
Berg SM
Walliser Tagessieg beim Bergrennen am Gurnigel
Nachdem die ersten zwei von drei Trainingsläufen am Samstag noch von Regen beeinträchtigt worden war, herrschten beim 51. Nationalen Bergrennen am Gurnigel am Sonntag ideale äußere Bedingungen. So war es nicht verwunderlich, dass der vom Walliser Eric Berguerand vor vier Jahren aufgestellte Streckenrekord von ihm selbst mit demselben Lola FA99 um 32 Hundertstelsekunden unterboten werden konnte. Seine neue Bestmarke auf der 3734 Meter langen Piste von Dürrbach ins Gurnigelbad steht nun bei 1:39,49, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 135,1 km/h entspricht. Mit dem fünften Saisonsieg in sechs Bergrennen, alle in neuer Rekordzeit, sicherte sich Berguerand zugleich den Schweizer-Meister-Titel 2022 bei den Rennsportwagen. Lokalmatador Marcel Steiner kam noch theoretisch für den Titelgewinn infrage, hätte aber selbst in Rekordzeit gewinnen müssen, falls Berguerand nicht gewertet worden wäre. Nach einem leichten Leitplankenkontakt im ersten Rennlauf vom Sonntagmorgen konnte Steiner Motorsport den Schaden am LobArt-Sportwagen zwar beheben. Im zweiten und dritten Durchgang kam der Oberdiessbacher aber nicht an die gewünschten Zeiten heran und musste sich am Ende mit dem dritten Gesamtrang hinter dem jungen Aargauer Robin Faustini in einem Osella FA30 begnügen. Im Stil von Berguerand errang Reto Meisel im selbst gebauten Mercedes SLK 340 in dieser Saison bereits den fünften Gesamtsieg bei den geschlossenen Rennfahrzeugen, wobei er seine eigene Bestzeit von 2018 mit demselben Wagen um beinahe vier Sekunden auf fantastische 1:48,84 verbesserte. Damit bestätigte der Aargauer seinen überlegenen Titelgewinn in der Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen auf eindrückliche Weise. Einen Berner Doppelsieg gab es durch Martin Bürki auf VW Polo und Philipp Krebs auf Renault Clio im Schweizer Berg-Pokal 2022 für hubraumkleinere Tourenwagen. Beide gewannen beim Heimrennen ihre Klassen, wobei der zuvor als Renault-Meister feststehende Denis Wolf wegen eines Motorschadens im Training zum Zuschauen verurteilt war. Nach ersten Schätzungen kamen gegen 10’000 Zuschauer ins malerische Gantrischgebiet, um das erste Gurnigelrennen seit 2019 live zu verfolgen. Das 52. Nationale Bergrennen am Gurnigel findet am Wochenende vom 9./10. September 2023 statt. Text: Peter Wyss, Fotos: Jürg Kaufmann Gesamtklassement (Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Läufen): 1. Eric Berguerand (Charrat), Lola FA99, 3:22,60 2. Robin Faustini (Suhr), Osella FA30, 3:23,68 3. Marcel Steiner (Oberdiessbach), LobArt-Helftec-Honda-Turbo, 3:23,99
Meisterkür beim Bergrennen am Gurnigel
Am Wochenende vom 10./11. September 2022 treffen sich die Schweizer Automobilsportler nach drei Jahren wieder zum Nationalen Bergrennen am Gurnigel im malerischen Gantrischgebiet. Der traditionelle Anlass mit internationaler Beteiligung, organisiert vom Verein Bergrennen Gurnigel, bildet den Finallauf zur Schweizer Bergmeisterschaft 2022. In den verschiedenen Kategorien werden rund 220 Fahrer am Start in Rüti bei Riggisberg erwartet. Die kurvenreiche, mittelschnelle Bergrennstrecke endet nach 3734 Metern im Gurnigelbad und gilt als technisch anspruchsvoll. Im Startbereich, auf der Laas und in der Zielkurve genießt das Publikum von den Naturtribünen aus einen schönen Blick auf das Renngeschehen. Im Mittelpunkt wird der Kampf um den Tagessieg stehen. Favorit ist