
Juni 2018
Vorschau 45. Homburger ADAC Bergrennen mit 140 Teams
Drei Tage im Juli wird die kurvenreiche Bergstraße zwischen dem saarländischen Homburg und westpfälzischen Käshofen wieder zum Mekka des automobilen Bergrennsports in Deutschland. Auf der Landstraße L120 / L462 geht es vom 06. bis 08. Juli 2018 um Punkte zur Deutschen Bergmeisterschaft, zum DMSB Berg-Cup und zum KW Berg-Cup inklusive NSU-Bergpokal. Der Asphalt wird glühen, wenn Tourenwagen, Sportwagen, Formel-Rennwagen und Oldtimer aller Klassen und Gruppen, beim 45.Homburger ADAC Bergrennen die fahrerisch anspruchsvolle Käshofer Straße empor jagen – die schnellsten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 140 km/h. Ohne Auslaufzonen vorbei an Leitschienen und Reifenstapel ist dies ein spektakulärer PS-Fight mit unvergesslichen Klängen und Düften der Rennwagen. Organisiert wird das Spektakel wie eh und je vom Homburger Automobilclub, der in diesem Frühjahr seinen 50. Gründungstag feiern konnte und mit dem Bexbacher Sascha Ressmann ein neuer Organisationsleiter an der Spitze vorsteht. Nach dem Meldeschluss, 10 Tage bevor sich die Startflagge senkt, konnte Rennleiter Jürgen Guckert verkünden „140 verwegene Fahrer aus 5 Nationen kommen zu unserem Rennen“. So stehen bekannte Größen des nationalen und internationalen Bergrennsports im Rennprogamm und geschätzte 18.000 PS werden den „Käshofer Berg“ erbeben lassen. Die meisten Pferdestärken vereinen die mindestens fünf Top-Favoriten auf den Gesamtsieg in ihren Rennern, mit jeweils um die 500 PS unter der Verkleidung. Damit ist der Kreis der Sieganwärter so groß wie schon seit Jahren nicht mehr. Bei dieser Sekundenhatz will Tommy Rollinger (Luxemburg / Osella FA 30 Zytek V8), seines Zeichens Luxemburger Bergmeister und Gesamtsieger am Karlsberg, seinen Erfolg des Jahres 2015 wiederholen. Dem Bauunternehmer die Suppe versalzen möchte der Schweizer „Jungstar“ Robin Faustini im Reynard Mugen K01 F3000, um erstmals in seiner noch jungen Karriere einen Gesamtsieg zu holen.“Man braucht gerade in Homburg viel Herz, um sich mit teilweise 180 km/h in die Kurven zu werfen“, weiß der 20-jährige Aargauer. „Ich hoffe auf das quäntchen Glück um Tommy schlagen zu können“. In Lauerstellung steht der Schwarzwälder Alexander Hin in seinem PRC S4-Sportwagen mit dem legendären Opel-Triebwerk im Heck, das in den 1990er Jahren seine Dienste in den Werks-Calibra bei DTM und ITC-Rennen verrichtete. Dazu gesellt sich der Franzose Anthony Loeuilleux auf Tatuus Formula Master Honda, der im Vorjahr an gleicher Stelle, als Trainingsschnellster im Rennen mit Pech ausscheid und somit eine Rechnung in Homburg offen hat. Nicht zu vergessen sind der Schwabe Thomas Conrad (CRS-Renault) und der Badener Frank Debruyne (Dallara Opel F3) die beide im Verlauf der diesjährigen Deutschen Bergmeisterschaft ihre ersten Gesamtsiege […]
Allzeit-Rekord für VW am Pikes Peak
