere Tourenwagen. Beide gewannen beim Heimrennen ihre Klassen, wobei der zuvor als Renault-Meister feststehende Denis Wolf wegen eines Motorschadens im Training zum Zuschauen verurteilt war. Nach ersten Schätzungen kamen gegen 10’000 Zuschauer ins malerische Gantrischgebiet, um das erste Gurnigelrennen seit 2019 live zu verfolgen. Das 52. Nationale Bergrennen am Gurnigel findet am Wochenende vom 9./10. September 2023 statt. Text: Peter Wyss, Fotos: Jürg Kaufmann Gesamtklassement (Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Läufen): 1. Eric Berguerand (Charrat), Lola FA99, 3:22,60 2. Robin Faustini (Suhr), Osella FA30, 3:23,68 3. Marcel Steiner (Oberdiessbach), LobArt-Helftec-Honda-Turbo, 3:23,99

Meisterkür beim Bergrennen am Gurnigel

4. September 2022

Am Wochenende vom 10./11. September 2022 treffen sich die Schweizer Automobilsportler nach drei Jahren wieder zum Nationalen Bergrennen am Gurnigel im malerischen Gantrischgebiet. Der traditionelle Anlass mit internationaler Beteiligung, organisiert vom Verein Bergrennen Gurnigel, bildet den Finallauf zur Schweizer Bergmeisterschaft 2022. In den verschiedenen Kategorien werden rund 220 Fahrer am Start in Rüti bei Riggisberg erwartet. Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke endet nach 3734 Metern im Gurnigelbad und gilt als technisch anspruchsvoll. Im Startbereich, auf der Laas und in der Zielkurve genießt das Publikum von den Naturtribünen aus einen schönen Blick auf das Renngeschehen. Im Mittelpunkt wird der Kampf um den Tagessieg stehen. Favorit ist Eric Berguerand mit seinem rund 500 PS starken Lola FA99. Der 43-jährige Familienvater aus Charrat gewann in diesem Jahr bereits vier Schweizer Bergrennen in Rekordzeit. Seit 2018 hält der Walliser auch am Gurnigel den Streckenrekord (1:39,81 = 134,67 km/h), der bei guten äußeren Bedingungen zweifellos fallen wird. Berguerand steht praktisch als Schweizer Bergmeister der Rennsportwagen 2022 fest, da er rechnerisch nur noch einen einzigen Punkt benötigt, den es allein schon für die Zielankunft gibt. Lokalmatador Marcel Steiner macht sich denn auch keine großen Hoffnungen, ihn am Steuer seines LobArt-Sportwagen am erneuten Titelgewinn hindern zu können. Weil der in Zusammenarbeit mit Helftec Engineering aus Hildisrieden LU entwickelte Turbomotor auf Honda-Basis nach langer Erprobungsphase endlich gut läuft, wird Steiner allerdings alles geben, um sich den ersten Gurnigelsieg seit 2012 zu sichern. Danach siegte Eric Berguerand ununterbrochen, ehe sich Thomas Amweg im Regenrennen von 2019 durchsetzte. «Ich bin Eric zuletzt in Oberhallau zwar ziemlich nahegekommen, aber am Gurnigel sehe ich ihn mit seinem optimalen Rennwagen eher im Vorteil. Beim Heimrennen bin ich aber immer besonders motiviert, daher ist alles möglich», gibt sich Steiner noch nicht geschlagen. Zu den weiteren Anwärtern aufs begehrte Gesamtsiegerpodium zählen der erst 24-jährige Aargauer Robin Faustini in einem Osella FA30, der als Meisterschaftsdritter feststeht, und Kantonskollege Thomas Amweg in dem einst von seinem Vater, Bergkönig Fredy Amweg, zuletzt pilotierten und inzwischen frisch restaurierten Lola F3000. Bereits gefallen ist die Entscheidung bei den geschlossenen Fahrzeugen. Im Stil von Berguerand errang Reto Meisel im selbst gebauten Mercedes SLK 340 in dieser Saison bereits vier Tourenwagen-Gesamtsiege. Mit dem zweiten Gesamtrang hinter Roger Schnellmann im monströsen Mitsubishi Evo VIII, beide mit formelfreien Produktionswagen aus der Gruppe E1, sicherte sich der Garagier aus Leuggern beim Bergrennen Oberhallau den SM-Titel. Während Schnellmann schon Vizemeister ist, machen Bruno Sawatzki und Frédéric Neff […]