Eric Berguerand mit seinem rund 500 PS starken Lola FA99. Der 43-jährige Familienvater aus Charrat gewann in diesem Jahr bereits vier Schweizer Bergrennen in Rekordzeit. Seit 2018 hält der Walliser auch am Gurnigel den Streckenrekord (1:39,81 = 134,67 km/h), der bei guten äußeren Bedingungen zweifellos fallen wird. Berguerand steht praktisch als Schweizer Bergmeister der Rennsportwagen 2022 fest, da er rechnerisch nur noch einen einzigen Punkt benötigt, den es allein schon für die Zielankunft gibt. Lokalmatador Marcel Steiner macht sich denn auch keine großen Hoffnungen, ihn am Steuer seines LobArt-Sportwagen am erneuten Titelgewinn hindern zu können. Weil der in Zusammenarbeit mit Helftec Engineering aus Hildisrieden LU entwickelte Turbomotor auf Honda-Basis nach langer Erprobungsphase endlich gut läuft, wird Steiner allerdings alles geben, um sich den ersten Gurnigelsieg seit 2012 zu sichern. Danach siegte Eric Berguerand ununterbrochen, ehe sich Thomas Amweg im Regenrennen von 2019 durchsetzte. «Ich bin Eric zuletzt in Oberhallau zwar ziemlich nahegekommen, aber am Gurnigel sehe ich ihn mit seinem optimalen Rennwagen eher im Vorteil. Beim Heimrennen bin ich aber immer besonders motiviert, daher ist alles möglich», gibt sich Steiner noch nicht geschlagen. Zu den weiteren Anwärtern aufs begehrte Gesamtsiegerpodium zählen der erst 24-jährige Aargauer Robin Faustini in einem Osella FA30, der als Meisterschaftsdritter feststeht, und Kantonskollege Thomas Amweg in dem einst von seinem Vater, Bergkönig Fredy Amweg, zuletzt pilotierten und inzwischen frisch restaurierten Lola F3000. Bereits gefallen ist die Entscheidung bei den geschlossenen Fahrzeugen. Im Stil von Berguerand errang Reto Meisel im selbst gebauten Mercedes SLK 340 in dieser Saison bereits vier Tourenwagen-Gesamtsiege. Mit dem zweiten Gesamtrang hinter Roger Schnellmann im monströsen Mitsubishi Evo VIII, beide mit formelfreien Produktionswagen aus der Gruppe E1, sicherte sich der Garagier aus Leuggern beim Bergrennen Oberhallau den SM-Titel. Während Schnellmann schon Vizemeister ist, machen Bruno Sawatzki und Frédéric Neff […]
Berguerand siegt in Oberhallau in Meisterform trotz Disqualifikation
Vor einer rekordzuschauerkulisse lieferten sich Eric Berguerand und Marcel Steiner ein tolles Duell in Rekordzeiten beim vorletzten Berg SM-Lauf von Oberhallau, das der Walliser trotz einer Disqualifikation gewann. Reto Meisel ist bereits Tourenwagenmeister. Laut Schätzungen des Vereins pro Bergrennen Oberhallau, der alles bestens im Griff hatte, kamen an beiden Tagen rund 16’000 Zuschauer in den Schaffhauser Klettgau. Bei idealen äußeren Bedingungen erlebten sie am Sonntag einen unbezwingbaren Eric Berguerand und einen starken Herausforderer Marcel Steiner. Durchgefallen bei der Kontrolle Erst unterbot der im LobArt-Sportwagen früher gestartete Steiner im ersten Rennlauf den von Berguerand 2018 aufgestellten Streckenrekord von 1’08,00 um drei Hundertstel, ehe der Walliser ein paar Minuten später 1’07,56 realisierte. Im zweiten Durchgang bei wärmeren Temperaturen gelang dem Berner eine 1’07,85, auf die Berguerand mit einer erneuten Bestzeit auf der drei Kilometer langen Strecke reagierte. Weil der Lola FA99 samt Fahrer das erforderliche Mindestgewicht von 640 Kilogramm bei der Kontrollmessung durch ASS aber leicht unterschritt, strich ihm die Jury den vermeintlichen Rekordlauf nachträglich. So war de facto Steiner der neue Leader, ohne