Mit dem rein elektrisch angetriebenen I.D. R Pikes Peak hat Volkswagen beim Pikes Peak International Hill Climb Geschichte geschrieben. Romain Dumas (F) bezwang die mit konventioneller Antriebstechnik fahrende Konkurrenz im 500 kW (680 PS) starken I.D. R Pikes Peak und verbesserte nicht nur die bisherige Bestmarke für Elektrofahrzeuge, sondern auch den Allzeit-Rekord von Sébastien Loeb (F) aus dem Jahr 2013 – und das um gleich 16 Sekunden. Dumas‘ neue Bestmarke von 7.57,148 Minuten steht nun an erster Stelle der Liste von Pikes-Peak-Siegern – darunter namhafte Fahrerpersönlichkeiten wie Loeb, Walter Röhrl (D), Michèle Mouton (F), Stig Blomqvist (S), Nobuhiro Tajima (J) sowie Rod Millen und dessen Sohn Rhys (beide NZ). „Der I.D. R Pikes Peak ist der sportliche Vorbote der rein elektrisch angetriebenen I.D. Familie von Volkswagen. Und heute haben wir gezeigt, was in dieser Technologie steckt“, so Dr. Frank Welsch, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw, Geschäftsbereich „Technische Entwicklung“. „Auf den heutigen Tag und dieses Ergebnis kann jeder Mitarbeiter von Volkswagen extrem stolz sein. Ich gratuliere der Mannschaft von ganzem Herzen. Mit herausragender Ingenieurskunst und leidenschaftlichem Einsatz hat das Team in nur acht Monaten einen phantastischen Rennwagen auf die Räder gestellt. Nun hat der Volkswagen I.D. R Pikes Peak die beste Zeit in der über 100-jährigen Geschichte dieses Bergrennens erzielt – das ist ein starkes Zeichen für die Elektromobilität.“ Als reinrassiger Hillracer war erstmals der europäische Champion Simone Faggioli aus Italien am Berg der Berge. Das Norma M20 SF PKP-Zweiwagenteam mit dem Schweizer Fabien Bouduban blieb von diversen Motorproblemen im Verlauf der Trainingsfahrten nicht verschont, führt die Strecke doch auf eine Höhe von 4.300 Meter. Im Rennen, wo die 19,99 km lange Strecke erstmals im Rahmen der Veranstaltung in voller Länge befahren wird, erkämpfte sich Faggioli den zweiten Gesamtplatz, sein Teamgefährte Bouduban wurde Vierter. „Das Rennen heute zu beenden, nach einer schwierigen Woche mit ungewissem Ausgang, hat für mich einen enormen Wert!“ sagte Faggioli nach dem Rennen. „Das ist wie ein Sieg für mich und das ganze Team. Die Aufregung und Arbeiten an den Autos waren sehr intensiv! Ich hatte auch Probleme im Rennen, aber ich sehe nur die positiven Seiten dieses Abenteuers. Wenn ich bedenke, dass meine Zeit von 8’37“ die absolute schnellste Zeit in der Geschichte des Pikes Peak Bergrennen für ein offenen Sportwagen ist, es ist die absolut beste Zeit in der Geschichte für ein privates Team, die drittbeste Zeit aus allen 96 Ausgaben des Rennens und auch […]
VW im Pikes Peak Qualifying ganz vorne
Romain Dumas und der Volkswagen I.D. R Pikes Peak haben im Qualifying für den Pikes Peak International Hill Climb 2018 im US-Bundesstaat Colorado ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Franzose fuhr am Steuer des ersten rein elektrisch angetriebenen Rennwagens von Volkswagen in 3:16,083 Minuten die beste Zeit aller Teilnehmer. Der dreimalige Sieger am Pikes Peak war damit 11,049 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Simone Faggioli im Norma M20 SF PKP mit Verbrennungsmotor, der am Donnerstag bei Trainingsfahrten im mittleren Sektor mit Motorproblemen nur einen Lauf fahren konnte. „Für uns war das ein sehr guter Tag“, sagte Dumas. „Der I.D. R Pikes Peak ist einfach unglaublich, eine solche Beschleunigung und Power habe ich noch nie bei einem Rennwagen erlebt. Ich merke mit jedem weiteren Kilometer, wie das Auto und ich mehr und mehr zu einer Einheit werden“, bilanzierte der Franzose. Auch Sven Smeets, Direktor von Volkswagen Motorsport, zeigte sich nach dem Zeittraining zufrieden: „Ein großes Kompliment an das gesamte Team. Wir haben gestern noch einen wichtigen Test absolviert. Die Erkenntnisse haben uns geholfen, die Abstimmung des I.D. R Pikes Peak weiter zu optimieren. Dadurch war das Auto heute top vorbereitet, und die Zeit spricht für sich. Aber das war nur das Qualifying. Wir sind optimistisch für das Rennen, müssen uns aber immer wieder vor Augen führen, dass wir nur einen einzigen Versuch haben.