Zuwachs auf dem Sportwagen-Sektor

Über sporadische Teilnahmen beim ADAC Bergrennen Mickhausen ab 2009 fanden die Brüder Hendrik und Nicolas Uenzen allmählich Gefallen am Bergrennsport. Mit ihrem Kumpel Michael Hulm verbündete sich das Brüderpaar zum Team „NHM Performance Motorsport“, mit Sitz in Schwabmünchen, nur wenige Kilometer vom Mickhausener Berg entfernt. Die drei Freunde und ihre Helfer Christian Vogelsang und Jörg Schlögel waren in den letzten Jahren sehr vielseitig und betätigten sich beim Slalom, Rundstrecken- und Bergrennen, dabei wuchs das Potential ihrer Rennfahrzeuge kontinuierlich. Seit drei bis vier Jahren tauchen die Uenzens regelmäßig auch bei weiter entfernten Bergrennen, wie in Unterfranken, Homburg oder Hauenstein auf und bereichern mit Ihren BMW-Fahrzeugen die Gruppe F.

In der Saison 2018 wagen die Uenzens nun den logischen, nächsten Schritt in der Hierarchie des Bergrennsports, nämlich den Sprung in die Gruppe der Rennsportfahrzeuge. In Andorra fanden die bayrischen Schwaben einen E2-SC Sportwagen, der Marke Norma, Typ M20 F mit einem nach CN-Reglement vorbereiteten 2 Liter Honda-Triebwerk. Über drei Tage und rund 3.000 km führte die Reise in den Zwergstaat zwischen Frankreich und Spanien und zurück. Am Ende mit dem Rennsportwagen aus dem Baujahr 2007 im Gepäck. Nicolas „Nico“ Uenzen, ein 27jähriger Maschienbautechniker und sein 29jähriger Bruder Hendrik, der seinen Lebensunterhalt als Homologationsingenieur im Automobilbereich verdient, haben das Fahrzeug gemeinsam erstanden und werden sich auch am Volant des Norma abwechseln. Im Mai wollen die beiden bei einem Testtag auf dem Rundkurs von Anneau du Rhin in Frankreich den Sportprototypen näher kennen lernen und danach Anfang Juni beim ADAC Glasbachrennen in die Berg-Saison einsteigen. Anschließend sind alle weiteren Läufe zur Deutschen Bergmeisterschaft gesetzt. Aus bekannten Gründen fällt das Heimspiel in Mickhausen heuer ja flach. Als Ersatzheimspiel gilt dann das Homburger Bergrennen Anfang Juli im Saarland, von wo Nicos und Hendriks Papa einst der Liebe wegen ins Augsburger Umland zog. Auch drei Bergrennen im Ausland, nämlich Oberhallau in der Schweiz sowie Pedavena und Cividale in Italien wollen die Brüder ausprobieren.

Ebenfalls mit einem Norma M20 2-Liter Honda Rennsportwagen wird der Badener Dino Gebhard 2018 in Geschehen am Berg eingreifen. Seinen Osella PA 20S BMW aus der großen E2-SC Klasse konnte Dino nach Frankreich verkaufen. Hier wurde er auch bei seinem neuen Sportgerät fündig. Dino möchte bereits Ende April, quasi vor seiner Haustür im französischen Abreschviller das erste Mal mit seiner Neuanschaffung an den Start gehen. Im Rahmen der Deutschen Bergmeisterschaft sind danach, bis auf die Rennen Osnabrück und Hauenstein, alle Bergveranstaltungen geplant.

Über Thomas Bubel 745 Artikel
Thomas Bubel ist Jahrgang 1966, verheiratet und hat zwei Kinder. Er berichtet seit 20 Jahren in Wort und Bild über Bergrennen. Seit 1991 ist er Pressesprecher seines Heimatvereins Homburger Automomobilclub und des Homburger ADAC Bergrennens. Seit 11 Jahren betreibt der freie Journalist und Fotograf "Bergrennen in Deutschland", die Webseite für alle am Berg.