Nach drei Jahren wieder ein Bergrennen am Gurnigel

25. August 2022

Der Schweizer Sport steht in diesen Tagen zwar im Bann des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes in Pratteln. Viele andere Sportvereine bereiten sich derzeit aber für ihre Großanlässe vor, die danach für nationales Echo sorgen werden. So geht am zweiten September-Wochenende das zum 51. Mal ausgetragene Bergrennen am Gurnigel im malerischen Gantrischgebiet über die Bühne. Wegen der Corona-Pandemie musste der Verein Bergrennen Gurnigel (VBG) in den Jahren 2020 und 2021 schweren Herzens auf die Austragung verzichten. Umso mehr freuen sich alle Mitarbeitenden in dem vom neuen Präsidenten Kurt Ruchti (rechts im Bild) angeführten Organisationskomitee auf den 10./11. September 2022, wenn im Fahrerlager und am Start in Rüti bei Riggisberg nach zweijähriger Zwangspause wieder die Rennmotoren in Gang gesetzt werden. Die Geschichte des Automobilsport-Klassikers vor den Toren Berns reicht bis ins Jahr 1910 zurück. Damit gehört das Bergrennen am Gurnigel zu den ältesten seiner Art in Europa. Nachdem es 2019 von Regen beeinträchtigt worden war, hofft der VBG inständig auf schönes, mildes Spätsommerwetter. Dann dürften wieder rund 10‘000 Zuschauer die Naturtribünen entlang der 3734 Meter langen, fahrerisch anspruchsvollen Strecke ins Gurnigelbad bevölkern. In diesem Jahr zählt Gurnigel als sechster und letzter Lauf zur Schweizer Automobil-Bergmeisterschaft 2022. Daher werden am 11. September gegen 18 Uhr die letzten Meisterschaftsentscheidungen in der ablaufenden Rennsaison fallen. Details zum Teilnehmerfeld folgen später. News werden laufend im Internet auf www.gurnigelrennen.ch aufgeschaltet. Dort können Besucher über ein Ticketingsystem auf einfache Weise auch ihre Eintrittskarten mit Rabatt beziehen. von Peter Wyss