“ Im Qualifying für den Pikes Peak International Hill Climb geht jeder Teilnehmer im ersten Streckenabschnitt an den Start und legt dabei nur 8,3 der 19,99 Kilometer zurück, die im Rennen zu bewältigen sind. Die gefahrene Zeit bestimmt die Startreihenfolge im Rennen. Als Erster geht der Schnellste aus dem Qualifying ins Rennen. Nach derzeitigem Stand ist dies Romain Dumas im I.D. R Pikes Peak. Die Jagd von Volkswagen auf den Rekord für Elektrofahrzeuge, der derzeit bei 8:57,118 Minuten steht, beginnt am Sonntag (24. Juni). Ab 8 Uhr Ortszeit (16 Uhr MESZ) gehen zunächst die 24 gemeldeten Motorräder auf die Strecke. Im Anschluss daran folgen 62 Autos in sechs verschiedenen Klassen. Der Start von Romain Dumas und dem I.D. R Pikes Peak erfolgt gegen 10 Uhr Ortszeit (18 Uhr MESZ). Livestream: https://live.matchsports.com/index.php/front/landing/index/gtc807e06
R5-Premiere beim Homburger Bergrennen – Nennschluss am Dienstag
Noch bis zum kommenden Dienstag, den 26. Juni – 24 Uhr können sich lizensierte Motorsportlerinnen und Motorsportler für die 45. Auflage des Homburger ADAC Bergrennen in die Starterliste einschreiben. Am Freitagabend, gut vier Tage vor dem Anmeldeschluss wurde die 100er Marke in der Teilnehmerliste der saarpfälzischen Traditionsveranstaltung geknackt. Da der Homburger AC in diesem Jahr vom Automobile Club Luxembourg (ACL) leider nicht für einen Lauf zur Luxemburger Bergmeisterschaft berücksichtigt wurde, werden dem Veranstalter wohl rund 20 Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr fehlen. Daher ging der Homburger AC auch im lokalen Umfeld auf die Suche nach aktaktiven Teilnehmern und wurde im Rallyesport fündig. Uwe Gropp, fünfmaliger Sieger der Euro Rallye Trophäe wird wieder einmal Bergluft schnuppern und nebenbei für die Premiere eines R5-Rallyeboliden in der Deutschen Bergmeisterschaft sorgen. Der Schreinermeister und Produzent von Hightech-Rennsportteilen aus Neunkirchen-Wiebelkirchen wird seinen über 280 PS starken Citroen DS3 R5, der auch dem WRC2-Reglement entspricht, auf der Käshofer Straße pilotieren, freilich ohne seine etatmäßige Co-Pilotin. In letzter Zeit gab es aus dem Fahrerfeld einige Anfragen wegen der Erhöhung des Nenngeldes zum diesjährigen Rennen. Rennleiter Jürgen Guckert bittet hier um Verständnis und erklärt. „Das hat rein betriebswirtschaftliche Gründe. Der KW Berg-Cup verlangt für seine eigeschriebenen Fahrer in diesem Jahr auch in der Gruppe A, F, R2+3, CTC/CTG pro Fahrzeug 21€, dazu kommt der Poolbeitrag. Des Weiteren haben sich in den beiden letzten Jahren die Genehmigungsgebühren und die Versicherung erhöht, genauso wie die Kosten für den Rettungsdient wie ASB und Feuerwehr. Da unsere Rennstrecke durch zwei Bundesländer führt, fallen faktisch die doppelten Genehmigungsgebühren an. In Gegensatz zu anderen Veranstaltern ist bei uns bereits der Strom (vom THW produziert) und der Stellplatz im Nenngeld enthalten und muss nicht zusätzlich bezahlt werden“. Hier geht’s zur Online-Nennung: https://www.tw-sportsoft.de/Homburger_ADAC_Bergrennen_2018/