es zu wissen. Den dritten Lauf legte Berguerand dann kurz nach 18.20 Uhr in 1’07,70 sicher zurück, sodass er in der Addition seiner beiden Zeiten am Ende um 56 Hundertstel vor Steiner lag. Eric Berguerand: «Mein Lola war genauso schwer, wie er sein musste, nur wusste ich nicht, dass es ein Gesamtgewicht gibt, das 80 Kilo höher liegt. Am Abend waren die Bedingungen für eine neue Rekordzeit dann nicht mehr so gut.» Entscheidung am Gurnigel Steiner seinerseits war ebenfalls noch nie so schnell am Oberhallauer Berg und erzielte dementsprechend neuen Sportwagenrekord. Marcel Steiner: «Auto und Motor sind nun gut, ich muss einfach noch besser werden. Ich habe das Vertrauen, mit dem Turbomotor im richtigen Moment aufs Gas zu treten oder drauf zu bleiben, noch nicht gefunden.» Was er nie sagt, obwohl er anbringen könnte: Der LobArt mit ihm an Bord ist auch 60 Kilo schwerer als Berguerands selbst gestrickter, optimaler Rennwagen. Ein Handikap, das er unter normalen Umständen auch am 11. September beim Bergrennen am Gurnigel nicht wettmachen kann. Probieren wird es der Hausherr dort auf jeden Fall. Falls Steiner in neuer Rekordzeit gewänne, müsste Berguerand allerdings nur in Wertung ins Ziel kommen, um sich noch den einen nötigen Punkt zur Sicherstellung des Meistertitels gutschreiben zu lassen. Dritter SM-Rang an Robin Faustini Mit drei guten 1’09er-Zeiten sicherte sich Vorjahressieger Robin Faustini den dritten Gesamtrang vor dem Osella-Markenkollegen Joël […]
Nach drei Jahren wieder ein Bergrennen am Gurnigel
Der Schweizer Sport steht in diesen Tagen zwar im Bann des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes in Pratteln. Viele andere Sportvereine bereiten sich derzeit aber für ihre Großanlässe vor, die danach für nationales Echo sorgen werden. So geht am zweiten September-Wochenende das zum 51. Mal ausgetragene Bergrennen am Gurnigel im malerischen Gantrischgebiet über die Bühne. Wegen der Corona-Pandemie musste der Verein Bergrennen Gurnigel (VBG) in den Jahren 2020 und 2021 schweren Herzens auf die Austragung verzichten. Umso mehr freuen sich alle Mitarbeitenden in dem vom neuen Präsidenten Kurt Ruchti (rechts im Bild) angeführten Organisationskomitee auf den 10./11. September 2022, wenn im Fahrerlager und am Start in Rüti bei Riggisberg nach zweijähriger Zwangspause wieder die Rennmotoren in Gang gesetzt werden. Die Geschichte des Automobilsport-Klassikers vor den Toren Berns reicht bis ins Jahr 1910 zurück. Damit gehört das Bergrennen am Gurnigel zu den ältesten seiner Art in Europa. Nachdem es 2019 von Regen beeinträchtigt worden war, hofft der VBG inständig auf schönes, mildes Spätsommerwetter. Dann dürften wieder rund 10‘000 Zuschauer die Naturtribünen entlang der 3734 Meter langen, fahrerisch anspruchsvollen Strecke ins Gurnigelbad bevölkern. In diesem Jahr zählt Gurnigel als sechster und letzter Lauf zur Schweizer Automobil-Bergmeisterschaft 2022. Daher werden am 11. September gegen 18 Uhr die letzten Meisterschaftsentscheidungen in der ablaufenden Rennsaison fallen. Details zum Teilnehmerfeld folgen später. News werden laufend im Internet auf www.gurnigelrennen.ch aufgeschaltet. Dort können Besucher über ein Ticketingsystem auf einfache Weise auch ihre Eintrittskarten mit Rabatt beziehen. von Peter Wyss
Merli-Rekord und Steiner-Podium im Schweizer Jura