Premiere für Amweg, Titel an Berguerand

9. September 2019

Thomas Amweg, der Sohn von Berg-König Fredy Amweg, sicherte sich am Gurnigel bei schwierigen Bedingungen seinen ersten Gesamtsieg. Der Titel geht an Eric Berguerand. Petrus hatte für die 50. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel kein Einsehen. Während die Trainingsläufe am Samstag noch bei angenehmem Herbstwetter über die Bühne gingen, wurden die Rennläufe am Sonntag von teils starken Regenfällen heimgesucht. Während die Teilnehmer einiger Kategorien wenigstens beim zweiten Lauf eine abtrocknende Strecke vorfanden, war der Regen für die Fahrer der Sport- und Rennwagenklasse in beiden Durchgängen ihr ständiger Begleiter. Die Ausgangslage vor dem siebten und vorletzten Lauf war klar: Leader Eric Berguerand konnte mit einem Sieg am Gurnigel alles klar machen. Nur Vorjahresmeister Marcel Steiner hätte den Walliser, der bisher fünf von sechs Rennen für sich entschieden hatte, noch am Titelgewinn hindern können. Doch ausgerechnet Steiner traf es in Sachen Regen besonders hart. Während seine direkten Rivalen bessere Bedingungen vorfanden, goss es bei ihm wie aus Kübeln. «Im ersten Lauf hatte ich keinen Grip», sagte Steiner. Auch Berguerand erwischte keinen guten ersten Lauf. Allerdings war daran nicht nur der Regen Schuld. Am Lola FA99 des Wallisers gab es Schaltprobleme. So lag nach dem ersten Durchgang weder Berguerand, noch Steiner in Führung, sondern Thomas Amweg. Der Sohn des 20-fachen Gurnigel-Gewinners Fredy Amweg ließ sich in 2:04,33 min mit Abstand die Bestzeit notieren. Auch im zweiten Durchgang stimmte das Timing des 34-jährigen Aargauers. Außerdem hatte Amweg mit dem Set-Up richtig gelegen. Die 2:01,02 min für die 3,734 km lange Strecke bedeuteten somit nicht nur Tagesbestzeit, in der Addition beider Läufe war der Fahrer des Lola B99/50 (Foto oben) flotte 7,68 sec schneller als die Konkurrenz. «Darüber», so Amweg, «habe ich mich selber etwas erschrocken.» Zweitschnellster hinter Amweg in der Endabrechnung war aber nicht etwa Berguerand oder Steiner, die sich beide im zweiten Lauf verbessern konnten. Roger Schnellmann, nach dem ersten Lauf noch Dritter, nutzte die Gunst der Stunde und wuchtete seinen Mitsubishi Evo VIII in 2:02,05 min den Berg hinauf. Für Berguerand reichte es so «nur» zu Platz 3 – vor Steiner. Dennoch sicherte er sich damit locker den fünften Schweizer Meisterschafts-Titel nach 2013, 2014, 2015 und 2016. «Die Bedingungen waren nicht einfach», so Berguerand. «Aber die Saison war wirklich gut. Jetzt freue ich mich noch auf das letzte Rennen in Les Paccots. Dort möchte ich nochmals ganz oben stehen.» Auch bei den Tourenwagen ist die Entscheidung gefallen. Andy Feigenwinter, der auf seinem […]

Erster Matchball für Berguerand

4. September 2019

Eric Berguerand kann beim siebten und vorletzten Lauf zur Schweizer Berg-Meisterschaft am Gurnigel alles klar machen. Alles, was er dazu braucht, ist ein weiterer Sieg. Eric Berguerand hat am Wochenende seinen ersten Matchball. Der 40-jährige Walliser kann sich bei der 50. Ausgabe des Bergrennens am Gurnigel im Rahmen der Schweizer Meisterschaft vorzeitig den Titel sichern. Alles, was er dazu braucht, ist ein weiterer Sieg. Dies ist dem Dominator der Saison 2019 locker zuzutrauen. Von den fünf Rennen, an denen er bisher teilgenommen hat, hat er fünf gewonnen. Vier davon in Rekordzeit. Nur in Anzère machte ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung und verhinderte eine neue Bestmarke. Berguerand selber macht sich aus solchen Gedankenspielen nicht viel. «Abgerechnet wird am Sonntagabend in Les Paccots beim letzten Lauf», sagt der Fahrer des Lola FA99. «Ich bereite mich ganz normal auf das Rennen am Gurnigel vor. Für mich ist das ein Rennen wie jedes andere. Ich versuche mein Bestes zu geben. Aber an die Meisterschaft denke ich nicht.» Der Einzige, der Berguerand am Titel hindern könnte, ist Marcel Steiner. Während sich der Lokalmatador in den vergangenen zwei Jahren an seinem Hausberg jeweils bereits als Meister bei den Rennsportwagen feiern lassen durfte, sieht er seinem Heimrennen diesmal skeptisch entgegen. «Es wird wohl nichts aus dem zweiten Hattrick. Der Zug scheint abgefahren», meint Steiner, der seine bisherigen Titel in den Jahren 2010-2012 und 2017/2018 geholt hat. Ein Blick auf die Statistik unterstreicht das Gefühl Steiners. Berguerand hat die letzten sechs Ausgaben am Gurnigel für sich entschieden. Auch der Streckenrekord von 1:39,81 min geht auf das Konto des Lola-Fahrers. Während Berguerand also seinen fünften Titel nach 2013, 2014, 2015 und 2016 anvisiert und damit punkto gewonnene Meisterschaften mit Steiner gleichziehen würde, peilt bei den Tourenwagen der Baselbieter Andy Feigenwinter seinen ersten grossen Coup an. Mit fünf Siegen in der Gruppe SuperSerie liegt der Lotus-Pilot klar in Führung. Zwar war Ronnie Bratschi auf seinem Monster-Mitsubishi in der Regel der schnellste Mann mit einem geschlossenen Fahrzeug, aufgrund von zwei technisch bedingten Ausfällen beträgt sein Rückstand auf Feigenwinter jedoch 32 Punkte. Der Urner könnte Feigenwinter also nur einholen, wenn beim Leader in den verbleibenden zwei Rennen sehr viel schief läuft. «Doch davon gehe ich nicht aus», sagt Bratschi. «Was soll an einem Serienauto schon großartig kaputt gehen?» Zwischen Bratschi und Feigenwinter liegt noch Roger Schnellmann in Lauerstellung. Doch auch der zweite Mitsubishi-Pilot hat 18 Punkte Rückstand auf den […]