Traumhafter erster Gesamtsieg für Frank Derbuyne
Das neu gebildete Organisationsteam des MC Heilbad Heiligenstadt um Sascha Herz hat sich mit dem 23. ADAC Ibergrennen, dem fünften Lauf der Deutschen Bergmeisterschaft 2018, die ersten Sporen verdient. An beiden Tagen brachte man vier Läufe durch und am Renntag verstummten die Rennmotoren rechtzeitig vor dem Fußball WM-Spiel Deutschland gegen Mexiko, das sich sicherlich bei der Zuschauerzahl negativ bemerkbar machte. Dennoch wollten an die 3.000 Fans die über 100 Akteure am Berg sehen, die mitten in der Innenstadt der thüringischen Kleinstadt im Eichsfeld ihre Zelte aufschlugen. Diese verwandelten ganze Straßenzüge in ein großes Fahrerlager. Einen Supermarkt, ein Pizza-Bistro, eine Bäckerei, Tankstelle und Bank findet man hier in unmittelbarer Nähe – sowas gibt es nur in Heiligenstadt. Die Spannung auf den Renntag war so groß wie lange nicht mehr, denn insgesamt vier Fahrer lagen mit ihren Trainingsbestzeiten innerhalb einer Sekunde und die Insider ahnten, dass alle noch eine Schippe drauflegen konnten. Alexander Hin im offenen PRC-Sportwagen mit dem legendären Opel-ITC Triebwerk im Heck setzte in 55.324 Sekunden die Bestzeit der Probeläufe, hauchdünn vor den Dallara Formel 3-Piloten Christian Triebstein und Frank Debruyne, sowie Wolsfeld-Gesamtsieger Thomas Conard im 2 Liter CRS-Renault Sportwagen. Doch bereits bei der Ausfahrt aus dem Fahrerlager zum ersten Rennlauf reduzierte sich der prophezeite Vierkampf auf einen Dreikampf und kurz dachen auf ein Duell. Thomas Conrads Kupplung trennte nicht und Alexander Hin brachte keinen Öldruck im Motorsystem zusammen. Mit neuen Reifen hatte Frank Debruyne ein Ass im Ärmel, aber durch das notwendige anfahren der Reifen im letzten Trainingslauf, hatte er die zwei DM-Zusatzpunkte erneut an Christian Triebstein abgeben müssen. In allen vier Durchgängen setzte anschließend Frank Debruyne knapp die jeweiligen Laufbestzeiten vor Christian Triebstein, der erst im letzten Herbst vom Alfa Romeo Diesel in einen Formel 3-Rennwagen umgestiegen war und am Iberg genauso seinen bislang größten Erfolg feiern konnte wie Debruyne mit seinem allersten Gesamtsieg nach 13 Jahren im Bergrennsport. Ebenfalls bis dato noch nie stand Mathieu Wolpert in einem weiteren Dallara Formel 3 mit Rang 3 auf dem Podium eines DM-Laufs. Im DMSB Berg-Cup für Rennwagen liegen die Drei aktuell an der Spitze, wobei sich Debruyne etwas absetzten konnte. Im Lager der Tourenwagen war Norbert Handa im Lancia Delta Evo III der absolut schnellste. Der Franke, der nach 42 Jahren Bergrennsport am Saisonende den Helm an den Nagel hängen möchte, liegt damit auch im DMSB Berg-Cup für Tourenwagen weiter an der Spitze, vor Dirk Preißer der im Opel […]
Marcel Steiner Kolumne: Erster Streckenrekord mit dem LobArt