Europameister Christian Merli zeigte beim Bergrennen St-Ursanne–Les Rangiers mit dem Tagessieg in Rekordzeit seine große Klasse. Angeführt vom Gesamtdritten Marcel Steiner überzeugten auch einige Schweizer im Jura. Die wechselhafte Witterung, verbunden mit mehreren Zwischenfällen, ließen am Samstag nur zwei Trainingsläufe auf nie ganz trockener Strecke im Jura zu. Und nach einem Dutzend Fahrer unterbrach die Rennleitung den ersten Rennlauf am frühen Sonntagmorgen für zwei Stunden. Danach begannen praktisch alle Teilnehmer am 77. Int. Bergrennen St-Ursanne–Les Rangiers bei null, was für die Neulinge und die weniger Geübten eine besondere Herausforderung darstellte. Christian Merli nahm sie an und meisterte sich im Stile eines großen Champions. Demonstration des Europameisters Obwohl der Italiener ohne Druck von Simone Faggioli, der hier schon neunmal gewonnen hatte, lockere 25 EM-Punkte für den Tagessieg hätte nach Hause fahren können, unterbot er den Streckenrekord seines Landsmann von 2019 im zweiten Rennlauf um eine Zehntelsekunde. Die neue Rekordmarke auf dem 5180 Meter langen Parcours steht nun bei 1’39,201, was einem unfassbaren Schnitt von 187,98 km/h entspricht – notabene bei einer Dorfdurchfahrt und drei Haarnadelkurven. Christian Merli: «Ich wollte ja nicht einfach den Tagessieg abstauben, sonst hättest du geschrieben, ich hätte es einfach gehabt. Aber nach den gestrigen Verhältnissen war heute alles wieder anders. Ich habe es probiert und es hat geklappt.» In der Addition blieb der erste neue Tagessieger in Les Rangiers seit Marcel Steiner 2010 mit 3’19,739 allerdings über Faggiolis Wert von 2019, was seine Leistung aber keineswegs schmälern soll. Mit total acht Sekunden Rückstand sicherte sich der Tscheche Petr Trinka den zweiten Gesamtrang und den Sieg bei den Sportwagen. 2018 und 2019 hatte er bei den Zweilitern gewonnen. Mit 1’43,513 ist der angehende Vizeeuropameister nun der drittschnellste Mann aller Zeiten hinter Merli und Faggioli. Steiner gewinnt SM-Wertung mit Schweizer Rekord Marcel Steiner lieferte dem Osteuropäer ein tolles Duell, das er um weniger als eine Sekunde verlor. Mit 1’44,037 realisierte der Berner seinerseits die schnellste je von einem Schweizer gefahrene Zeit auf diesem Parcours. Das LobArt-Chassis, der Motor (Helftec-Honda-Turbo) und der Fahrer harmonieren von Rennen zu Rennen besser, was für Steiner Motorsport seit Wochen mit viel Feinarbeit verbunden ist. Auch Robin Faustini so schnell wie noch nie Mit den 25 Punkten für den Sieg in der Schweizer Wertung übernahm Steiner den zweiten SM-Zwischenrang von Robin Faustini. Der Aargauer zeigte jedoch einmal mehr eine reife Leistung, indem beim ersten Start im Jura mit dem Osella FA30 – der mit Merlis […]
Marcel Steiner Kolumne: Wir kommen der Sache langsam näher
Mit behobenen Schäden von La Roche-La Berra, erholt und entspannt von einem Kurzurlaub in Italien, reisten wir Donnerstagabend ins schöne Wallis nach Anzère. Unser Teambus kam ordentlich ins Schnaufen, um den Skiort auf 1‘500 M.ü.M zu erreichen. Nach unserer Ankunft stellten wir top motiviert und bei angenehmen Temperaturen noch vor der Dämmerung das Teamzelt auf. Somit bereits startklar mit unserem Lagerplatz, konnten wir den Freitag gemütlich angehen und sogar etwas länger schlafen. Der LobArt/Helftec-Honda wurde routiniert ausgeladen und vorbereitet. Die administrative und technische Abnahme war bald erledigt und ich konnte ich mich ausgiebig der Streckenbesichtigung widmen. Training am Samstag: Samstags ging es schon sehr früh zu einer kurzen