
Seit drei Jahren fährt der Gesamtsieger des ADAC Bergpreis Schottenring einen Porsche und kommt aus Österreich. Die Serie begann 2016 mit einem Triumph von Herbert Pregartner im 911 GT2 R, dessen Landsmann Herbert Stolz aus Innsbruck gewann im 935 DP II (Foto Mitte) vor zwei Jahren. Pregartner verbesserte den bestehenden Streckenrekord von Stolz um 1/100 Sekunde, setzte mit seinem „Bergmonster“ mit 1:16:113 Minuten letztes Jahr auf der 3033 Meter langen Strecke einen neuen Rekord und holte seinen zweiten Sieg vor dem Kitzinger Norbert Handa auf Lancia Delta Integrale und Stolz im 935er Porsche. Pregartner hat sich nach jahrzehntelanger Karriere inzwischen ebenso vom Bergrennsport verabschiedet, wie Handa. Ob sich Altmeister Stolz seinen Streckenrekord beim 16. ADAC Bergpreis nun zurückholt, wird sich zeigen. Die Karten werden beim Auftakt von 13 Läufen zum KW Berg Cup beim verantwortlichen MSC Rund um Schotten mit Wolfgang Wagner-Sachs an der Spitze, sowie den Organisationsleitern Alexander Hirth und Jann Philipp Wagner am letzten April-Wochenende (26.-28.04, 2019) wohl neu gemischt. Am Fuße des Hoherodskopfes werden erneut mehr als 140 Fahrerinnen und Fahrern aus Hessen, dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland erwartet, was einen neuen Nennrekord bedeutet. Insgesamt gehen 90 Teams im Rennmodus an den Start, sowie 56 Fahrerinnen und Fahrer in der Gleichmäßigkeitswertung für klassische Fahrzeuge. Neben der Frage um den Sieg und eventuell neuen Streckenrekord geht es im DMSB Automobil Bergcup, dem KW Berg Cup und dem NSU Bergpokal im KW Berg Cup um vordere Platzierungen und damit Punkte. Der Kampf um die Schottener Bergkrone wird wahrscheinlich wieder nicht nach Mittelhessen gehen. Lokalmatador und Rallyespezialist Maurice Moufang aus Nidda wurde 2018 im BMW als bester Einheimischer 17. und dem Ober- Mörlener Stefan Bodin wurde im Porsche 944 GT- R die Serpentinen zum Verhängnis.
Am Freitag 26. April finden ab 13 Uhr die ersten Testfahrten (mit 83 Teilnehmern) nach der Winterpause auf der Strecke von Rudingshain, über die Serpentinen und die Poppenstruth mit dem Ziel Richtung Götzen statt. Was für den Bergsteiger das optimale Steigwerk, ist für die motorisierten Bergasse unter anderem die optimale Einstellung des Flügelwerks an Front und Heck. Jedes Detail kann wichtig sein, denn hier geht es um hundertstel Sekunden. Der erste von vier Trainingsläufen startet am Samstag um 9 Uhr, wobei die schnellste Zeit in den Qualiläufen zählt. Am Sonntagmorgen ab 9 Uhr startet Rennleiter Kevin Ferner (MC Heiligenstadt) das erste Auto zum ersten von vier Wertungsläufen und am Abend wird der neue Schottener Bergkönig fest stehen.
Zu den Favoriten um den Gesamtsieg der Rennwertung zählen neben den Ex- Schottensiegern Holger Hovemann aus Buchen im Opel Kadett C GT/R V8 und der bereits angesprochene Tiroler Herbert Stolz. Aber auch Jochen Stoll (Homburger Automobilclub) aus Gundersweiler im Porsche 911 GT 3 Cup in der Hubraum stärksten Klasse über drei Liter könnte ein Wörtchen um den Tagessieg mitreden. In dieser Hubraumklasse startet auch Stefan Bodin im Porsche 944 GTR. Der Ober- Mörlener gibt sich bescheiden angesichts der starken Konkurrenz in seiner Klasse und in der Gesamtwertung, Ob der Niddaer Lokalmatador Maurice Moufang im BMW M3 bei seinem Heimspiel noch das ein oder andere Ass ausspielen kann, wird sich zeigen. Nicht zu unterschätzen ist aber auch Günter Göser aus Wangen im Allgäu, der im Opel Kadett C Coupé 16 V startet und Ralf Kroll aus Modau im Silver Car S2. Im ebenfalls spektakulären Audi R8 (Foto oben) kommt der Brite Keith Murray in der Klasse über zwei Liter Hubraum, der ebenfalls vordere Plätze anpeilt und der Geheimfavorit ist, wenn er seinem selbst entwickelten Renntourenwagen über den Winter das Mucken abgewöhnen konnte. Bleibt noch die Spitzenfahrer aus der 2-Literklasse der Gruppe E1 anzusprechen, die in der Vergangenheit immer an diesem Berg für Top 10, ja Top 5-Platzierungen gut waren. In der 2019er Ausgabe dürften dies Patrick Orth (BMW 320i Gerent) und Björn Wiebe im Renault Clio BTCC (Foto unten) sein. Läuft alles perfekt wird sicherlich auch der Badener Stefan Faulhaber mit seinem Opel Minichberger Kadett C 16V aus der Klasse bis 1600 ccm in diese Regionen vordringen können.
In der sogenannten GLP – (Gleichmäßigkeitsprüfung) Wertung auf Sollzeit ist nicht die Motorleistung, sondern der gefühlvolle Umgang mit dem Gaspedal gefragt. Jede Abweichung von der individuellen Trainingszeit, die im vierten und damit letzten Lauf als Referenzzeit gilt, führt zu Strafzeit. Dennoch, oder gerade deswegen, ist die GLP- Wertung auch bei heimischen Fahrern überaus beliebt, zumal hier auch Material schonender gefahren werden kann. Mit dabei sind Mario Ittmann aus Lauterbach im Opel Kadett D GTE, Dennis Treml aus Schotten im BMW M3, Adrian Mirthes aus Grünberg im Opel Ascona B, Hans Jürgen Schnabel aus Ulrichstein im Irmscher Opel Manta, Edgar Lampas aus Nidda im Toyota Celica GT 2000, Rudolf Köhl aus Ranstadt im Opel Kadett C Limo, Ferdinand Krieg aus Birstein im VW Scirocco GTI, Michele Carotenuto im Opel Kadett C Coupe, Jürgen Fechter aus Gründau im VW Scirocco, Louisa Kröll aus, Büdingen im VW Polo, Steffen Lindenstruth aus Rabenau im VW Scirocco und Edwin Bingel aus Nidda im Opel Ascona B.
Eröffnet wird der Bergpreis am Freitag ab 12. 45 Uhr im Startbereich vom Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer als Schirmherr. Eintrittspreise betragen für Erwachsene Samstag 12 Euro, Sonntag 14 Euro, das Kombiticket kostet 22 Euro. Kinder bis 14 Jahre und Schwerbehinderte ab 50% Behinderung mit gültigem Ausweis zahlen Samstag 6 Euro, Sonntag 7 Euro und für das Kombiticket 11 Euro. Weitere Infos unter www.schottenring.de.
von Heiko Schäfer und Thomas Bubel