Es war eine strenge und kurze Woche nach Ecce Homo für mich und mein Team. Nach der schnellen tschechischen Strecke mussten wir das Set-Up am LobArt für das langsame Hemberg-Rennen modifizieren. Der Steiner Motorsport-Teambus inklusive Rennwagen und Material fuhr bereits am Donnerstag wieder Richtung Toggenburg, um unseren tollen Fahrerlagerplatz bei der Garage Theo Keller zu beziehen. Alle Einrichtarbeiten und die Wagenabnahme erledigten mein Vater Heinz und Peter Sägesser, damit ich am Freitag noch bis Werkstattschluss arbeiten konnte. Danach reiste ich nach, um vor der Dunkelheit noch kurz die Strecke zu besichtigen. In Hemberg angekommen erfuhr ich, dass mein größter Rivale, Eric Berguerand, das Rennen kurzfristig abgesagt hatte. Vor dem 1. Trainingslauf am Samstag besichtigte ich nochmals die Piste. Auf dem Weg zum Start stellte ich fest, dass die Straße an den schattigen Stellen vom nächtlichen Regen noch nicht ganz getrocknet war. In diesen Passagen war noch etwas Vorsicht geboten. Ansonsten fühlte sich die Fahrt ansprechend an und im Ziel stand die Anzeige bei 56.73. Kein anderer Teilnehmer schaffte die Strecke unter einer Minute und in diesem Moment wünsche ich mir mehr Konkurrenz. Es gab zwei Möglichkeiten – das Rennen eher gelassen nehmen oder versuchen, den Streckenrekord anzugreifen. Und wer mich kennt weiß: ich entschied mich für das Zweitere. Die knapp 8.000 Zuschauer und meine Gegner verdienten einen Wettkampf, bei dem ich mich maximal für den Rennsport einsetzte. Für den 2. Probelauf veränderte ich das Set-Up des LobArts nur sehr gering. Die Strecke bot aber massiv mehr Grip. Weil sich Peter Ammann vor mir gedreht hatte, wurde ich mit der roten Flagge angehalten und letztlich mit 2.38 Minuten gemessen. Zwischen dem 2. und 3. Training befreite ich zunächst mit dem Föhn die Reifen vom alten Gummi, entschied mich dann aber trotzdem für einen anderen Reifensatz. Die Unterstützung von Jörg Müller (21 Jahre Werksfahrer bei BMW) motivierte mich zusätzlich. Der LobArt fühlte sich gut an. Ich attackierte und realisierte eine Zeit von 54.99, also gleiches Niveau wie in 2017 im Rennen. Da ich die Reifen noch etwas schonen wollte, wechselte ich wieder auf die anderen zurück, die mich im 4. Versuch in 55.69 Sek. ins Ziel trugen. Kurz nach vier Uhr hatten wir unsere Trainingsläufe bereits absolviert und konnten so den Renntag vorbereiten. In der Nacht auf Sonntag regnete es nochmals. Zwar begrüßte uns der Morgen mit Sonnenschein, aber wie tags zuvor war die Strecke teilweise noch feucht. Für das gesamte Feld stand noch […]
Europas Topfahrer fasziniert vom Glasbachrennen
Herrlicher Sonnenschein und sommerliche Temperaturen begleiteten das diesjährige 23. Internationale ADAC Glasbachrennen auf Deutschlands längster und Europas modernster Bergrennstrecke mitten im Thüringer Wald bei Bad Liebenstein. Mit einer spektakulären Zeit von 1:58:395 min unterbot der Italiener Christian Merli seinen eigenen Streckenrekord vom Vorjahr um einen Wimpernschlag und erreichte dabei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 245 km/h auf der mit 35 Kurven bestückten und 5,5 km langen Naturrennstrecke zwischen Bad Liebenstein und dem Rennsteig. Über 12.000 Fans begleiteten den einzigen Europabergmeisterschaftslauf in Deutschland über das gesamte Wochenende. Bei zunächst unsicheren Wetterprognosen für das Rennwochenende mussten sich die 151 Fahrer aus 12 Nationen auf ein Wetterlotteriespiel einstellen, so schlimm kam es aber nicht. Nur ein kleiner Schauer im Verlauf des zweiten Durchgangs erwischte das Renngelände. Danke der Wertung zwei aus drei, hatte die Nässe kaum Folgen und am Ende ging Christian Merli mit