Streckenbesichtigung. Der Trainingsbeginn für die ersten Fahrer war bereits auf 7:00 Uhr angesetzt. Wir waren gegen 10:00 Uhr an der Reihe, um über die Rennstrecke Richtung Start zum 1. Trainingslauf zu rollen. Im ersten Lauf fand ich eine gute Ideallinie, aber noch nicht so viel Gripp. Daher war ich im Ziel mit 1:30.198 zufrieden. Vor mir Eric Berguerand (Lola-F3000, 1:29.341) und hinter mir Robin Faustini (Osella FA30, 1:30.672) sowie Joel Volluz (Osella FA30, 1:32.383). Optimierungen am Auto: Mit höherer Leistungsstufe, aber sonst unverändertem Auto, machte ich mich zum 2. Trainingslauf bereit. Irgendwie schien der LobArt nun gar keine Bodenhaftung mehr zu finden. Ich musste ordentlich kämpfen, um den Wagen auf der Straße zu halten. Die Zeit von 1:30.039 entsprach somit nicht meiner Vorstellung und ich rutschte damit hinter „Bergus“ (1:26.891) und Faustini (1:29.777). Andere Reifen und eine andere Federabstimmung auf der Hinterachse sollten dem Problem Abhilfe schaffen für den 3. Probelauf. Dies schien mit einer Zeit von 1:28.132 zu funktionieren. Dies bedeutete Platz 2 hinter Eric (1:25.668), jedoch vor Robin (1:29.652) und Joel (1:31.311). Bei der abendlichen Kontrolle des LobArt/Helftec-Hondas fanden wir ein ausgerissenes Gewinde an einer Bremssattelbefestigung. Dies raubte uns einige Zeit für die Reparatur. Ansonsten war das Auto einwandfrei. Rennläufe am Sonntag: Am Sonntag war der erste Rennlauf wieder auf 7:00 Uhr angesagt. Für uns stand 10:00 Uhr auf dem Zeitplan. Gerade als ich um acht Uhr von meiner Joggingrunde zurückkam, wurde unser Feld für 8:30 Uhr aufgerufen. Die letzte Vorbereitung des LobArt hatte Priorität und das Frühstück fiel somit aus. Mein eingespieltes Team meisterte die rasche Vorbereitung problemlos, womit dem Start nichts mehr im Weg zu stehen schien. Bereits startklar für die Rückführung zum Start, geriet ein Fahrer von der Straße ab und es stand eine stündige Leitplankenreparatur an. […]
Schweizer Berg-Finale von Les Paccots abgesagt
Das für den 17./18. September geplante Finale der Schweizer Bergmeisterschaft in Les Paccots muss abgesagt werden. Die Berg-SM besteht damit nur noch aus sechs Rennen. Das Bergrennen Châtel-St-Denis – Les Paccots findet auch dieses Jahr nicht statt. Grund sind Verzögerungen bei Bauarbeiten. In einer offiziellen Mitteilung des Organisators heißt es: «Das Organisationskomitee musste erneut die Entscheidung treffen, die 40. Ausgabe des Bergrennens Châtel-St-Denis – Les Paccots zu verschieben. Die Situation der Bauarbeiten in der Durchfahrt von Les Paccots zwang uns, diese schmerzhafte Entscheidung zu treffen. In der Tat werden die Arbeiten nicht rechtzeitig vor dem Rennen abgeschlossen sein und der Belag im Dorf Les Paccots wird für Rennwagen nicht befahrbar sein. Außerdem haben wir nicht genug Platz, um alle Fahrzeuge bei ihrer Ankunft in Les Paccots zu parken – weder für den Sicherheitskorridor noch für die Zufahrten der Anwohner. Diese Faktoren sind für den reibungslosen Ablauf des Rennens sehr wichtig. Aus diesen Gründen sehen wir uns gezwungen, unsere 40. Ausgabe um ein weiteres Jahr zu verschieben.» Die Schweizer Berg-Meisterschaft 2022 besteht damit aus sechs Rennen: 11./12. Juni, Hemberg 18./19. Juni, La Roche – La Berra 23./24. Juli, Ayent – Anzère 19.-21. August, St.ursanne – Les Rangiers 27./28. August, Oberhallau 10./11. September, Gurnigel Text: Autosport Schweiz
Marcel Steiner Kolumne: Jetzt läuft‘s – aber richtig!