Bergrennen am Gurnigel – 50 Jahre in der Schweizer Meisterschaft

30. August 2019

In einer Woche steht die 50. Auflage des traditionellen Schweizer Bergrennens am Gurnigel auf dem Programm. Wie gewohnt haben zahlreiche ehrenamtliche Helfer und Fahrer aus der Region bereits viele Vorarbeiten an der der gut 3,7 km langen Strecke zwischen Dürrbach und Gurnigelbad geleistet. Zusätzliche mobile Sicherheitselemente werden in diesen Tagen von den Profis der Firma Sagérime herbeigeführt und an den neuralgischen Stellen platziert, damit Zuschauer und Piloten bei einem Zwischenfall optimal geschützt sind. Die Startliste umfasst in diesem Jahr über 250 Namen, was einmal mehr das Interesse der Aktiven aus der ganzen Schweiz an diesem publikumswirksamen Anlass vor den Toren Berns bestätigt. Jetzt benötigt der Veranstalter nur noch etwas Goodwill von Petrus, damit am 7. und 8. September möglichst viele Zuschauer die Naturtribünen entlang der Piste belegen und die hohen Ausgaben gedeckt werden können. Als Ende der Sechzigerjahre angesichts des neuen Autoverlads am Lötschberg der bisherige Berner-Lauf von Mitholz nach Kandersteg ersetzt werden musste, erinnerten sich die damaligen Organisatoren an die Strecke im Gantrischgebiet, die erst kurz zuvor asphaltiert worden war. Nach zwei Probedurchgängen als Sektionsanlass (1968 und 1969) erfolgte 1970 die Ablösung des «Bühlstutzes» durch das 1. Nationale Bergrennen am Gurnigel. Da seither alljährlich ein Rennen ausgetragen worden ist, darf der VBG nun das 50-jährige Bestehen als Schweizer Meisterschaftslauf feiern. Da sowohl das Publikum wie auch die Fahrer 2018 die Rückkehr zum traditionellen Format des Bergrennens eindeutig begrüßt haben, werden auch in diesem Jahr die Darbietungen der Automobilsportler ganz klar im Vordergrund stehen. Wie bereits kommuniziert wurde, feiert das Gurngigelrennen heuer den 50. Geburtstag von dessen Aufnahme in die Schweizer Meisterschaft. Seit 1970 hat hier ohne Unterbruch ein SM-Lauf stattgefunden, und dies wird mit einem kleinen, aber feinen Showblock gewürdigt. Bewusst beschränken sich die Verantwortlichen auf ein Dutzend Teilnehmer bzw. Fahrzeuge, die dieses Rennen in der Vergangenheit geprägt haben. Die prominenteste «Legende» ist Gurnigel-König Fredy Amweg (20 Tagessiege zwischen 1973 und 1998) auf seinem Eigenbau F2 von 1976, aber auch an Marcel Steiners Vater Heinz, der 20 Jahre nach seinem Rücktritt nochmals den Martini-CN-Boliden steuert, oder an Jürg Dürig und seinen spektakulären BMW 635 CSi dürften sich vor allem langjährige Besucher erinnern. Die komplette Liste mit Bildern der Fahrzeuge ist auf der Webseite www.gurnigelrennen.ch aufgeschaltet. von Jürg Kaufmann (Text und Fotos)