einer unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 167 km/h als Sieger hervor. Es war ein sehr spannendes Wochenende für den Italiener, denn seine Konkurrenten Sebastien Petit (FRA) und Christoph Lampert (AUT) waren ihm dicht auf den Fersen. Am Ende siegte Christian Merli mit einem Vorsprung von 7,288 sec in der Gesamtwertung vor seinen Konkurrenten. Bei den Meisterschaftsläufen zur Deutschen Bergmeisterschaft setzte sich Thomas Conrad gegen die internationale Konkurrenz durch. Erstmals waren auch 15 Fahrer aus Luxemburg zum Glasbachrennen am Start. Guy Demuth konnte mit einer Zeit von 2:06.949 min nicht nur gegen seinen Luxemburger Konkurrenten durchsetzen, sondern erlangte auch im Gesamtklassement einen hervorragenden 4.Platz. Rund 360 Helfer in der Organisation sorgten über das gesamte Wochenende bei Fahrern, Zuschauern und Medien für ein rundum gelungenes Wohlfühlwochenende. Die große Gastfreundschaft im Örtchen Steinbach ist wohl auch einer Schlüssel zum Erfolg diese Events. Die große Akzeptanz der Rennveranstaltung in und um Steinbach, lässt sich gut an der Anzahl der mit Stolz getragenen „Glasbach-T-Shirts“ fest machen. Bei den gemütlichen Rennparty-Abenden auf dem kleinen Steinbacher Markplatz war man steht’s von T-Shirtträgerinnen und Trägern mit dem Glasbachlogo umringt. So manche Neuigkeiten und Verbesserungen auf dem Veranstaltungsareal wären noch Erwähnenswert, doch kommen wir nun zum sportlichen Report. Das Christian Merli mit seinem Osella FA 30 Zytek LMR als einziger die 2-Minuten-Schallmauer knacken und kein weiterer Fahrer den Südtiroler ernsthalft gefährden kann, war spätestens nach dem Training klar. Die schwierigen 5,5 Kilometer auf den Sattel des Rennsteig ließen sich in allen Klassen und Gruppen die Zeitabstände deutlicher herausbilden als sonst wo. In der Gesamtwertung entbrannte so ein Kampf um Rang zwei, […]
Marcel Steiner Kolumne: Mein dritter Platz in Ecce Homo
Nach fünf Jahren Pause vom tschechischen Berg EM-Lauf in Ecce Homo (CZ) konnte ich bei wechselhafter Witterung am 3. Juni 2018 den 6. Gesamtrang erkämpft und mir den dritten Platz der eigenen Kategorie sicheren. Hie meine Erlebnisse, „geng wie geng“ im persönlichen Rennbericht. Wegen der Anreise von über 1.100 Kilometern machten wir uns bereits am Mittwoch nach Arbeitsschluss auf die Reise nach Tschechien. Zum ersten Mal seit geraumer Zeit fährt „Housi“ wieder mit, der schon früher meinen Vater auf die Rennstrecken begleitet hatte. Das freut mich sehr, denn nach den technischen Problemen in Eschdorf war ich mir nicht mehr sicher, ob ich in Ecce Homo überhaupt starten soll. Die zahlreichen Zusprüche und Begleitung meiner treuen Fans haben mich aber sehr motiviert, doch hinzufahren. Auf der Fahrt wechseln wir uns am Steuer ab. So erreichen wir am Donnerstag um 10 Uhr mit dem Teambus das Fahrerlager. Dort werden wir bereits vom Veranstalter erwartet und zu unserem Platz geleitet. Bei schon recht warmen Temperaturen richten wir unsere Basis für die nächsten Tage ein. Ansonsten verläuft dieser Tag noch locker und ich habe Zeit, mir die 7.8 Kilometer lange Strecke nochmals einzuprägen. Am Freitag stehen noch einige kleine Arbeiten am LobArt, eine weitere Streckenbesichtigung und die Wagenabnahme an. Samstagfrüh um halb sieben checke ich mein Handy und ein großer Schreck