Nun war es schon wieder lange still auf diesem Kanal. Nicht ganz so still war es bei uns. Aber auch nicht alles spielte von Anfang an in den richtigen Tönen. Doch alles mal der Reihe nach… Anfang Juni konnte ich den LobArt/Honda nach den Abstimmungsarbeiten bei Helftec Engineering abholen. Danach mussten wir das Auto wieder auf die Fliehkraftkupplung umbauen, und der Kupplungstest verlief gleich vielversprechend. Die Testfahrt in Anneau du Rhin (Frankreich) war für uns quasi eine Formsache und wir waren überzeugt, dass dem geplanten Bergrennen in Beaujolais (Frankreich) nichts mehr im Weg stehen würde. Leider wurden wir eines besseren belehrt: Auf der Rennstrecke wollte der Turbomotor nicht richtig in die Gänge kommen. Nach wenigen Runden mussten wir wieder zusammenpacken. In der darauffolgenden Woche stand der nächste Test an, bei welchem Flavio und Guido Helfenstein von Helftec Engineering auch vor Ort waren. Leider konnte auf der Strecke das Problem weder lokalisiert, noch behoben werden. Der Motor musste nochmals auf den Prüfstand… Die Situation erinnerte uns an die Anfänge mit dem LobArt, auch da lief es am Anfang sehr holprig und wir mussten den Heimweg antreten – zum Teil ohne gefahren zu sein. Auch jetzt ist es eine komplett neue Technik, die noch etwas Arbeit und Erfahrung braucht, bis sie richtig zum Laufen kommt. Genau aus diesem Grund arbeiten wir mit den richtigen Leuten zusammen, mit denen wir die Herausforderungen lösungsorientiert angehen können. Nach einem kompletten Check der mechanischen und elektronischen Systeme und Feinabstimmung des Kennfeldes konnten wir auf dem Prüfstand grünes Licht geben. Am 3. August waren wir erneut in Anneau du Rhin zum Test. Nun lief der Motor wie am Schnürchen. Nur die Tücken der Technik holten uns nach 1 ½ Runde in Form einer gebrochenen Antriebswelle ein. Diese konnten wir in nützlicher Zeit vor Ort tauschen und den Test zur vollen Zufriedenheit vorführen. Wir testeten alle Leistungsstufen mit beeindruckenden Topspeed-Werten. Auch Startübungen mit Traktionskontrolle konnte ich absolvieren. In der Datenaufzeichnung konnten wir eine imposante Beschleunigung auf 100 und 200 km/h rauslesen. Auch das Fahrverhalten des LobArt aus Fahrwerk und Aerodynamik stimmte mich positiv. Das Paket scheint auf der Rundstrecke gut miteinander zu harmonieren. Nach diesem positiven Test werden wir den LobArt/Honda Turbo am Berg erproben. Wir sind alle voll motiviert und freuen uns, nach fast zwei Jahren wieder an den Rennen von Osnabrück (D), Oberhallau (CH), Turkheim (F) und St. Agath (A) teilzunehmen. Bei diesen Rennen werden wir noch […]
Oberhallau will´s durchziehen
Das Schweizer Bergrennen Oberhallau, mit seiner Zieldurchfahrt nur rund einen Kilometer von der Deutschen Grenze bei Waldshut-Thiengen entfernt, soll nach der Absage wegen Corona dieses Jahr am letzten August-Wochenende wieder stattfinden. Der Veranstalter „Pro Bergrennen Oberhallau“, sammelt schon jetzt Anmeldungen von Fahrerinnen und Fahrern, um so das organisatorische Risiko zu minimieren. Anmeldeschluss ist bereits Ende Juni. In wieweit Meisterschaften, wie die Schweizer Bergmeisterschaft oder der deutsche KW Berg-Cup zur Austragung kommen, ist aktuell