Besuch beim Osnabrücker Bergrennen am Uphöfener Berg

Im August 2017 durften die Veranstalter des Osnabrücker Bergrennens ein großes Jubiläum feiern: Damals fand das in Niedersachsen einmalige Event zum 50. Mal statt. Bergrennen passen tatsächlich nicht gut in dieses flache Bundesland, darum fand diese Veranstaltung im hohen Norden noch keinen einzigen Nachahmer. Auch existiert kein Rennen dieser Art, das noch höher in Deutschlands Norden angesiedelt ist – darum freuen sich vor allem die niedersächsischen Motorsportfans über „ihren“ Uphöfener Berg.

Die Geschichte hinter dem Event – Der offizielle Name dieser Veranstaltung lautet „Internationales Osnabrücker ADAC Bergrennen“ und findet nicht direkt in Osnabrück statt, sondern in Borgloh am Teutoburger Wald. Die Strecke misst insgesamt 2,03 Kilometer und verfügt vom niedrigsten Punkt (dem Start) bis zum höchsten Punkt (dem Ziel) über eine durchschnittliche Steigung von ungefähr 3,8 Prozent. Die Aufsicht führt der MSC Osnabrück, ein traditioneller ADAC-Motorsportclub. 1968 gingen die ersten 144 Teilnehmer an den Start, während sich etwa 7.000 Zuschauer versammelt hatten, um dem Geschehen gebannt zu folgen. 1971 erfolgte bereits ein Upgrade, damals durften zum ersten Mal Formel-3-Fahrzeuge den Parcours nutzen. Erst Ende der 70er wurde die Strecke mit doppelten Leitplanken gesichert, um für mehr Sicherheit zu sorgen. 1980 traten erstmals Formel-2-Boliden zum Rennen an, von da an erlebte das Teilnehmerfeld stetige Verbesserungen. Berühmte Rennfahrer traten auf den Plan und sorgten für ein glänzendes Showprogramm. Derzeit liegt der Streckenrekord bei 50,145 Sekunden. Er wird von dem Franzosen Sébastien Petit gehalten, der im Jahr 2018 mit seinem Norma M20FC als Erster über die Ziellinie raste.

Der Nervenkitzel nach dem Nervenkitzel – Das Osnabrücker Bergrennen findet traditionell im Hochsommer statt, genau die richtige Zeit für einen Ausflug in den Landkreis Osnabrück. Einige Zuschauer nehmen eine lange Anreise auf sich, nicht nur, um dem Event beizuwohnen, sondern auch, weil ihnen die Stadt und das Umland gefällt. Denn: Nach einem anstrengenden Tag als Zuschauer oder gar als Teilnehmer muss das Vergnügen noch längst nicht zu Ende sein! Am Rande der Osnabrücker Innenstadt lädt die Spielbank Osnabrück dazu ein, einen entspannten Abend zu verbringen. Wie auch schon in einigen der ältesten Casinos der Welt, ist hier vom Pokerspiel über das Roulette bis hin zum Blackjack alles unter einem Dach zu haben. Für den Besuch der Spielstätte empfiehlt es sich, Rennanzug und Straßenkleidung gegen eine elegante Abendgarderobe zu tauschen. Zu den Gästen gehören sowohl die Einheimischen als auch begeisterte Pokerspieler und natürlich die Autofans, die vom Bergrennen direkt hierher strömen. Das Casino bietet mehrmals pro Woche unterschiedliche Pokerspiele an und lädt ohne Einschränkungen zum leidenschaftlichen Bluffen ein. Wer hier starke Nerven beweist, den bringt auch auf dem Uphöfener Berg so schnell nichts aus dem Tritt.

Shopping und Sightseeing in Osnabrück – In der Innenstadt von Osnabrück lockt die Große Straße zu einem ausführlichen Einkaufsbummel. Doch nicht nur die vielen verschiedenen Geschäfte sind von Interesse, auch die historischen Sehenswürdigkeiten können sich absolut sehenlassen. So befindet sich in dieser Stadt das berühmte Rathaus des Westfälischen Friedens, das im Jahr 2015 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel versehen wurde. 1648 ging von der Rathaustreppe eine frohe Botschaft um die Welt: Nach 30 Jahren der Feindseligkeiten ward der Westfälische Frieden geschlossen, die Menschen durften endlich wieder in Friedenszeiten leben. Der Marktplatz gehört ohne Frage zu den Lieblingsorten der Osnabrücker, er wird von farbenfrohen historischen Giebelhäusern gerahmt. Das Ambiente ist also stimmig, daneben überzeugt aber auch das Programm. Über das ganze Jahr verteilt finden hier immer wieder neue, spannende Veranstaltungen statt, von der Maiwoche bis hin zum Weihnachtsmarkt. Auch im Sommer ist damit zu rechnen, dass die Menschen auf ihrem Marktplatz fröhlich feiern.

Nachtleben in Osnabrück – Wenn sich der Tag endgültig gen Ende neigt, findet nicht jeder den Weg direkt ins Bett. Für einige gibt es vorher noch ganz viel zu erledigen, und zwar in den örtlichen Bars und Clubs. Osnabrück zählt nicht gerade zu den turbulenten Großstädten, doch hat der 160.000-Einwohner-Ort sich eine eigene Partyszene aufgebaut, die sich durchaus sehenlassen kann. Schließlich leben vor Ort genügend Studenten, um die Nacht bis in die frühen Morgenstunden zu beleben. Rennsportfreunden, deren letzte Mahlzeit des Tages gern auch mal das Frühstück ist, stehen verschiedene Ausgehmöglichkeiten offen. Der Hyde Park gehört zu den traditionellen Osnabrücker Diskotheken mit einer langen On-und-Off-Geschichte. Es handelt sich um einen typischen Rockschuppen, der auch eine gute Portion Alternative im Programm hat. Livekonzerte sind keine Seltenheit, die Besucher sollten auf keinen Fall empfindliche Ohren haben. Das Sonnendeck bringt hingegen einen gewissen Frieden ins Spiel, hier sind Chillen und Abhängen gefragt. Die Bar wartet mit studentenfreundlichen Preisen auf, obwohl ihr Interieur relativ edel erscheint. Neben leckeren Drinks befinden sich auch verschiedene Snacks im Angebot.

Autorennen und Fußball verbinden – Natürlich verfügt diese Stadt auch über einen eigenen Fußballverein, der Rennsport kann das runde Leder nicht ganz ersetzen. Ein Blick in den Spielplan lohnt sich, um herauszufinden, ob zum Zeitpunkt des Bergrennens vielleicht auch ein Heimspiel des VfL Osnabrück stattfindet. Dann ergibt sich die Gelegenheit, von einer Veranstaltung zur nächsten zu wandern und so den Erlebnisfaktor zu steigern. Der VfL stammt aus dem Jahr 1899, ist also noch einige Jahrzehnte älter als das Autorennen am Uphöfener Berg. Der Erfolg hält sich jedoch derzeit in Grenzen. Aber: Was nicht ist, kann bekanntlich noch werden.

Über Thomas Bubel 761 Artikel
Thomas Bubel ist Jahrgang 1966, verheiratet und hat zwei Kinder. Er berichtet seit 20 Jahren in Wort und Bild über Bergrennen. Seit 1991 ist er Pressesprecher seines Heimatvereins Homburger Automomobilclub und des Homburger ADAC Bergrennens. Seit 11 Jahren betreibt der freie Journalist und Fotograf "Bergrennen in Deutschland", die Webseite für alle am Berg.