Marcel Steiner Kolumne: Fünfter Meistertitel am Gurnigel

14. September 2018

Nach dem Erfolg von Oberhallau hoffte ich auf eine ruhige Vorbereitung auf das Gurnigelrennen. Beim Check des LobArt Mugen stellte ich jedoch einen Defekt am Öltank fest. Um diesen zu beheben mussten wir wie heuer schon öfters den Motor ausbauen. Danach stand einem erfolgreichen Wochenende beim Heimrennen nichts mehr im Wege. Am Freitag kurz vor dem Mittag nahmen wir die Anreise unter die Räder. Das Installieren unseres „Boxenplatzes“ und die Wagenabnahme waren schnell erledigt. So konnte ich mich der Streckenbesichtigung mit anderen Fahrern und der technischen Vorbereitung widmen. Am Samstag stellte der Veranstalter einen strammen Zeitplan auf, der mein erstes Training kurz nach 10 Uhr vorsah. Durch diverse – durch übermotivierte Fahrer verursachte – Unterbrüche geriet der Zeitplan zwei Stunden in Rückstand, der bis zum Abend nicht mehr aufzuholen war. Kurz nach dem Mittag konnte ich starten. Die Anbremszone zur ersten Kurve sowie die Kurve selbst waren immer noch feucht vom Regen am Freitag und dadurch heikel zu befahren. Auf der restlichen Strecke kam ich gut zurecht und das Auto fühlte sich gut an. Im Ziel leuchtete 1:45,87, was fast der schnellsten Rennzeit vom Vorjahr entsprach. Einzig Eric Berguerand war mit seinem Lola-F3000 in 1:42,46 noch schneller. Hinter mir klassierte sich Christoph Lampert (Osella FA30, 1:46,60), der Rest des Feldes fuhr Zeiten über 1:50. Im zweiten Trainingslauf war es etwas wärmer und ich testete andere Reifen. Damit verbesserte ich mich auf 1:43,50 und verkürzte den Rückstand auf Eric (1:42,45) auf gut eine Sekunde. Christoph folgte mit 1:44,88. Zum dritten Probelauf konnte unser Feld erst nach 18 Uhr antreten. Unmittelbar vor den offenen Rennfahrzeugen war die Strecke mit Kühlwasser verunreinigt. Ich rückte wieder mit den Reifen aus dem ersten Training an. Wegen der beschmutzten Strecke erzielte ich in 1:45,96 meine schlechteste Trainingszeit. Lampert  war mit 1:45,38 leicht schneller und Berguerand trat erst gar nicht mehr an. Nach diesen Trainingsergebnissen war für Spannung am Renntag gesorgt. Bei sonnigem Wetter waren am Sonntag zwei Rennläufe angesetzt. Die geplanten Zeiten konnten perfekt eingehalten werden! Kurz nach 10 Uhr startete ich mit neuen Reifen und voll motiviert zum ersten Rennlauf. Die erste Kurve war immer noch ein wenig feucht. Die Vorderreifen im ersten Wäldchen boten noch nicht den perfekten Gripp. Danach konnte ich richtig attackieren und meine Fahrt bis zum Ziel genießen. Auf der Anzeige leuchtete 1:41,46, was nur gerade sieben Hundertstel über meinem Streckenrekord 2012 mit dem Osella FA30 lag. Doch ich war mir […]