noch offen. Das gesamte Organisationsteam rund um das Bergrennen Oberhallau ist voller Herzblut mit den Vorbereitungen beschäftigt. Dies verlangt dieses Jahr noch mehr Flexibilität als in der Vergangenheit, da sich die „Pro´ler“ wegen der Corona-Pandemie auf unterschiedliche Szenarien und immer wieder verändernde Bedingungen einstellen müssen. Der aktuelle Verlauf stimmt die Organisationsführung jedoch zuversichtlich, dass die Veranstaltung stattfinden kann. „Doch dazu braucht es nun vor allem euch! Wir können unser Bergrennen nur durchführen, wenn sich bis zum Nennschluss am Mittwoch, 30. Juni 2021 (24 Uhr) genügend Teilnehmer anmelden und das Nenngeld fristgerecht bezahlt haben. Sollten wir entgegen unserer Erwartung die Veranstaltung trotzdem absagen müssen, wird das Nenngeld vollumfänglich zurückerstattet“, erklärt die Rennleitung in ihrer neuesten Mitteilung. Um die gestellten Vorgaben betreffend Covid-19 zu erfüllen, erarbeiten der Verein zusammen mit den zuständigen Behörden von Bund und Kanton ein passendes Schutzkonzept. Wie die Schutzmaßnahmen im Detail aussehen werden, lässt sich wegen der ständig ändernden Rahmenbedingungen noch nicht sagen. Es zeichnet sich jedoch ab, dass der Einlass ausschließlich für vollständig Geimpfte, von Covid-19 Genesene oder für Personen mit einem negativen Testresultat erlaubt ist. Dies gilt auch für etwaige Helfer und Begleitpersonen. Über die definitiven Schutzmaßnahmen informieren der Verein spätestens mit der Veröffentlichung der «letzten Weisungen» und auf der Webseite www.bergrennen-oberhallau.ch Die diesjährige Veranstaltung wird anders sein als in den Vorjahren. So sind zum Beispiel nur eine begrenzte Anzahl Zuschauer zugelassen. Pro Fahrer sind maximal vier Begleitpersonen möglich, welche sich voraussichtlich ebenfalls registrieren müssen. Diesbezügliche Informationen folgen mit den «letzten Weisungen». Leider ist aktuell auch noch nicht klar, ob das Fahrerlager wie gewohnt im Dorf oder teilweise außerhalb des Dorfkerns platziert werden muss. Auch diese Information folgt mit den letzten Weisungen.
St. Ursanne-Les Rangiers 2021 bleibt wieder auf der Strecke
Der Terminkalender der Europa-Bergmeisterschaft 2021 bleibt in diesen Wochen und Monaten der Pandemie unberechenbar. Mit den Läufen in Portugal, Spanien und Tschechien fanden bis jetzt immerhin drei Rennen statt und der gebotene Sport war eine Freude für alle Beteiligten. Beim Ecce Homo Rennen am vergangenen Wochenende waren sogar erstmals wieder Zuschauer entlang der Strecke zugelassen. Doch die Euphorie wurde heute schon wieder gebremst. Nach sorgfältiger Prüfung der Pandemie-Situation, der peinlich genau einzuhaltenden sanitären Maßnahmen und der finanziellen Risiken, die sich aus der Durchführung des Rennens ergeben können, musste sich das Organisationskomitee der ASA St-Ursanne – Les Rangiers erneut entschließen, die Entscheidung zu treffen das International Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers im Schweizer Jura, das für den 14. und 15. August 2021, als Lauf der Berg EM und Schweizer Bergmeisterschaft abzusagen. Die 77. Ausgabe des Rennklassikers wurde auf den Termin 20./21. August 2022 verschoben. Foto: Marc Scheidecker