EM-Vorentscheidung in Tschechien

Christian Merli im Osella Zytek FA30 LRM heißt der Gesamtsieger und neue Streckenrekordhalter beim Berg-EM Lauf „Ecce Homo“ im Tschechischen Sternberk. Das traditionsreiche Rennen war bereits die 5. Runde der diesjährigen Europa-Bergmeisterschaft.  Der Pilot des Team Blue City Motorsport dominierten sowohl im Training als auch in beiden Rennläufen auf der 7,8 km lange Bergrennstrecke, die sich anfangs am Stadtrand Sternberks entlang schlängelt. „Was soll ich sagen? Ich hoffe, dass es so weitergeht. Ich bin überglücklich. Der erste Durchgang in der Mittagszeit war für mich sehr gut, der Osella war perfekt“, schwärmte Merli. „Bei der Zieldurchfahrt hatte ich ein paar Regentropfen auf meinem Visier, was mich aber nicht daran hinderte, die Bestzeit zu setzen und den Streckenrekord um zwei Sekunden zu verbessern. Danach begann kräftiger Gewitterregen. Vor dem zweiten Lauf waren wir unentschlossen mit der Reifenwahl. Wir haben uns dann in letzter Minute für die Intermeds entschieden und das war die richtige Wahl. Als ich mich versah, tröpfelte es erneut im oberen Streckenteil. Der Asphalt im Unterholz und auf den letzten Metern vor dem Ziel blieb nass. Mit unserer perfekten Reifenwahl konnte ich den Sieg nach Hause fahren. Fantastisch. Jetzt freuen wir uns auf das nächste EM-Event beim Glasbachrennen in Deutschland „.

Lange Gesichter sah man am Ende beim Team von Simone Faggioli. Er und sein Teamkollege Diego Degasperi waren die einzigen Piloten die auf profillose Slikreifen setzten und damit „baden“ gingen. Die Tagesendwertung führte den Italiener nur auf Rang drei. Aber schlimmer noch, in der E2-SC Gruppenwertung war Faggioli nur Zweiter und damit waren wichtige EM-Zähler weg. Nach diesem zweiten Missgeschick in der ersten Halbsaison, sind die Chancen Faggiolis auf eine erneute Titelverteidigung rapide gesunken, zumal er beim Glasbachrennen am kommenden Wochenende nicht gemeldet hat und sich statt dessen auf sein erstes Abenteuer beim Pikes Peak Bergrennen in den USA (mit einem speziellen Norma-Rennwagen) vernünftig vorberieten möchte. Aktuell führt der Italiener Andrea Bormolini im Osella PA 20 aus der Gruppe CN die EM-Wertung, vor Christian Merli an. In der Tageswertung ging für den Lokalmatador Vaclav Janik im Norma M20 FC auf Platz zwei ein Traum in Erfüllung. „Als ich am Montagmorgen aufwachte, musste ich mich selbst kneifen, ob ich nicht doch alles nur geträumt hatte. Dann ging mein Blick auf die Ergebnisse des Rennens um sicher zu sein. Das Datum stimmte und ja, es ist wahr!“ Ein weiterer Einheimischer Pilot landete mit Milos Benes im Osella FA 30 auf Rang vier, vor dem weiter für Furore sorgenden Vorarlberger Christoph Lampert, ebenfalls auf Osella FA 30 Zytek. Rang sechs belegte der Schweizer Marcel Steiner im LobArt Mugen V8.

Die EM-Kategorie 1 der Tourenwagen und GT führt nach seinem erneuten Gruppensieg der junge Franzose Pierre Courroye im McLaren an, plant er seine Saison etwas um und richtet seine Bemühungen auf die weiteren EM-Läufe aus, ist er absoluter Titelfavorit. Dazu müsste Courroye  jedoch zuvor beim Glasbachrennen die GT-Gruppe gewinnen. Die deutsche Flagge repräsentierten lediglich zwei Fahrer in der Gruppe E1 bis 1600 ccm. Manfred Schulte im Citroen AX-Kit Car führte im ersten, trockenen Durchgang klar vor Helmut Maier im VW Spiess Golf 16V, doch auf feuchter Piste holte der Passauer auf und gewann schließlich.