durchfährt meine Glieder. Ich sehe das Bild eines fürchterlichen Unfalls auf der Rennstrecke. Wie wir später erfahren werden, ist ein illegales „Rennauto“ bei einer unerlaubten Trainingsfahrt frontal mit dem privaten PKW einem Rennfahrer kollidiert. Der Fahrer des illegalen Fahrzeugs ist noch auf der Stelle verstorben. Wegen der Bergungsarbeiten verschiebt sich der Trainingsbeginn um eine Stunde auf 9 Uhr. Nach fünf Jahren Pause nehme ich endlich die Bergstrecke von Ecce Homo wieder unter die Räder! Es herrschen sommerliche Temperaturen und das 1. Training harzt: Das Set-Up des LobArt passt noch überhaupt nicht auf die zum Teil holprige Piste. Das Auto setzt zum Teil heftig auf. Ich realisiere eine Zeit von knapp unter drei Minuten; auf Christian Merli (Osella FA30) fehlen mir 13 Sekunden, auf Simone Faggioli (Norma-Zytek) und Milos Benes (Osella FA30) 8 Sekunden. Für den 2. Trainingslauf stellen wir die Federrate und Fahrzeughöhe des Rennwagens rigoros um. Das Fahrverhalten ist besser und ich finde mehr Vertrauen in Auto und Strecke. Ich steigere mich um 5.5 Sekunden auf 2.54.23, verkürze den Rückstand auf 12 Sekunden und fahre damit auf Platz fünf. Bei der Streckenbesichtigung am Sonntagmorgen […]
WEC-Weltmeister Timo Bernhard startet beim Berg DM-Lauf in Homburg
Genau vier Wochen vor dem Startschuss zum 45. Homburger ADAC Bergrennen hat sich der amtierende FiA-Langstreckenweltmeister Timo Bernhard in die Teilnehmerliste seines Heimatrennens eingeschrieben. Der langjährige Porsche-Werksfahrer und von Kindesbeinen an Mitglied im veranstaltenden Homburger Automobilclub wird nach 2013 und 2014, wo der Lokalmatador auf feuchter Strecke sogar den Gesamtsieg einfahren konnte, zum dritten Mal aktiv und in Wertung ins Renngeschehen auf der Käshofer Straße eingreifen. Der sympathische Rennprofi und Team-Besitzer plant in der Gruppe E1 mit einem seiner Porsche 911 GT3 seine Fahrkünste dem heimischen Publikum zu zeigen und wird dabei an Orte zurück kommen, wo er schon als Bub die Rennstarts seinen Vaters Rüdiger miterlebt hatte und erste Rennsportluft schnupperte. Das KÜS Team 75 Bernhard wird beim Homburger Bergrennen mit insgesamt drei Porsche-Rennfahrzeugen antreten. Team-Chef Rüdiger Bernhard geht wie im Vorjahr mit seinem Porsche Cayman S über die Startline und der zweimalige HAC-Clubmeister Jochen Stoll wird das zweite Mal überhaupt seinen Porsche 997 GT3 Cup pilotieren. Natürlich wird auch einer der großen Renntrucks der Westpfälzer, die im Normalfall bei den Rennen des ADAC GT Masters Base des Teams an den Rennstrecken sind, im Fahrerlager oberhalb des Homburger Schießhaus stehen. Dieser Race-Shuttle wurde übrigens nicht einmal in zwei Kilometer Luftlinie von der Homburger Bergrennstrecke, bei der Firma A6-Jung Fahrzeugbau gefertigt, die das Bergrennen in diesem Jahr auch mit unterstützen. A6-Jung Race Shuttle laufen bereits für Teams in zahlreichen Rennserien, bis hinauf in die DTM oder gar Formel 1. Nach dem werkseitigen Ausstieg von Porsche aus der LMP-1 Klasse hat Timo Bernhard den notwenigen Freiraum um sich wieder einmal bei seinem Heimatevent sehen zu lassen. Aktuell ist der Mann aus Bruchmühlbach-Miesau dennoch viel beschäftigt. An diesem Wochenende gilt es die angestrebten Ziele beim ADAC GT-Master Rennen auf dem Red-Bull Ring in Österreichumzusetzen, bevor