Berguerand mit Rekord – Steiner holt fünften Meistertitel

10. September 2018

In diesem Jahr fand das traditionelle Gurnigel-Rennen bei prachtigem Spätsommerwetter statt, und entsprechend fanden zahlreiche Zuschauer (rund 10‘000) den Weg ins schweizerische Gantrischgebiet. Während das Training am Samstag eher harzig verlief, konnte das Programm am Sonntag problemlos eingehalten werden, und überdies begeisterten die Piloten das Publikum mit zahlreichen spannenden Kämpfen. Unter idealen Bedingungen wurden zahlreichen Klassen- und Gruppenbestzeiten verbessert. Auch der seit 2012 bestehende abslute Streckenrekord von Marcel Steiner wurde nach sechs Jahren endlich unterboten. Eric Berguerand, der bereits die letzten fünf Auflagen des populären Berner Klassikers für sich entschieden hatte, war auch heuer wieder der schnellste Fahrer. Sowohl der mit einem kräftigeren Motor ausgestattete und aerodynamisch weiterentwickelte Lola-Einsitzer als auch sein Chauffeur waren in Topform, blieb doch der Walliser bereits im ersten Trainingslauf bloss eine Sekunde über Steiners Bestmarke. Am Sonntagmorgen knallte Berguerand dann fantastiche 1:39,81 auf die noch kühle Piste und verbesserte den Rekord um fast 1,6 Skunden. Marcel Steiner kam auf seinen LobArt-Rennsportwagen ebenfalls noch in die Nähe der früheren Bestmarke und wurde wie im Vorjahr vor dem schnellen Vorarlberger Christoph Lampert Zweiter. Zugleich holte der Lokalmatador am Gurnigel vorzeitig seinen fünften Bergmeistertitel. Ebenfalls bereits als Meister durfte sich der 22-jährige St-Galler Thomas Schmid in der mit identischen Serienfahrzeugen ausgetragenen Junior-SM feiern lassen. Bei den Tourenwagen wird die Entscheidung hingegen erst am kommenden Wochenende in Les Paccots fallen.   Gesamtklassement nach zwei Rennläufen: Eric Berguerand (CH-Martigny), Lola FA99-Cosworth, 3:19,82 2. Marcel Steiner (CH-Oberdiessbach), LobArt LA01-Mugen, 3:23,27 3. Christoph Lampert (A), Osella FA30-Zytek, 3:25,00     Die kompletten Resultatlisten gibt es ab Montag als Download auf www.gurnigelrennen.ch

Steiner darf wohl schon am Gurnigel feiern

2. September 2018

Bald ist die 3,7 km lange Strecke zwischen Dürrbach und Gurnigelbad in der Schweiz wieder fest in der Hand der Motorsportler. In einer Woche steht die 49. Auflage des traditionellen Bergrennens am Gurnigel auf dem Programm. Wie erwartet war das Interesse der Aktiven an diesem publikums­wirksamen Anlass vor den Toren Berns sehr groß, umfasst doch die Startliste auch in diesem Jahr beinahe 270 Namen. Während die Saison für Lokalmatador Marcel Steiner durchwegs erfolgreich verlief, war dies bei seinen wichtigsten Gegnern keineswegs der Fall. Insbesondere Eric Berguerand, als härtester Widersacher, hatte mehrfach mit technischen Problemen an seinem selbst optimierten Lola-Einsitzer der ehemaligen Formel 3000 (Foto oben) zu kämpfen und ist daher im Titelrennen weg vom Fenster. Steiner hingegen benötigt am Gurnigel bloß noch ein paar wenige Punkte, um sich nach 2017 erneut als Schweizer Bergmeister bei den Rennsportwagen feiern lassen zu können. Sein LobArt-Mugen V8 ist mittlerweile ein sicherer Wert, auch wenn der Oberdiessbacher gewisse Rekorde, die er vor einigen Jahren mit einem Osella FA30 aufgestellt hat (z.B. auch am Gurnigel mit 1’41,39‘‘) mit dem italienischen Unikat bisher nicht unterbieten konnte. Wenn es Berguerand am Gurnigel wie im Vorjahr rund läuft, wird Steiner alle Reserven mobilisieren müssen, und auf das Duell der beiden darf man sich schon jetzt freuen. Berechtigte Ambitionen, nach 2017 erneut den Sprung auf das Podest zu schaffen, hat auch der Vorarlberger Christoph Lampert. Für den Oberländer Marcel Maurer, der momentan hinter Steiner in der Berg-SM an zweiter Stelle liegt, dürfte es bei den zwei verbleibenden Läufen schwierig werden, diese Position zu verteidigen, ist doch der F3000-Reynard des jungen Aargauers Robin Faustini weit stärker motorisiert als Maurers von einem Formel Renault abgeleiteter Tatuus. Und auch der Wilderswiler Christian Balmer besitzt materialmässig die besseren Karten. Die Entscheidung bei den Tourenwagen wird wohl noch nicht im Bernbiet, sondern erst eine Woche später beim SM-Finale in Les Paccots fallen, haben doch alle drei Titelanwärter bisher fünf Volltreffer in sechs Rennen aufzuweisen. Ronnie Bratschi gibt aktuell auf seinem über 700 PS starken Mitsubishi (Foto unten) in der Gruppe E1 europaweit den Ton an, und wenn es ihm gelingen sollte, auch am Gurnigel einen neuen Kategorienrekord aufzustellen, könnten die zwei Zusatzpunkte in der Endabrechnung entscheidend sein im Fernduell gegen seine Rivalen Frédéric Neff (InterSwiss-Porsche) und Andy Feigenwinter (Lotus Exige SuperSerie). Bei der 2017 neu ins Leben gerufenen Junior-Bergmeisterschaft mit identischen Toyota GT86 ist hingegen der dreifache Saisonsieger Thomas Schmid haushoher Favorit. Spitzenplätze in […]

Bergrennen am Gurnigel – back to the roots

23. August 2018

Wie bereits Anfang des Jahres auf Bergrennen in Deutschland zu lesen war, ist der Verein Bergrennen Gurnigel aus der Schweiz, wieder allein verantwortlich für die Austragung der traditionellen Berner Großveranstaltung. Die in den zwei letzten Auflagen einer Vermarktungsorganisation übertragenen Aufgaben erledigt nun wieder das Organisationskomitee selbst. Durch den stärkeren Eventcharakter drohte das eigentliche Renngeschehen, mit den dem Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft,  in den Hintergrund zu rücken, ohne dass, wie erhofft, die finanziellen Risiken der Veranstaltung geringer wurden. Künftig sollen die Automobilsportler wieder ganz klar die Hauptrolle spielen. „Wir sind ist überzeugt, dass diese Rückkehr zum traditionellen Format des Bergrennens im Sinn des Publikums und der Aktiven ist“. Das 1910 erstmals ausgetragene Gurnigel-Rennen wird auch in diesem Jahr zu den Highlights im Schweizer Automobilsportkalender zählen. Analog den letzten Jahren konnte eine Terminkollision mit dem Formel-1-GP in Monza vermieden werden, womit sich die Schweizer Motorsportfans nicht mehr zwischen internationalem Glamour und familiärem Ambiente entscheiden müssen. „Bei uns benötigt man keinen teuren Tribünenplatz, um etwas von Geschehen zu erhaschen, sondern die ideale Topografie garantiert einen tollen Überblick auf die interessantesten Partien der 3,5 Kilometer langen Strecke zwischen Dürrbach und dem Gurnigelbad. Zudem kann man sich entlang der Piste frei bewegen, durch das Fahrerlager schlendern oder im Zielbereich mit den Piloten plaudern“, lassen die Organisatoren wissen. Das Teilnehmerfeld steht definitiv fest, hatten doch die Fahrer bis am Montagabend, den 20. August Zeit, ihre Anmeldung einzusenden. Es lockt nicht nur die imposante Publikumskulisse – bei schönen Wetter bis 15.000 Besucher – , sondern auch der fahrerisch anspruchsvolle Parcours. Reservieren Sie also in Ihrer Agenda schon jetzt den 8. und 9. September. Details zu den Teilnehmern und zum Rahmenprogramm folgen später. News werden laufend im Internet unter www.gurnigelrennen.ch aufgeschaltet.

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