am kommenden Wochenende das 24h-Rennen von Le Mans ansteht. Chancen auf seinen dritten Le Mans-Gesamtsieg hat Timo dort kaum, mit dem kleineren Werks-Porsche will er jedoch in der GTE-Pro Klasse um den Sieg fahren. Nach den Umbesetzungen im Organisationsteam des saarpfälzischen Bergrennens hoffen die Verantwortlichen mit dem Start von Timo Bernhard auf ein gesteigertes Medieninteresse am 45. Homburger ADAC Bergrennen und trotz Fußball WM auf eine große Zuschauerkulisse an beiden Veranstaltungstagen. Weitere Infos: www.homburger-bergrennen.de www.team75motorsport.de
EM-Vorentscheidung in Tschechien
Christian Merli im Osella Zytek FA30 LRM heißt der Gesamtsieger und neue Streckenrekordhalter beim Berg-EM Lauf „Ecce Homo“ im Tschechischen Sternberk. Das traditionsreiche Rennen war bereits die 5. Runde der diesjährigen Europa-Bergmeisterschaft. Der Pilot des Team Blue City Motorsport dominierten sowohl im Training als auch in beiden Rennläufen auf der 7,8 km lange Bergrennstrecke, die sich anfangs am Stadtrand Sternberks entlang schlängelt. „Was soll ich sagen? Ich hoffe, dass es so weitergeht. Ich bin überglücklich. Der erste Durchgang in der Mittagszeit war für mich sehr gut, der Osella war perfekt“, schwärmte Merli. „Bei der Zieldurchfahrt hatte ich ein paar Regentropfen auf meinem Visier, was mich aber nicht daran hinderte, die Bestzeit zu setzen und den Streckenrekord um zwei Sekunden zu verbessern. Danach begann kräftiger Gewitterregen. Vor dem zweiten Lauf waren wir unentschlossen mit der Reifenwahl. Wir haben uns dann in letzter Minute für die Intermeds entschieden und das war die richtige Wahl. Als ich mich versah, tröpfelte es erneut im oberen Streckenteil. Der Asphalt im Unterholz und auf den letzten Metern vor dem Ziel blieb nass. Mit unserer perfekten Reifenwahl konnte ich den Sieg nach Hause fahren. Fantastisch. Jetzt freuen wir uns auf das nächste EM-Event beim Glasbachrennen in Deutschland „. Lange Gesichter sah man am Ende beim Team von Simone Faggioli. Er und sein Teamkollege Diego Degasperi waren die einzigen Piloten die auf profillose Slikreifen setzten und damit „baden“ gingen. Die Tagesendwertung führte den Italiener nur auf Rang drei. Aber schlimmer noch, in der E2-SC Gruppenwertung war Faggioli nur Zweiter und damit waren wichtige EM-Zähler weg. Nach diesem zweiten Missgeschick in der ersten Halbsaison, sind die Chancen Faggiolis auf eine erneute Titelverteidigung rapide gesunken, zumal er beim Glasbachrennen am kommenden Wochenende nicht gemeldet hat und sich statt dessen auf sein erstes Abenteuer beim Pikes Peak Bergrennen in den USA (mit einem speziellen Norma-Rennwagen) vernünftig vorberieten möchte. Aktuell führt der Italiener Andrea Bormolini im Osella PA 20 aus der Gruppe CN die EM-Wertung, vor Christian Merli an. In der Tageswertung ging für den Lokalmatador Vaclav Janik im Norma M20 FC auf Platz zwei ein Traum in Erfüllung. „Als ich am Montagmorgen aufwachte, musste ich mich selbst kneifen, ob ich nicht doch alles nur geträumt hatte. Dann ging mein Blick auf die Ergebnisse des Rennens um sicher zu sein. Das Datum stimmte und ja, es ist wahr!“ Ein weiterer Einheimischer Pilot landete mit Milos Benes im Osella FA 30 auf Rang vier, vor dem weiter für Furore sorgenden Vorarlberger Christoph Lampert, ebenfalls auf […]